#Brieferl No.185 – Ausklang mit Ausblick





Lieber Cousin Herbert,

na, das war wieder ein hübscher Ausklang der Woche! Mit tollen Ausblicken auf eine ruhmlose Zukunft, die türkis-blauer nicht sein könnte.

Ausblick No.1 – Das Sabbatical

Der Norbert Steger, neuerdings ja ORF-Stiftungsratsvorsitzender, hatte dem Armin Wolf den freundschaftlichen Vorschlag gemacht, er möge doch ein Sabbatical, also ein Jahr Sonderurlaub nehmen. Weil dieser doch im Interview den Harald Vilismky (wahlweise auch Taser-Vili oder Champagner-Harry genannt) ein Bild aus dem “Stürmer“ zu Vergleichszwecken mit einer Karikatur des steirischen Rings Freiheitlicher Jugend vorgelegt hatte.

Seit heute wissen wir, dass Armin Wolf das großzügige Angebot nicht annehmen wird. Hier ein kleiner Einblick in eine Konversation zwischen Armin Wolf und Norbert Steger:

Ausblick No.2 – Der Austausch

Ja ja, wir wissen eh, die Lebensader der FPÖ sind die Ausländer. Wobei ich mich immer frage, was ihr eigentlich machen würdet, wenn es die nicht mehr gäbe. Na ja, irgendwer tät sich sicher finden. Schwule und Lesben wären beispielsweise eine Möglichkeit. Oder vielleicht Kinderlose.

Jedenfalls wissen wir vom Bumsti, dass er der einzige Held sein kann, der uns alle vor dem großen “Bevölkerungsaustausch“ zu schützen vermag. Hallelujah! Dass der Begriff zwar einerseits ein klein wenig überzogen und zudem unangebracht ist, sehen die Fans sicher anders. Endlich einer, der es ausspricht!

Kritik interessiert den wahren Helden nicht nur nicht, er legt sogar noch eins drauf.

Da gibt es viele Fragen dazu:
1) Wohin sollen diese „Linken“ „ausgetauscht“ werden?
2) Gibt es schon konkrete Pläne?
3) Erfolgt der „Austausch“ per Einladung oder mit Abholung?

Ich finde, es trifft sich sehr gut, dass der Basti in China war. Die Probleme , die ein echter Austausch mit sich bringt, sind eben nicht zu verachten. Vielleicht ein schickes Umerziehungslager nach chinesischem Vorbild?

https://www.tagesschau.de/ausland/chinas-umerziehungslager-101.html

Ausblick No.3 – Der Staats-Basti

Weil wir gerade vom Basti, dem um die Welt jettenden Staatsmann, sprechen …

Ui ui ui, der böse “Staat“! Der hat uns über Jahre hinweg was weggenommen. Gut, dass er “Staat“ sagt und nicht beispielsweise Finanzminister. Die doch, als Minister für Finanzen, hauptverantwortlich für die Einnahmen und Ausgaben zuständig sind. Hmmmm … Ob er weiß, dass die Finanzminister seit 18 Jahren entweder kurz bei der FPÖ (KHG), “parteilos“ (auch KHG) oder von der ÖVP waren? Wir hatten das in Brieferl No.42 bereits besprochen. Und der Michi Dufek hat dazu ein schönes Bild für die Bücher gezeichnet.

Dafür aber hat er, visionär und vorausschauend wie er nun mal ist, eine tolle Vereinbarung mit den Chinesen getroffen.

Mehr Touristen und mehr Handel! Genial. Wahrscheinlich konnte ihn der Bumsti bereits überzeugen, dass das mit dem Klimawandel eh alles nur erstunken und erlogen ist, weshalb es auch nix ausmacht, dass wir künftig noch mehr Waren und Chinesen herum transportieren. Oder aber er weiß das mit dem Klimawandel eh, glaubt auch daran und will uns einfach ein schnelleres Ende bereiten.

Dass Hannes Androsch bilaterale Abkommen überhaupt „nicht sehr elegant“ findet, braucht ihn nicht zu jucken. Er weiß sicher eh alles besser.

“Jeder Staat muss aufpassen, hier nicht in eine unerwünschte Abhängigkeit zu rutschen. Nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch. Deswegen finde ich es nicht sehr elegant von China, seine Investitionen nur bilateral oder über regionale Foren abzuwickeln.“

Ausblick No.4 – Das sozialdarwinistische Bewährungscamp

Es war nicht leicht. Wahrlich nicht. Ich wollte es gestern Abend noch vor dem Schlafengehen erledigen, aber es war mir dann leider doch nicht möglich. Die Wärme, die SIE ausstrahlt, die KHB (nicht zu verwechseln mit dem schönen KHG), das Gelbe im faulen Regierungsei, war einfach zu überwältigend. Also habe ich es heute nachgeholt. Um mich tapfer durch “Im Zentrum: Aufreger Sozialhilfe: Neue Gerechtigkeit oder Armutsfalle?“ gequält.

Es ist etwas eingetreten, was bisher ich für unmöglich gehalten hatte. Der August Wöginger hat dank der vor Wärme nur so glühenden KHB einen beinahe kompetenten Eindruck hinterlassen.

Was soll ich sagen? Fazit, wenn man KHB zuhört:

1) Der Sozialhilfeempfänger ist a priori arbeitsunwillig und noch dazu ein schlechtes Vorbild für seine Kinder.

