#Brieferl No.59 – Engerl Bengerl und keine Depperten





Lieber Cousin Herbert,

wurdet ihr in Kärnten während der Schulzeit auch manchmal zum „Engerl Bengerl“-Spiel verdonnert? Das ist ein Geschenke-schenken-Spiel, bei dem man einerseits als „Engerl“ fungiert, weil man irgendeinem Klassenkollegen, dessen Namen man aus einem Topf zieht, ein Geschenk machen muss. Vorzugsweise zu Weihnachten. Andererseits war man eben auch selbst Beschenkte(r) und somit das „Bengerl“.

Unser Rechtsopportunist Basti hat ja irgendwie was von einem Engerl, findest du nicht auch? Immer fesch zurecht frisiert, immer irgendwie strahlend, fast heilig und stets den Anschein wahrend, er könne weder Champagner noch Wässerchen trüben.

Er scheint schon wieder auf Geschenke-verteil-Tour gewesen zu sein. Wahrscheinlich war es genau „Engerl Bengerl“, das ihn inspiriert hat! Und so hat er den ehemaligen Kärntner ÖVP Chef, Christian Benger gleich mal zum Bengerl gemacht. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Koalitionsverhandlungen mit der SPÖ dermaßen anstrengend waren, dass Benger(l) sich nun eine wohlverdiente Auszeit vom anstrengenden Landesparteiobmann-Dasein nehmen darf.

Und wie es sich für ein besonders anständiges Engerl gehört, hat er auch noch ein zweites Bengerl gefunden, den Martin Gruber. Der muss jetzt nicht mehr als Bürgermeister der kleinen, knapp 2.000 Einwohner zählenden Gemeinde Kappel am Krappfeld vorstehen, sondern darf jetzt einen auf Landesparteiobmann machen.

Ich habe fast den Eindruck, dass der Martin Gruber und unser rechtsopportunistischer Basti so was wie Busenkumpel sein könnten. Zumindest scheint sich der Martin Gruber dem Basti sehr verbunden zu fühlen. „Diesmal Kurz – Gruber wählen“ hatte er am 14. Oktober 2017 auf seiner Facebookseite geschrieben.

Ein junges, dynamisches, türkis Engerl-Bengerl-Paket also, diese „Kurz – Gruber“ Allianz. Ich kann die Verbundenheit der beiden gut nachvollziehen. Beide jung, beide Männer, beide frei von belastender (Aus)Bildung, tapfer alleine der Karriere und Volkspartei verpflichtet.

Das finde ich schön. Dass sich das Engerl ein Bengerl sucht, das ihm selbst so ähnlich ist. Wer weiß, vielleicht wachsen dem Basti sogar noch Flügerln, wenn er so weiter macht. Das wäre gar nicht so schlecht, dann wäre ein Abflug leichter.

Leider muss ich heute auch ein paar mahnende Worte hinsichtlich Objektsicherung schreiben. Jeder, wirklich jeder, weiß spätestens seit „Spaceballs“, dass ein 4-stelliger Pincode immer und überall „1234“ zu lauten hat! Weil der nämlich so grottenschlecht ist, dass er schon wieder genial ist. Wie der „Angriff der Killertomaten“.

Ich hoffe, dass dieser Hinweis weitere öffentlichkeitswirksame Pannen verhindern wird!

Was sagt das Engerl Basti eigentlich dazu, dass der frühere ÖVP(!!!)-Justizsprecher Michael Ikrath gemeint hat, dass das Überwachungspaket einen „dramatischen Schritt vom liberalen Rechtsstaat zu einem polizeilichen Überwachungsstaat“ darstellt?
http://orf.at/#/stories/2433001/

Nix, wie es scheint, zumindest nicht auf Twitter. Na ja, da macht er lieber Werbung für seine Fernsehauftritte und setzt sich vehement für die Chancengleichheit von Mädchen ein.
Nein, er hat nicht angekündigt, die Forderungen des Frauenvolksbegehrens unverzüglich und ohne weitere Diskussion umzusetzen. Er meint das Kopftuchverbot.

Die kommt zeitlich irgendwie recht passend, diese Kopftuchangelegenheit. Unter so manchem Tücherl lassen sich Trojaner wohl besser verstecken. Glaubt er zumindest.

Dein Kollege Walter Rosenkranz meinte in einer Aussendung, dass das „Ziel sei, die Österreicher vor terroristischen Anschlägen zu schützen“. Ich erinnere bei dieser Gelegenheit wieder an einen, der wirklich weiß, was Sache ist. Edward Snowden.
https://netzpolitik.org/2017/snowden-massenueberwachung-verhindert-keinen-terrorismus/

„Es ging nie um Terrorismus, weil sie (Anm.: Massenüberwachung) den Terrorismus nicht effektiv verhindern kann. Es geht keinesfalls um Sicherheit, es geht nicht um Schutz, es geht um Macht: Überwachung dient zur Kontrolle. Es geht darum, jeden Moment der Verletzlichkeit zu sehen in jedem Leben, ungehindert davon, ob derjenige ein Krimineller oder eine normale Person ist.“

Also bitte – haltet die Österreicher nicht für so deppert! Oder liegt die Ursache in „Der Schelm denkt, wie er ist?“ Das wäre zumindest eine plausible Erklärung.

