Lieber Cousin Herbert,
zuallererst, verspätet aber doch – ein herzliches Prosit 2019!
Das Jahr beginnt mit einer für dich eher schlechten und einer für uns famosen Nachricht.
Die Schlechte zuerst, damit wir das hinter uns bringen: du bist in der FPÖ nicht mehr so sehr an der Macht, wie du es früher warst und wahrscheinlich gerne noch wärst. Kein Wunder, wenn du als Innenminister doch so beschäftigt bist. Vor allem dieser lästige BVT-Untersuchungsausschuss raubt dir nicht nur Zeit, sondern vermutlich auch Kraft.
https://derstandard.at/2000095295069/Die-Machtzentren-der-FPOe
Die gute Nachricht: der Traum vom ultimativen Überwachungsstaat rückt in greifbare Nähe. “Mehr Überwachung und weniger Kontrolle“ lautet die Devise, zumindest wenn es um die Informationsbeschaffung geht.
Stefanie Krisper von den Neos hatte ein nettes Papierchen (Projektauftrag) zugespielt bekommen, über das sie heute im Ö1 Mittagsjournal wie folgt berichtet hat:
“In diesem Papier finde ich rechtsstaatlich sehr fragwürdige und deswegen ziemlich gefährliche Vorschläge. … Es ist die Idee im Raum, nicht mehr mit einem konkreten Tatverdacht (Anm: gegenüber Gruppen wie auch Einzelpersonen) tätig werden zu können, sondern nur mehr mit dem Glauben, dass etwas gefährlich wird.“
https://oe1.orf.at/player/20190104/539250
Dazu fällt mir gerade ein, dass Norbert Hofer in der ZIB1 am 30. Dezember seine Idee kundgetan hat, Tatverdächtigen künftig, weil sie eben einer Tat verdächtigt werden, den Führerschein abzunehmen.
Passt alles super zusammen. Die neue geheime Polizei im Staat sammelt künftig fleißig Informationen über alle, von denen sie glaubt, dass die irgendwann irgendwie gefährlich werden könnten. Das könnte faktisch jeder und jede sein. Und dann noch geschwind die gesammelten Informationen an den Herrn Hofer gemeldet und schwupps ist der rosa Lappen auch weg.
Aber ich mag meine Aufmerksamkeit nicht nur dir, sondern vor allem unserem Basti widmen, der sich mit neuen Weisheiten besonders hervorgetan hat.
Bereits am 7. Dezember hatte er auf sozialen Medien seine neue Message verbreitet
“Sozial ist, was stark macht“
Für mich ist sozial, was stark macht und nicht, was in Abhängigkeit hält. Mit der Reform der #Mindestsicherung tragen wir dieser Überzeugung Rechnung: Wir wollen jenen helfen, die auf Hilfe angewiesen sind. pic.twitter.com/V1ka1QJoII
— Sebastian Kurz (@sebastiankurz) December 7, 2018
Das hatte er in ZIB2 am 28. Dezember gleich noch einmal verlautbart, und zwar in Kombination mit
“Ich persönlich halte unsere Mindestsicherungsreform für sehr christlich-sozial, weil aus meiner Sicht sozial ist, was stark macht“
Da saß er also, der Bundesmaturant, der in seinem ganzen Leben noch keinen einzigen Tag mit Arbeit (außerhalb der Politik) verbracht hat. Und erklärt der Welt seine Ansichten über “sozial“.
Kombiniert mit seiner Aussage zur türkis-blauen Migrations- bis Wirtschaftspolitik, die da lautet
„Das ist nicht rechts, das ist richtig.“
https://www.profil.at/shortlist/oesterreich/zitate-der-woche-10573348
möchte ich dich fragen:
wenn der Christian Konrad meint
“Rotzbuben wissen nämlich meist nicht, wovon sie reden, und haben keine Ahnung vom Leben“
und deshalb meint, “die FPÖ verhält sich wie Rotzbuben“, könnte das nicht auch auf den Basti zutreffen?
Freilich würde es mir niemals in den Sinn kommen, einen ehrenwerten Kanzler der Republik als “Rotzbuben“ zu bezeichnen, weshalb ich gerne deine Expertise dazu einholen würde. Na, was meinst du?
Fühlst du dich eigentlich auch von Christian Konrad angesprochen oder gleiten die “FPÖ-Rotzbuben“ am ministerialen Anzug ab?
Es stellt sich nicht nur die Frage, ob die FPÖ eine “Rotzbuben-Partie“ ist, sondern vielmehr, ob sie nicht vielleicht überhaupt eine “Fake-Partie“ ist.
Der vermeintliche Instagram-Account der FPÖ Burgenland hatte nämlich“unter einem Posting der Kronen Zeitung zum Neujahrsbaby ‘Unser Neujahrsbaby heißt Hendrik Stracke und kein Kanakenbaby!!! (sic!)‘ geschrieben“.
So weit, so rotzig. Allerdings wurde reklamiert, dass dieser Instagram-Account gar nicht von der FPÖ sei!
Euer Generalsekretär hat auch ziemlich schnell DEN Beweis dafür gefunden, dass es sich gar nicht um einen offiziellen FPÖ-Account handeln KANN. Weil dieser nämlich “eine gmailadresse hinterlegt hat und keine @fpoe domain“.
Ich frage mich wirklich, warum die #fpoe #burgenland bei ihrem angeblichen Instagramprofil eine gmailadresse hinterlegt hat und keine @fpoe domain. Vermutlich hätten die Verleumder sonst nicht freischalten können, hm? pic.twitter.com/q9co57H6gP
— Christian Hafenecker (@hafi1980) January 2, 2019
Habe ich mir gedacht, ich schau mal nach, wie es denn um andere FPÖ Instagram-Accounts bestellt ist.
Ich habe mir aus Zeitgründen nur 3 weitere vermeintliche Instagram-Accounts der FPÖ angeschaut – und siehe da …. keine FPÖ Domain ….
“Neunkirchen Stadt“ zeigt auf “bill.carson@gmx.at“
“Wien Liesing“ ist besonders kreativ mit “fpoe.liesing@gmail.com“
“Ortsgruppe Bürmoos“ scheint auch eher privat betreut zu werden von “johannes-m@live.at“
Meinst du, sind das alles Fake-Accounts? Wenn ja, dann müssen sich eure Wähler schleunigst überlegen, ob sie nicht einer Fake-Partie bestehend aus Fake-Accounts in die Falle gegangen sind.
Wenn nicht, dann ist die Aussage des Herrn Hafenecker eventuell auch unter anderem Licht zu betrachten.
Wie auch immer. Ich wünsche dir viel Spaß im Neuen Jahr. Und bitte lass mir unbedingt deine Expertise zum Thema “Rotzbasti“ zukommen. Klebrig und schleimig erscheint er jedenfalls.
Liebe Grüße,
Cousine Daniela
Guten Abend, tolles Brieferl. Alles gute weiterhin.
Genial wie immer!
Herzliche Grüße
einfach super.
Vorsicht mit den Brieferln es könnte jemand den Verdacht äußern, sie könnten gefährlich werden und schwups ist der FS weg.
Spitze!!!!💕🌻
Na Sie trauen sich was! Passen Sie gut auf ihren Führerschein auf! Sonst haut es Sie vielleicht schneller als die Polizei erlaubt aus der Kurve.
Einfach super!!!👍
Liebe Daniela, bitte mach so weiter!
Zeig dieser “ Truppe “ mit jedem “ Brieferl „, wie es wirklich ist!..,,ihnen einen Spiegel hinzuhalten!