#Brieferl No.180 – AUSSI und der “Mir san mir“-Reflex





Lieber Cousin Herbert,

bist du auch so erleichtert, dass Spenden für Bedürftige nun doch nicht von der neuen Sozialhilfe abgezogen werden? Hallelujah, welch eine Erleichterung.

Vor allem deshalb, weil wir als Zuseher uns dann sicherlich wieder an einem einwandfrei glänzenden Basti werden erfreuen dürfen, ohne den Verdacht zu haben, er möchte die Staatskosten mit Spendengeldern aufpäppeln.

Das ganze Trara folgt ja wieder dem OBER-Prinzip, wie ich es im letzten Brieferl beschrieben hatte. Jetzt sind wir also wieder einmal bei Stufe 3 angelangt und frohlocken gemeinsam angesichts der Erleichterung.

An den nachgewiesenen Deutschkenntnissen will man freilich festhalten, auch wenn sich jetzt schon das UNO-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR einmischt und meint, dass dies eine “nicht gerechtfertigte Diskriminierung“ sei. Aber es könnte durchaus sein, dass auch das wieder Strategie ist!

Wir wissen doch, dass die EMRK laut deiner Partei zu “evaluieren“ ist.

Und je mehr sich irgendwelche fremden Organisationen in die angekündigten Handlungen Österreichs einmischen, desto eher wird der “Mir san mir-Reflex ausgelöst. Der kann dann dazu verwendet werden, sich der Einmischungen von außen leichter zu entledigen.

Aber weil ich ja wie immer unterstützend tätig sein will, habe ich bereits eine Software ausfindig gemacht, mit deren Hilfe die lästige Sozialhilfe gut gekurzt werden kann.

Australien: Irische Ärztin fällt bei Englisch-Test durch

Nach den mir zugänglichen Informationen firmiert die Software unter dem Namen “AUSSI“, was für “AUstralian Speech Standard International“ steht. Wegen der australisch-österreichische Freundschaft soll der Name in Hinblick auf Unterstützung bewusst gewählt worden sein.

“Mit AUSSI vergrößern wir die Löcher in der sozialen Hängematte und tragen so konstruktiv zu Auswanderungswellen bei. AUSSI lautet die Devise!“,

wurde mir auf Anfrage seitens des Softwareherstellers bestätigt.

Ich bin übrigens gespannt, wie lange Armin Wolf die ZIB2 noch moderieren darf oder überhaupt beim ORF sein wird. Er hatte am Samstag seine 4. Romy bekommen, die ein Publikumspreis ist und vom Kurier vergeben wird.

In seiner Dankesrede sagte er unter anderem:

„Weil der Generaldirektor da sitzt: Ich würde mir wünschen, dass der ORF weiterhin aufrecht und selbstbewusst und nach allen Seiten unabhängigen Journalismus macht, dass er schmissige Dokumentationen und scharfe Satire nicht nur produziert, sondern auch sendet, und das ohne Piep. Denn: Zu Tode gefürchtet ist auch tot.“

Gerade im Hinblick auf die Jugend finde ich jedoch, dass die “Pieps“ besonders erzieherischen Wert haben.

https://dufitoon.at/wordpress/2019/04/das-leben-von-strache-im-orf/

Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn sich so mancher junger Mensch die “Vom Neonazi zum Sportminister“ – Karriere zum Vorbild nimmt und dafür Freundschaften der besonderen Art eingeht. Wichtig hierbei ist vor allem zu erwähnen, dass man aus dem Distanzier-Schlamassel vermutlich nie mehr herauskommt.

Auch unseren neuen Star am türkis-blauen Himmel, den Medienminister, liebe- wie huldvoll Blümerl genannt, hatte er mit einer Wortspende bedacht:

„Von der Politik würde ich mir ein neues ORF-Gesetz wünschen, das ihn nicht erpressbarer macht und ihm mehr Unabhängigkeit gibt und nicht weniger Unabhängigkeit. Das würde von der Politik einen Verzicht auf Einfluss verlangen. Ich weiß, das klingt schwierig. Aber das wäre wirklich neuer Stil.“

Armin Wolf an ORF-Chef: „Scharfe Satire auch senden“

Heute hat sich die Chefredakteurin vom Kurier, die Martina Salomon, voll ins Zeug gelegt und von einer “primitiven, dummen Videobotschaft“ geschrieben. Damit meinte sie freilich nicht Armin Wolf, denn der sprach ja live. Es war Jan Böhmermann, der in den Fokus geraten ist.

Bevor da vielleicht auch noch etwas ausgePIEPST wird, hier ist das Video zu finden:

https://www.kleinezeitung.at/kultur/medien/5611747/RomyVerleihung_Jan-Boehmermann-zieht-ueber-Kinderkanzler-Kurz-her

Mir dünkt, dass sie in Wahrheit viel lieber gegen den Armin Wolf gewettert hätte, sich aber nicht getraut hat. Das hätte dem Einschleimen mehr Glaubwürdigkeit verliehen. Die edle Chefredakteurin schützend vor dem Blümerl … Na ja, da nimmt man halt dann doch lieber einen Piefke, zumal der auch weiter weg ist.

Liebe Grüße,
Cousine Daniela




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