#Brieferl No.13 – Drei Fliegen mit einer Klappe





Lieber Cousin Herbert,

manchmal habe ich so das Gefühl, dass unser Bubenkanzler Basti ein Vorbild hat. Was Anstand, Intellekt, Weitsicht und Klasse, man möchte fast Genie sagen, betrifft. Ja genau, du ahnst es schon. Jedenfalls hat mich einer eurer Untertanen darüber informiert, dass es jetzt schon Klopapier gibt, mit Donald‘s Konterfei. Gleichsam als Hommage an den großartigen Herrscher.
https://www.amazon.de/Rollen-Toilettenpapier-Klopapier-WC-Papier-Toilette/

Nun ist es mir noch nicht gelungen, die Sache mit der Klopapierattacke gedanklich völlig ad acta zu legen, war diese doch menschlich zu letztklassig. Und so habe ich mir gedacht, dass nicht nur der ums Klopapier gebrachte Bumsti, sondern auch der Basti vielleicht Freude hätte, wenn es ein Klopapier mit ihren Konterfeis gäbe. Sollte natürlich mit beiden gemeinsam sein, denn sie harmonieren ja so gut.

Ich konnte über Google kein passendes Angebot finden und noch weniger habe ich großartige Kontakte zur Wirtschaft. Und da habe ich mir gedacht, dass du, wenn es dir deine Zeit erlaubt, vielleicht auch mal recherchieren könntest. Das wäre so nett. Die beiden würden sich sicherlich freuen.

Übrigens ist mir zum Thema „Deregulierung“ eine, wie ich glaube, ursuper Idee gekommen. Eine einzige Klappe, mit der sich gleich drei Fliegen erschlagen lassen.

Die Klappe:
Deregulierung der Donau!

Fliege Nummer Eins:
Die Deregulierung nimmt konkrete, körperliche Gestalt an. Ich finde, dass so abstrakte Gesetze viel zu wenig sind. Damit kann das gemeine Volk ja nicht viel anfangen. Aber die Donau, die macht was her. Die kennt jeder.
Und außerdem sind die Resultate die selben. Ob Deregulierung der Gesetze, ob Deregulierung der Donau – hin und wieder gibt‘s ein bissi Chaos. Umso wichtiger wird es sein, das gemeine Wahlvolk von den Gesetzen ab- und zur Donau hinzulenken. Da haben sie dann eh genug zu tun mit den Aufräumarbeiten wegen der Überflutungen und so. Und reden nimmer blöd drein bei juristischen Angelegenheiten, die sie eh nicht verstehen.

Fliege Nummer Zwei:
Du musst keine Pferde mehr hinschicken, weil natürlich im Zuge der Deregulierung der Donau auch gleich die Donauinsel mit abgerissen wird. In Eurem Parteiprogramm habt ihr doch geschrieben, wie wichtig euch die Tiere sind. „Gerade Kinder und Jugendliche müssen früh erfahren, dass Tiere keine ‚Wegwerfartikel‘, sondern Lebewesen sind“ steht da geschrieben. Oder auch „Definition des Tieres in der Rechtsordnung als Lebewesen und nicht als Sache“.

Nun weiß ja faktisch eh jeder, der sich ein bisschen mit Tieren auskennt, dass das Leben für Pferde im Dienste der Polizei mehr von Tierquälerei als Respekt vor dem Lebewesen zeugt. Wenn die Donauinsel abgerissen ist, brauchst du die berittene Polizei nimmer. Und wenn irgendwann hoffentlich doch wieder einmal gewählt wird, dann erzählst du den vielen Tierliebhabern in Österreich, dass das ja alles die Idee vom Basti war. Und dass du, als tierliebender, weitsichtiger Innenminister natürlich nicht mitgemacht hast. Ich bin überzeugt, das wird viele Stimmen bringen! Tiere gehen immer gut. Und Kinder auch. Die habt ihr ja eh schon einmal gemeinsam erwähnt im letzten Wahlprogramm.

Fliege Nummer Drei (das i-Tüpfelchen aller Fliegen, die Fliege deLuxe):
die Roten können endlich nimmer das Donauinselfest veranstalten!
Wahrscheinlich waren eh immer viel zu viele Arbeitslose und sonstige Sozialschmarotzer dort. Weil das doch gratis ist! Vielleicht war auch schon mal der eine oder andere Ausländer dort, um sich an österreichischem wie internationalem Kulturgut zu erquicken. Dem ist dann ein für alle Male ein Ende gesetzt!
Stell dir nur vor, ich war auch schon oft dort. Und was aus mir geworden ist, das siehst du ja.

Liebe Grüße,
Cousine Daniela