#Brieferl No.7 – Was ist eigentlich das Ziel?





Lieber Cousin Herbert,

nach der phänomenalen, sicherlich total gemütlichen Regierungsklausur im Schloss hat sich mir eine Frage aufgedrängt. Selbige lautet: Was ist eigentlich das Ziel?

Ich verstehe schon, was gemacht wird. Es muss dringend beim gemeinen Volk gespart werden, damit Polizei, Heer (inklusive Militärgymnasium) und Überwachungsmaßnahmen finanziert werden können. Und die Massenunterkünfte natürlich, für die Asylwerber. Das lässt sich ja auch pipifein realisieren.

Nur – mit welchem Ziel? Also außer, dass es den Protagonisten vielleicht um die eigenen Positionen und Machterhalt geht. Was ist das Ziel von Heinzian?

Ich dachte mir, dass du, der sich ja auch für Philosophie interessiert, diese Frage eventuell beantworten kannst. Oder zumindest weiterleiten.

Immanuel Kant (der Philosoph, nicht der von der Wurst) hat rückblickend auf sein Lebenswerk gemeint, dass er sich im Wesentlichen mit drei Fragen beschäftigt hat:
– Was können wir wissen?
– Was sollen wir tun?
– Was dürfen wir glauben?

Wissen und Glauben lasse ich hinsichtlich dieser Regierung mal außer Acht – über das eine verfügen sie nicht so sehr, hat es den Anschein, und das andere sollten sie anderen überlassen. Aber die Frage „Was sollen wir tun?“ beinhaltet ja doch das höhere Ziel. Wie soll man denn jemals wissen, was man tun soll, wenn man nicht weiß, wo man eigentlich hin will?

Damit die Beantwortung dieser Frage, schon rein aus Zeitgründen, Heinzian nicht zu sehr anstrengt, war ich so frei, ein paar Antwortmöglichkeiten vorzubereiten. Dann müssen sie nur noch mit der entsprechenden Zahl antworten.
1) Das Ziel liegt irgendwo am Weg und der ist eben steinig. Was soll das ewige Geraunze?
2) Ziel? Wo?
3) Die Verwirrung wird all jene verwirren, die nicht wissen, wo all diese kleinen Dinge zu finden sind, die verknüpft sind, mit einer Art von Handarbeitszeug. (das habe ich aus „Das Leben des Brian“)
4) Lasst uns doch endlich mal in Ruhe arbeiten, dann werdet ihr schon sehen!
5) Wir wollen ein Österreich schaffen, in dem sich jeder Einzelne mindestens auf die Sicherung eines würdevollen Daseins verlassen kann, in dem es keine Flowerrains mehr geben muss, weil es keine Hetzer mehr gibt und in dem die Menschen endlich wieder glücklich sind und sich sorgen- und angstbefreit sowie zuversichtlich den Herausforderungen des Lebens stellen können.

Liebe Grüße,
Cousine Daniela