Lieber Cousin Herbert,
keine Ahnung, wie firm du beim Thema “Dämonen und Geister“ bist, aber ich habe wieder einige ausgemacht. Vor allem jetzt, da ich diplomierte Dämonologin bin, tu ich mir ungleich leichter, die Sachlage zu beurteilen.
Wie du als unerfahrener, sich in der Geister- und Dämonenwelt völlig unbedarft Bewegender sicher nicht weißt: jeder Dämon hat einen Namen. Wie man diesen dem Dämon entlocken kann, erzähle ich dir vielleicht ein anderes Mal.
Als diplomierte Dämonologin kann ich natürlich herausfinden, ob jemand von einem Dämon besessen ist. Oder ob es sich bei ungewöhnlichen Vorkommnissen lediglich um schnöd-ordinäre Geister handelt. Hier meine aktuelle Analyse:
Der Wiener S&S Geist
Ob unser Bumsti damals unter der Sonne Ibizas von einem Dämonen besessen war, kann selbst ich als diplomierte Dämonologin nur schwer beurteilen. Wegen der zeitlichen Ferne, versteht sich. Als Frau glaube ich ja eher, es war die reizende Oligarchennichte, die seinen Testosteronhaushalt durcheinandergewirbelt und sein Mundwerk geöffnet hat.
Das Treffen von Bumsti und Frääänkie scheint mir nicht von einem Dämonen begleitet worden zu sein, wenngleich unsere Fipsi auch mit war. Fix scheint mir zu sein, dass Bumsti und Frääänkie den Geist der Wienwahl zu beeinflussen versuchen. Ob sie eine mögliche Partei “S&S“ oder der Einfachheit halber “SS“ nennen werden, konnten auch die Geister bisher nicht berichten.
Der besonders listige Dämon namens Mimimimiiiiii
Der arme Christian Hafenecker. Nein, es kann kein normaler Geist sein, der ihm solche Flausen in die Ohren gesetzt hat. Er scheint mir eher von einem Dämon besessen zu sein und zwar konkret vom Mimimimiiiiii.
Hafeneckers Erklärung in der sonntäglichen ORF Sendung “Im Zentrum“, warum die FPÖ auch bei der steirischen Landtagswahl gar so schlecht abgeschnitten hat, spricht für sich selbst:
“Wir haben uns extrem schwer getan, politische Themen zu setzen. Einfach deshalb, weil gegen uns eine beispiellose mediale Kampagne losgebrochen ist. Auch der Professor Filzmaier hat uns ja mehrere Seiten gewidmet in seinen Analysen in der Kronenzeitung.“
Ich höre ihn förmlich johlen, den Mimimimiiiiii – so einen folgsamen Kollaborateur hat er sicher selten.
“Die Kronenzeitung hat generell 25 Seiten im Zuge der Landtagswahl massiv gegen die FPÖ geschrieben. Das ist natürlich bei einem Medium, das das stärkste Printmedium des Landes ist, nicht ganz ohne.“
Ah, eh, die böse Kronenzeitung! So schön, schön war die Zeit … vor Ibiza.
Aber du kannst bereits hier die Macht eines Dämons erkennen. Nichts ist ihm heilig und im Jammern ist er besonders firm.
Der Geist der Vergangenheit
Du selbst bist ja eher Experte für Hosentürln denn Dämonen, weshalb ich dir ein paar Tipps geben möchte, wie man am besten mit Geistern der Vergangenheit umgeht.
Nehmen wir aktuell den Bumsti als solchen blauen Geist als Beispiel:
1) Tu niemals so, als hättest du nie was mit ihm zu tun gehabt. Das ist unglaubwürdig und macht dich lächerlich.
2) Wenn du dich schon mit einem Kompagnon herum gfretten musst, der noch dazu formal Parteichef ist, dann sorge dafür, dass der ein wenig mehr Führungsqualitäten und Durchsetzungsvermögen an den Tag legt. Herumeiern und sich auf die Wiener Teilorganisation auszureden, kann einen Geist der Vergangenheit tendenziell stärken.
3) Wenn ein Geist aus der Vergangenheit ein nächtliches Angebot für seine Rückkehr publiziert, so ist dieses zu überdenken. In Kombination mit dem oben genannten “Wiener S&S Geist“ könnte der Geist aus der Vergangenheit so mächtig werden, dass er seine eh schon ordentlich angeschlagenen Ex-Kameraden endgültig in die Versenkung treibt.
