#Brieferl No.346 – Das Tagebuch des Sebastian K





Lieber Cousin Herbert,
nach einem halben Jahr unfreiwilliger Brieferl-Pause, in der du mich, wie mir zu Ohren gekommen ist, schmerzlichst vermisst hast, bin ich wieder da.

Kein Wunder, dass du krank warst!

Aber jetzt bin ich, dein geliebtes Cousinchen, ja wieder an der Tastatur und die Welt sieht gleich viel besser aus. Ich habe dir auch etwas mitgebracht!

Der Basti glaubt, dass er mit seinem Telefon-Mitschnitt von ihm und seinem ehemals besten Busenkumpel Thomas Schmid irgendwen außer schleimigen Journalisten hinter dem Ofen hervorlocken kann.
Tststs. Ich habe was Besseres! Den aktuellen Tagebucheintrag vom Basti!

Ich muss mich schon jetzt für die teils doch recht bodenständige Ausdrucksweise des Ex-Kanzlers entschuldigen – aber ich bin ja auch nur die Bote und kann nix für die Wortwahl!

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Liebes Tagebuch, oder wie wir im American Business dick Drinnenen auch sagen – Deer DaysBook!

Ich bin so glücklich und unglücklich zugleich, ich kann es dir gar nicht sagen! Ich vermisse ihn so sehr! Seine Weisheit, seine Inspiration!

Na, ned den Schmid, den klag ich in Grund und Boden, dass ihm nicht nur Hören und Sehen vergeht, sondern dass er sich wünscht, von der echten Mafia mit ein paar gemütlichen Betonpatscherln inklusive Ausflug zum Meer bedacht worden zu sein!

Der Bumsti ist es, den ich vermisse! Wie konnte ich Trottel ihn nur gehen lassen! Ja, diesen Selbstvorwurf muss ich mir machen!

Es geht nichts, aber auch wirklich gar nichts über „Journalisten sind sowieso die größten Huren auf dem Planeten“! Ich liebe ihn noch immer dafür.

Die machen echt alles und man muss es ihnen noch nicht mal extra anschaffen! Die wissen schon, wessen Hand sie füttert und benehmen sich eh entsprechend.

Wie sie sich auf mein Buch gestürzt haben – als gäbe es kein Morgen mehr.
Wie sie immer gesagt haben, das war eine „Kooperation“ von mir und der Bischofberger. Sie hat’s g’schriebn und ich habe es mir am Schluss auszugsweise vorlesen lassen.

Mah bitte, wie GENIAL! Ich mein, die Grohmann war ja schon gut mit „Sebastian Kurz: Die offizielle Biografie“!

Sonnenstrahlen – Sonnenkönig – Kreisky …. Diese Assoziation hat wirklich JEDER! Und das gleich auf der ersten Seite!

Aber die Bischofberger ist noch einmal eine Klasse für sich!

Des warat mir nie eingefallen. Aber gut, wozu haben wir denn kooperiert!

Und wie brav und ordentlich sie sich alle an den (natürlich NICHT und NIEMALS offiziellen) Zeitplan gehalten haben … Zuerst MEIN Buch inklusive diverser Auftritte im ORF und erst DANN die Aussagen von diesem Herrn Schmid, den ich eigentlich gar nicht wirklich kenne! Ich mein, ich kann ja jetzt auch nicht JEDEN kennen, das muss jedem klar sein!

Anders herum wäre es schön deppert gewesen. Da hätte sich das Buch gleich noch schlechter verkauft und jeder hätte gedacht, das soll eh nur ablenken von den Aussagen von diesem TS. Dass der ausgerechnet die Initialen vom Hamburger Royal TS haben muss! Aber passt eh. Tomaten auf den Augen und Salat im Hirn!

An egal! Hauptsache, sie berichten ordentlich weiter und erwähnen bei jeder Gelegenheit, dass der Tomatenheini gar nicht die Wahrheit sagen MUSS!!!!!! Das passt schon mal gut. Und natürlich, dass bei mir die UNSCHULDSVERMUTUNG gilt!!!!

Ich bin ja nur froh, dass noch keine hinterfragt hat, warum ICH bei meiner Einvernahme durch die WKStA auch als Beschuldigter geführt worden war und deshalb AUCH nicht ausnahmsweise der Wahrheit verpflichtet gewesen wäre – und damals KEINER der herzallerliebsten Journalisten auf dieses Faktum hingewiesen hat.

Im Gegenteil …. „Als Beschuldigtem stünden Kurz selbstverständlich alle Rechte zu, die auch allen anderen Beschuldigten in einem Rechtsstaat zustehen“ hat der Hoyos von NEOS extra betont! Auf die ist schon auch Verlass!

Passt! Ich liebe mein Österreich! Ich liebe meine Journalisten! Und am allermeisten den Bumsti!

Bis bald Deer DaysBook!

I keep you on the running!

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Liebe Grüße,
Cousine Daniela