#Brieferl No.305 – Basti und wie er die Welt sieht





Lieber Cousin Herbert,
du kannst dich sicherlich noch an das Meisterwerk „Garp und wie er die Welt sah“ erinnern, nicht wahr?

Der Garp war ja ein sympathischer Typ und bereits die Art und Weise seiner Zeugung war durchaus außergewöhnlich.

Unserem Basti ist beides erspart geblieben: die ungewöhnliche Zeugung und die Last, auf andere (nur) sympathisch zu wirken. Da hat er Glück gehabt!

Jedenfalls ist mir aufgefallen, dass unser Basti irgendwie eine so ganz eigene Sicht auf die Welt hat. Mit ihm, dem EU-weiten Vorreiter, soll alles besser sein!

Wenn es mal wieder nicht ganz so läuft, wie er es gerne hätte bzw. behauptet, dann weiß er auch genau, wer daran Schuld ist!

„Und wir waren einfach an einem Punkt, wo wir gesehen haben, der Lockdown verliert an Kraft, weniger Menschen machen mit und daher macht es auch keinen Sinn, den Lockdown, zumindest in Österreich, ins Unermessliche zu verlängern.“

Klar! Die „Menschen“ machen nicht mehr mit!

Frau Maischberger hat dazu die wohl richtige Schlussfolgerung gezogen:

Überhaupt ist man im Ausland ein bisserl hellhörig geworden, was auf seinen Kumpel Gernot Blümel und andere zurückzuführen ist.

Die Süddeutsche ortet „Freunderlwirtschaft“ und ist zudem der Ansicht

„Es ist etwas faul im Staate Österreich. Nun steht nicht nur die FPÖ durch die Ibiza-Affäre als korruptionsanfällig da, sondern auch die ÖVP.“

Der Spiegel sieht gar „Österreich in der Krise“ und „Symptome gravierenden Systemversagens“.

Gut, kann man natürlich sagen: typisch, alles Piefke und die konnten uns ja noch nie leiden.

Aber sogar die neutralen Schweizer sehen bereits einen „Politik-Skandal in Österreich“ und dazu noch „Die schwärzesten Tage von Kurz‘ Kanzlerschaft“.

Tja, so liegen Selbst- und Fremdbild eben doch oft meilenweit auseinander.

Wir müssen ihm freilich zugute halten, dass er damit nicht alleine ist. Unsere Sigi Maurer betrachtet sich selbst sicherlich als Ikone der Lieblichkeit und weiß in ihrer natürlichen Bescheidenheit auch ganz genau, welche Wirkung SIE in der Causa Bierwirt erzielt:

„Die ganze Republik hat mitgefiebert.“

Jetzt ist ihr ob ihrer Lieblichkeit das nächste Meisterwerk gelungen! Der häufigen Verwendung ihres berühmten Stinkefinger-Fotos ist nun, so interpretiert es ihre Anwältin, ein Riegel vorgeschoben!

Weil man nämlich das Bild, wenn überhaupt, nur im echten, wahren und einzig gültigen Zusammenhang verwenden darf, und der lautet:

„Die Leute waren so pfui zu mir und das lasse ich mir nicht bieten. Mimimimi.“

Keinesfalls darf man den Stinkefinger mit der Öffnung der Pfandleihanstalten in Verbindung bringen. Immerhin haben es die von den Corona-Hilfen Nichtbetroffenen der Sigi zu verdanken, dass sie ihr letztes Hab und Gut verpfänden können.
Und noch weniger darf man das machen, wenn man FPÖ heißt!!!!

Man muss das verstehen: Ein Foto, das ihre Lieblichkeit Sigi I., koalitionäre Partnerin seiner Kürzlichkeit Basti I., selbst auf Twitter veröffentlicht, darf man nicht verwenden.

Was dagegen auf jeden Fall geht, ist ein heimlich und illegal aufgenommenes Foto für den eigenen Wahlkampf zu verwenden!

Und so wie seine Kürzlichkeit täuscht sich auch ihre Lieblichkeit ein bisserl in der Selbstwahrnehmung. Manch einer könnte nämlich meinen, sie wirkt einfach nur wie eine richtige Funsn.
Doch selbstverständlich gilt auch hier die Unschuldsvermutung!

Liebe Grüße,
Cousine Daniela



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