“Man muss als Elternteil eine gewisse Vorbildfunktion haben. Und wir können es nicht zulassen, dass hier Menschen nicht verstehen, dass man auch was leisten muss, um hier entsprechend einmal was zu tun.“

2) Die Sozialhilfeempfängerin lebt auf Kosten aller steuerzahlenden Mitbürger, was sie implizit zur Schmarotzerin macht.

“Und bitte vergess ma eines nicht: wer zahlt denn die Sozialhilfe, die Mindestsicherung? Wir alle, der Steuerzahler!“

Dann war natürlich auch noch ewig von “Anreize schaffen“ die Rede, was bei mir wiederum Reizung rund um das bereits aufgegangene G‘impfte auslöste.

Maria Katharina Moser hat mir sehr imponiert. Die Direktorin der Diakonie und Pfarrerin hat mit einer Engelsgeduld und Ruhe Fakten dargelegt, die angesichts der glühenden KHB mehr als nur bewundernswert ist.

Ihre Analogie von der Sozialhilfe zum “sozialdarwinistischen Bewährungscamp“ fand ich definitiv gelungen.

Außerdem ist sie der Ansicht, dass es positive Anreize braucht, wie Weiterbildung und auch Wertschätzung. Und hat von einem interessanten Experiment in Indien berichtet.
Kinder aus verschiedenen Kasten (und damit verschiedenem “Wert“) wurden zum Test gebeten. Beim ersten Test schnitten die Kinder aus den unteren, minderwertigeren Kasten besser ab.
Man wiederholte den Test und ließ die Kinder zuvor im Angesicht der Gruppe sagen, aus welcher Kaste sie kommen. Das Ergebnis war diesmal umgekehrt.

Weißt du, was ich nicht verstehe? So Dinge wie Wertschätzung, daraus resultierendes Selbst-Wert-Gefühl, das sind so “no na ned“ Dinge. Das leuchtet jedem auch nur annähernd fühlendem Menschen ein, dass das wichtig ist. Und wir haben eine “Sozialministerin“, der man so etwas sagen muss.

Gut. Andererseits habe ich mir überlegt … die KHB kann wahrscheinlich nix anderes, als irgendwas im öffentlichen Bereich. Ich habe mir überlegt: wenn ich eine Firma hätte, welche Position würde ich ihr geben wollen?

Vorzimmerdame? Es gibt zwar durchaus resolute Damen, die sich den Titel “Vorzimmerdrache“ verdienen, aber die wissen auch genau, wann Feuer zu speien ist und wann nicht. Fällt also aus.

Projektleiterin? Organisationstalent und Führungsqualitäten sind der Schlüssel zum Erfolg. In Anbetracht ihres Gekreisches, möchte ich als gute Chefin meinen Mitarbeitern jedoch die tägliche Projektansprache “Wer leitet das Projekt? Na – WER leitet das Projekt? ICH leite das Projekt!“ ersparen.

Außendienstmitarbeiterin? Puh, auch schwer. Kommt wahrscheinlich auf meine Kundschaft an. Rein gefühlsmäßig würde ich mir von ihr jedenfalls nicht einmal gebrauchte Tupperware zum Supersonderpreis andrehen lassen.

Sollte dir etwas einfallen, wofür sie doch noch geeignet wäre, lass es mich bitte wissen.

Liebe Grüße,
Cousine Daniela




9 Antworten auf „#Brieferl No.185 – Ausklang mit Ausblick“

  1. Vorzimmerdame beim Basti wär doch ideal. Der fürchtet sich nämlich ganz schrecklich( wovor auch immer) und hat aus dem Bundeskanzleramt mit viel Geld sein persönliches Fort Knox gemacht. Das wär doch die perfekte Abschreckung( wovor auch immer).

  2. Es ist echt schwer. Aber mir fallen da so Attraktionen im Prater ein. Da könnte die Gute mal adäquat was vom Stapel lassen. Vor allem erwartet sich der Besucher ja was Gruseliges😱 und sie hätte endlich ein Erfolgserlebnis

  3. Mal ganz im Ernst. Wie wird man eigentlich so wie Hartinger-Klein?
    Da muss es doch ein Kindheitstrauma gegeben haben? Ich weiß, vermutlich ist keine Leserin oder Leser dabei, der diese Dame wirklich näher kennt. (Ich möcht sie ja auch nicht „näher“ kennen. Bin zwar abgehärtet doch die erzeugt in mir irgendwie Angst)

    Ich stell mir da die krassesten Horrorszenarien vor, warum ein Mensch so wird wie Hartinger-Klein ist? Einmal einen Unfall mit Schädel Hirntrauma gehabt und Folgeschäden davon getragen? Von ihren Eltern nicht geliebt und wirklich angenommen?
    Überfordert mit Ehemann und den Kindern? Dann noch was werden wollen?- ganz groß raus kommen und viel Geld verdienen was er nicht herbei schaffen kann?

    An was bitte mag es liegen?

  4. danke für die zusammenfassung von „im zentrum“.

    ich habs versäumt, aber wäre es sich ausgegangen, hätte ich es nervlich hingeschmissen, weil das höhnische grinsen hält selbst der eigenapplikation starker psychotroper substanzen stand…

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