Lieber Cousin Herbert,
mit großer Sorge muss ich beobachten, dass der schmierig anmutende Ex-AWD-Versicherungsfuzzi René Benko unserem Basti womöglich doch nicht so gut tut, wie der das gerne hätte. Also auf rein freundschaftlicher Ebene wird‘s sicher passen.
Die SPÖ hat jetzt aber, konkret in den Personen von Thomas Drozda und Mario Lindner, dem armen Heiland eine parlamentarische Anfrage zukommen lassen. Unter anderem ist man nämlich betreffend der schicken Immobilie auf der Mariahilfer Straße dahinter gekommen …
“dass mit den 60 Mio. Euro der Wert der Immobilie weit unterschätzt war. Das zeigt jetzt auch ein Pfandrecht iHv. 95 Mio. Euro, das die Privatstiftung der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich auf die Immobilie im Grundbuch eintragen ließ.“
Und jetzt muss dann der arme Basti eine Menge an Fragen beantworten. Hoffentlich überfordert ihn das nicht. Aber wahrscheinlich drückt er die Anfrage irgendeinem Mitarbeiter in die Hand. Wozu hat er denn auch so viele, wenn nicht dafür?
Ich bin jedenfalls schon gespannt, was er dazu sagen (lassen) wird und werde dich selbstverständlich auf dem Laufenden halten.
Mir imponiert übrigens seine Ausdrucksweise sehr:
„Ich DULDE keinen schwammigen Umgang mit dieser rechtsextremen Bewegung“
Nur zu deiner Information: er meint damit die Identitären. Du weißt doch, das sind die, von denen der Ewald Stadler sagt:
“Das ist erstunken und erlogen, dass die FPÖ mit den Identitären nichts zu tun hat und die Identitären nichts mit der FPÖ“
Ist er gerade in der Trotzphase, unser Bubenkanzler? Oder war das sein Beitrag zum heutigen 1. April?
Es gibt auch in dieser Causa wieder die berühmten beiden Alternativen:
1) er weiß wirklich nicht, wie der blaue Hase läuft
2) er weiß es eh und tut nur auf unwissend und unschuldig
Dummheit versus Verlogenheit also. Lügen haben zumindest kurze Beine, was schon mal passen könnte. Aber ich möchte mich keinesfalls festlegen.
Aber halten wir uns nicht dem Basti auf, sondern frohlocken lieber ob der Tatsache, dass du nun auch in Deutschland ganz groß rausgekommen bist! Die Bild-Zeitung ist als meist verkaufte Zeitung dort gerade das richtige Pflaster für dich. Herzliche Gratulation!
Die klitzekleine Kleinigkeit, dass deutsche Politiker keine geheimen Informationen mehr an dich weitergeben wollen, lassen wir getrost außer Acht. Und freuen uns lieber ob deiner Medienpräsenz.
Außerdem ist sowieso der Sellner Martin schuld, der doch die 1.500 Euro eingestreift hat. Dass du 2016 bei dem Kongress “Verteidiger Europas“ eine Rede geschwungen hast, ist eigentlich auch vernachlässigbar, weil das ja war, als die FPÖ noch in der Opposition befand. Gilt also nicht!
Der Kurier hatte übrigens mit “Kickl im Visier europäischer Parteien“ darüber berichtet.
Jetzt will ich dich doch immer unterstützen und habe dafür, wie eh immer, weder Kosten noch Mühen gescheut. Die Frage ist: wie kriegen wir dich aus dem Visier?
Hier ist die Lösung: Aus dem Visier mit Vizir!
“Wenn meine Jungs aus dem Kindergarten kommen, sind die so verdreckt … so Kakao und Matsch … da hilft mir nur Vizir … Ich trage Vizir pur auf und dann ab in die Waschmaschine. Meine Wäsche wird prima sauber. Ich benötige weniger Waschmittel und die Umwelt wird geschont“
Na bitte! Wenn ihr FPÖ-ler von lustigen Kongressen kommt, dann seid ihr doch sicher auch oft verdreckt. Angepatzt mit braunem Kakao und noch braunerem Matsch.
Und wie schön das Blau im Hintergrund glänzt! Da wird einem richtig warm ums Herz. Oder um unsere geliebte KHB, nicht zu verwechseln mit dem schönen KHG, das Gelbe im faulen Regierungsei zu zitieren:
„Ich muss nicht die Wärme ausstrahlen, ich bin die Wärme“
Liebe Grüße,
Cousine Daniela
PS: ich hoffe, du freust dich darüber, dass der Napoleon im Kunsthistorischen Museum gegen den “blauen Reiter“ von Ralf Ricker ausgetauscht wird. Die Zeremonie wird zu Ehren des verkannten Meisters Schicklgruber am 20. April stattfinden.
Das heutige Brieferl ist wieder ein Volltreffer.
Danke, liebe Daniela!pi
Sollte „liebe Daniela“ heißen.
Kein Kickl hätte sich eine bessere Cousine wünschen können, ich gratuliere dir zu diesen feinsinnigen, humorvollen Formulierungen.
Hätten sie den Postkarten auquarellierenden Schicklgruber am Schillerplatz aufgenommen, wäre uns viel erspart geblieben.
Die Musik ist die selbe, nur die Musikanten sind andere.
Liebe Grüße
Peter Paul Zadorozny
Besser und treffender geht es nicht!