4) Wenn man sich schon daran macht, dem Geist der Vergangenheit den Garaus zu machen, dann nehmt wenigstens ein professionelles Ouija-Brett und nicht den Peter Sidlo!
Meines kennst ja bereits seit dem “Brieferl No.49 – Fette Katzen, Radfahrer und arme Hunde“.
Auch wenn der Herr Sidlo gerade Zeit hat, weil er aktuell von seinem anstrengenden Casinos-Job beurlaubt ist, so würde ich doch lieber auf diplomierte Unterstützung setzen.
Wenigstens hat Herr Sidlo selbst erkannt, dass er vielleicht doch nicht die am besten geeignte Person für das Vorhaben ist und sich selbst als „befangen“ erklärt.
Der klagende Dämon namens “Das sag ich jetzt aber meiner Mama“
Nachdem der Mimimimiiiiii bereits von Christian Hafenecker Besitz ergriffen hat und so vollends beschäftigt ist, kann es nur der Das sag ich jetzt aber meiner Mama Dämon sein, der sich über unseren armen Basti hergemacht hat.
Personen, die von windigen Predigern ein Gebet gespendet bekommen haben, sind für Dämonen eine besonders begehrte Beute. Weil sie doch damit zeigen können, dass sie viel mächtiger sind als jedes Gebet.
Und so kam es, dass sich der Das sag ich jetzt aber meiner Mama Dämon ausgerechnet auf unseren Basti gestürzt hat. Anders lässt sich die angekündigte Klagsfreudigkeit betreffend Casino-Deal nicht erklären. Theoretisch wäre es natürlich auch möglich, dass er einfach Bammel hat und sich deshalb aufplustert wie eine Königskobra, um potentielle Angreifer einzuschüchtern.
Dass ihm ein derartiges Verhalten
erstens nicht zu Gesicht steht
zweitens die Königskobra schon längst anderweitig besetzt ist und er
drittens maximal als “Mini-Orban“ eingestuft würde,
sollte er wissen. Und da ihn niemand für so dümmlich hält, kann es also nur der Das sag ich jetzt aber meiner Mama Dämon sein, der seiner habhaft wurde.
Der Das sag ich jetzt aber meiner Mama Dämon zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass seine Opfer gleich einer leuchtenden Ikone Anderen zum Vorbild dienen.
Da auch der Thomas Schmid, seines Zeichens Chef der ÖBAG, gegenüber Sazka-Chef Robert Chvátal die Das sag ich jetzt aber meiner Mama-Keule in Form einer Klagsdrohung ausgepackt hat, bestätigt sich meine Diagnose von Bastis Besessenheit.
Der arme Basti. Noch tragischer als das aktuelle Schicksal seiner Kürzlichkeit scheint es um Christian Hafenecker bestellt zu sein.
Trotz der Heimsuchung durch Mimimimiiiiii scheint sich nun auch noch der Das sag ich jetzt aber meiner Mama Dämon auf ihn gestürzt zu haben, will er doch Krone-Redakteur Claus Pandi klagen. Und das nur, weil dieser “Aber dass er mit dieser ganzen Liederbetätigung nichts zu tun hat, kann ich nicht glauben. Das ist tief in der DNA dieser Partei. Wer bei dieser Partei ist, der hat solche Liederbücher.“ gesagt hatte.
Dieser perfideste aller Dämonen schafft es sogar, dass die Besessenen auf Gesprächspartner besonders vertrauenserweckend wirken und ihnen eine “positiven Grundstimmung“ zu verleihen imstande sind.
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Zu meinem neu erworbenen Repertoire zählt übrigens neben der Identifikation von Geistern und Dämonen selbstverständlich auch der Exorzismus. Solltest du also Hilfe oder Unterstützung brauchen – du weißt ja, wo ich zu finden bin.
Zum Einspannen von Dämonen und Geistern bin ich allerdings weder geeignet noch gewillt. Solltest du also beispielweise den Herrn Peschorn nicht so mögen, weil er deine berittene Polizei eingestellt hat, musst du es schon selbst mit deiner Hosentürl-Nummer versuchen.
Liebe Grüße,
Cousine Daniela
Genial!
Liebe Daniela,
bin geradezu besessen vom Zwang
Deine Brieferl zu lesen !
Kann das wieder einmal aufhören ?