Liebe Grüße,
Cousine Daniela

P.S.: Ich habe heute weitere Preise für ein neues Spiel erschnorrt! 3 Ausgaben von KHG!
Nein, meine Damen, Sie dürfen sich jetzt leider nicht über ein Candle-Light-Dinner mit dem feschen Karl-Heinz freuen. Es handelt sich vielmehr um das allseits beliebte Gesellschaftsspiel „KHG – Korrupte haben Geld“!
Details dazu demnächst in diesem dem Kasperltheater verpflichteten Blog.




7 Antworten auf „#Brieferl No.59 – Engerl Bengerl und keine Depperten“

    1. Doch…schaut schon so aus!
      Strache macht größtenteils die Drecksarbeit, sodass sich Basti bejubeln lassen kann (frag mich wer außer den Konzernen und Bestverdiener das sonst noch macht, ja doch die vielen Trolle in Fb)..ob der Bumsti das schon durchschaut hat?

  1. Liebe Fr. Cousine Daniela, Gewinnspiel klingt super und wenn ein Detail lauten sollte warum ich gewinnen möchte (ist ja heutzutage oft so ?) dann möchte ich gerne meinen Verwendungszweck des Gewinns beschreiben: ich würde mir ein Tarnetz bauen, weil ich bin ja eigentlich nur eine stinknormale Person, brav in Brot und Arbeit, mit Familie Haustiere, Gebrauchtwagen, noch nicht abbezahlen Haus usw. Im Privatem pflege ich mich halt staatsfeindlich zu engagieren ? in der Unterstützung geflüchteter Menschen und bei den OMAS GEGEN RECHTS drum habe ich ein bißchen Sorge bezüglich des kommenden Überwachungspaketes ? also zum Schutz aller ehrenhaften, sich ängstigenden FPÖVPlern ist es besser, sie wissen dann nicht was sich unter meinem Tarnnetz abspielt oder?
    Ich melde mich hiermit an und hüpfe in den Lostopf bitteschön ? Fortunageschwängerte Grüße Sibylle

  2. Es tut unendlich gut, ihre Brieferl zu lesen, dabei sehr Interessantes zu erfahren, ein wenig was zu lachen… Lachen ist der größte Feind des Diktators (ich glaube Charlie Chaplin hat das gesagt?) Mit lieben Grüßen und großer Hochachtung vor ihrem Geist und Mut, Ingrid Neudhart

  3. Doch…schaut schon so aus!
    Strache macht größtenteils die Drecksarbeit, sodass sich Basti bejubeln lassen kann (frag mich wer außer den Konzernen und Bestverdiener das sonst noch macht, ja doch die vielen Trolle in Fb)..ob der Bumsti das schon durchschaut hat?

  4. Wieviel Wahnsinn geht sich in ein paar Monaten Regierungsarbeit aus? Scheinbar unendlich viel.
    Sind die lieben Basti und Bumstiwähler noch immer zufrieden oder erzählt das der Basti nur damit der Bumsti weiter den Kopf hinhält?

  5. Sehr geehrte Frau Kickl,

    gerne lese ich Ihren regelmässig ihren Blog. Ich bin ein, im Ausland lebender Österreicher, der mit grossen Bedenken die Entwicklung in der so geliebeten Heimat beobachtet.

    Ich möchte gerne 2 Künstler zitieren, die mich durch grundverschiedene Phasen meines Lebens ein Stück weit begleitet haben.

    …. ein kleiner Mann, ein Intrigant, er war bekannt im ganze Land für die Macht und die Magie seiner Allmachtsfantasie ….. und die Leutˋ, um den Verstand gebracht, warˋn bald überzeugt von seiner Macht…….. es lauern immer Rattenfänger, auf einmal rennenˋs los und alle hinterher, wie Lemminge ins Meer. (frei nach Rainhard Fendrich, „Der Rattenfänger“)

    Aber wehe wehe, wenn ich auf das Ende sehe.. ( Wilhelm Busch, „Max und Moritz“)

    Ich hoffe inständig, dass meine Landsleute bald aufwachen, sonst ist es möglicherweise zu spät.

    Ich glaube, dass Sie einen grossen Beitrag zur Beschleunigung dieses Aufwachprozesses leisten. Haben sie Dank dafür!

    Mit besten Grüssen

    Karl F.

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