#Brieferl No.2 – Der Öxit in Reichweite





Lieber Cousin Herbert,

ich könnte wieder einmal nicht stolzer sein, auf dich und den Zahntechniker. Endlich will uns jemand die Möglichkeit anbieten, aus der depperten EU auszutreten.

Hat uns ja bisher nix als Scherereien eingebracht, der ganze Müll. Wie könnten wir nicht heute dastehen, wenn wir uns damals nicht hätten einlullen lassen. Ich meine, so Dinge wie Niederlassungs- und Reisefreiheit, gemeinsamer Binnenmarkt oder gar die Charta der Grundrechte – wer braucht das Klumpert schon? Wir haben ja Euch. Ihr bringt uns schon auf den rechten Weg.

Glücklicherweise habt Ihr ja genug Ideen, wie man Geld einsparen kann, um eine entsprechende Kampagne zu finanzieren. Die Volksabstimmung selbst kostet ja auch ein bissl was. Ich bin mir sicher, dass die Kürzungen bei der Mindestsicherung und vor allem die Zusammenlegung der unnötigen Krankenkassen genug einbringen werden, um auch den letzten zitternden morschen Knochen von der Sinnlosigkeit der EU zu überzeugen. Hoch die Fahne, denn heute gehört uns Österreich!

Ihr könnt ja dann auch die Grenzen dicht machen – so richtig dicht meine ich. Am besten gar keinen mehr rein lassen! Und raus natürlich auch nicht. Nicht dass es alle so machen wie der Kumpel vom Zahntechniker (Stichwort „Baumgartner Höhe“) und sich vertschüßen, weil es sich anderswo steuerschonender leben lässt.

Ich kann nur hoffen, dass Eure Freundschaften mit Marie, Viktor und Geert nicht allzu sehr leiden werden, wenn das mit Europa nix mehr ist. Na ja, Ihr seid ja gesellige Leute und findet sicher neue Freunde. Die Krim soll ja auch sehr schön sein. Und der Sekt von dort erst recht.

Weiter so, lieber Herbert. Danke für Eure Visionen!

Liebe Grüße,
Cousine Daniela