Lieber Cousin Herbert,
wie abzusehen war, ist der gestrige Misstrauensantrag gegen den Finanzminister gescheitert. Hätte mich auch gewundert!
Am besten hat mir doch die allseits und gerne verwendete „Unschuldsvermutung“ gefallen, die zwar nicht der Punkt ist, aber das ist ja herzlich egal.
Wie sieht denn die oberste Moralapostelin der Nation Sigi Maurer das Thema „Unschuldsvermutung“?
„Das sehe ich durchaus als Problem. Aber bei der Thematik sind wir seit so vielen Jahrzehnten nicht weiter, dass es den öffentlichen Druck braucht, damit sich etwas bewegt.“
Überraschend, nicht wahr?
Aber nein, hier ging es auch nicht bloß um Korruption, sondern um den öffentlichen Pranger ohne Unschuldsvermutung im Rahmen von #MeToo.
Aber die Grünen haben sich heldenhaft für ihren großen Koalitionspartner ins Zeug gelegt und den Vorschlag eingebracht, einen „unabhängigen“ Bundesanwalt oder Generalstaatsanwalt oder wie immer man den obersten Ankläger nennen will, zu installieren.
Dass sie damit implizit das aktuelle Justizministerium in den Dunst der Unredlichkeit ziehen, ist ihnen entweder nicht bewusst oder aber ein koalitionsräsonbedingter Kollateralschaden.
Die geeignete Kandidatin
Ich habe aber bereits eine geeignete Kandidatin (es sollte jedenfalls eine Frau sein heutzutage!) ausgemacht:
Ja tatsächlich! Das ist unsere Karoline Edtstadler, noch nicht ganz so aufgemascherlt und hübsch, wie sie heute anmutet. An ihr sieht man wieder, dass gutes Aussehen genau nichts mit dem Alter, sondern viel mehr mit gutem Make-Up und einem ordentlichen Friseur zu tun hat.
Das Strahlen kommt wohl von der Sicherheit eines besonders gut bezahlten Jobs und der gelassenen Gemütlichkeit innerhalb der türkisen Familie.
Ich vermute ja fast, aber ich betone das ist nur eine Vermutung, dass sie deshalb bei den Türkisen ein Platzerl gefunden hat, weil sie wohl eine der wenigen Richter war, deren Urteil von der Staatsanwaltschaft berufen wurde, weil “ihr (Anm: der Staatsanwaltschaft) die verhängte Strafe deutlich zu hoch erschien!“
Aber während Karoline immer mehr erstrahlt, wirkt so mancher Mann in der Bundesregierung so, als wäre er nur noch einen Halbschritt vom Nervenzusammenbruch entfernt!
Männer am Rande des Nervenzusammenbruchs
Dazu ist mir der Film von Pedro Almodóvar mit dem verheißungsvollen Titel „Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“ eingefallen. Der Begleittext im Trailer könnte auch auf die türkis-grüne Koalition passen:
Es ist eine Romanze,
aber sie handelt nicht von der Liebe!
Es ist eine Komödie,
aber nicht jeder kann darüber lachen!
https://www.youtube.com/watch?v=Ksq2w2ZAbQU
Der schwitzende Rudi und der grinsende Werner haben in den letzten Tagen bei ihrem ZIB2-Auftritt einen mehr als angeschlagenen Eindruck hinterlassen.
Man möchte ja nicht so sein und kann durchaus Verständnis aufbringen, so rein menschlich betrachtet. Auch der Gernot wirkt nicht mehr ganz so frisch, wie er es früher getan hat.
Gernot am 10.05.2020
Gernot am 12.02.2021
Aber immerhin reißt er sich zusammen und hat seine Energie und seinen Lebenszweck in der Freude an der Klage gefunden. Das schweißt ihn mit seinem Kumpel Basti zusammen.
Der Rudi hat sich heute im Pressefoyer nach dem Ministerrat wieder auf dem Fenster gelehnt und gemeint:
„Generell sieht man, dass die Kooperation funktioniert.
Das ist das Entscheidende.“
Wahrscheinlich hat er die Meinungsumfragen noch nicht gelesen, die ich hier gerne mitliefere:
Welche Partei würden Sie wählen, wenn am nächsten Sonntag Nationalratswahl wäre?
Wir dürfen also die Hoffnung haben, dass sich der nervliche Zustand der Herren bald wieder verbessern darf. Aus welchem Grunde auch immer.
Liebe Grüße,
Cousine Daniela