#Brieferl No.77 – Kaffee und Kuchen in der Bumbastischen Quacksalber GmbH





Lieber Cousin Herbert,

wie habe ich mich gestern Abend gefreut, als ich endlich wieder einmal die KHB (nicht zu verwechseln mit dem schönen KHG) sehen und vor allem hören durfte. Du erinnerst dich vielleicht. Ich kann mir nie merken, ob die „Sozialministerin“ Klein-Hartinger oder Hartinger-Klein heißt, weshalb ich ihre Initialen umgedreht habe. KHB merke ich mir nämlich locker.

Vielleicht mag ich sie deshalb so, weil sie mich an meine Kindheit erinnert. Ich war großer Fan vom Habakuk und seinem Puppentheater. Neben dem üblichen Kasperl gab es einen Hexenmeister namens Tintifax, der mir wegen seiner hochgezogenen Augenbrauen besonders im Gedächtnis geblieben ist. Die KHB hat auch so beeindruckende Augenbrauen. Ob die von Natur aus so gewachsen sind? Oder ist sie vielleicht auch Fan vom Tintifax und hat ihn als inspirierende Quelle in der Augenbrauen-Sache herangezogen? Ich habe mal ein Vergleichsbild erstellt, damit du dir eher eine Meinung dazu bilden kannst.

Und wie eloquent KHB wieder war, als sie von Armin Wolf zur „Jahrhundertreform“ in Sachen Krankenkassen in der ZIB2 interviewt wurde. Ich fand es gut, dass sie von „Prostata-Untersuchungen für Männer“ gesprochen hat. Nicht, dass noch irgendein hypochondrisches Weibsbild auf die Idee kommt, sich eine derartige Untersuchung von der Krankenkasse zu wünschen! „#Brieferl No.77 – Kaffee und Kuchen in der Bumbastischen Quacksalber GmbH“ weiterlesen

#Brieferl No.76 – Wundern gibt es immer wieder





Lieber Cousin Herbert,

bevor uns heute wieder der Reise nach Schasklappersdorf an der Banane widmen, möchte ich mit dir eine andere Reise unternehmen – eine in die Vergangenheit.

1980er
Stell dir vor, es die graue Vorzeit, März 1984 – kein Internet, kein Google. Was man weiß, muss man im eigenen Kopf haben oder mühsam dem Lexikon entnehmen.
Unter diesen steinzeitlichen Umständen erhält ein Regierungsmitglied eine förmliche Einladung der Wiener US-Botschaft. Mit dem Hinweis, der Dresscode sei „black tie“.
Was macht unser Regierungsmitglied also? Er zieht sich einen hübschen dunkelblauen Anzug an und schmückt sich mit einer „black tie“, einer schwarzen Krawatte.
Gerüchte besagen, dass verdutzte Botschaftsmitarbeiter dem Gast einen Eilboten zum Wiener Kostümverleih Lambert Hofer zwecks Beschaffung eines Smokings angeboten hatten. Warum er diese generöse Hilfestellung nicht angenommen hatte, ist nicht überliefert.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13510574.html

Das selbe Regierungsmitglied war bereits 3 Monate zuvor aufgefallen, durfte der Sekt-Liebhaber doch einen Staatspreis für Werbung vergeben.
Überschwänglich, möglicherweise ein paar Kisten der Prickelbrause vor dem geistigen Auge, verkündete er strahlend im Zuge der Überreichung der Auszeichnung: „Ich trinke die Produkte Ihres Hauses so gern.“
In Ermangelung von Fotografen vor Ort sind die Gesichtsausdrücke der Mitarbeiter der Firma Henkel (Waschmittel-Hersteller) bei dieser Preisverleihung nicht überliefert. Auch wissen wir nicht, ob es doch noch zu einer freundlichen Lieferung seitens der Firma Henkell (Sekt-Erzeuger) gekommen ist.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14024661.html

Diesen und vermutlich vielen anderen Anekdoten ist es zu verdanken, dass besagtes Regierungsmitglied im Juni 1986 vor Gericht zog, weil es in der Zeitschrift „Wiener“ als „Witzekanzler“ verspottet worden war.
Wie hatte sein Anwalt das Begehren begründet? „Er ist halt sehr verletzlich“. Der Richter lehnte die Forderung nach Schadenersatz jedoch ab.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13517343.html

Wir müssen uns aber keine Sorgen um das ehemalige Regierungsmitglied und den ersten Witzekanzler der zweiten Republik machen. Er hat sich jetzt einen guten Posten gefunden. Norbert Steger ist jetzt Vorsitzender des ORF-Stiftungsrates.

2015
„Einen Koffer mit 70.000 außibracht“
Es war einmal ein Generalsekretär. Du weißt jetzt sicher schon, dass du damit gemeint bist, oder? „Die Staatsanwaltschaft fand bei einer Razzia geheime Verträge von diesem Generalsekretär. Er war Gesellschafter einer Firma, die Steuergelder über Regierungsinserate in die Parteikassa umleiten sollte.“ „#Brieferl No.76 – Wundern gibt es immer wieder“ weiterlesen

#Brieferl No.75 – Opus Burschii





Lieber Cousin Herbert,

kennst du dieses Gefühl, wenn du etwas liest und dir denkst „Das ist das Blödeste, was mir jemals unter die Augen gekommen ist, aber zumindest ist damit der Gipfel erreicht, weil noch blöder geht es nicht“?

So trügerisch können Gefühle sein, denn täglich, beinahe stündlich werde ich eines besseren belehrt. Aber da ich denke dann immer an die legendäre Weissagung des großen Norbert Hofer und „wundere“ mich eh nicht mehr.

Hast du gestern zufällig das Interview mit deinem Parteikumpel Norbert Steger in der ZIB2 gesehen?
Ich kann meine Eindrücke nicht besser beschreiben, als es Claus Pándi (übrigens von der Basti&Bumsti-Prawda aka Kronenzeitung) bereits getan hat:

In der heutigen Presse ist der absolut allersuperbesteste Satz des gesamten Interviews niedergeschrieben:
„Auch die Frage, ob es ‚eines Stiftungsrats würdig‘ sei, von einem ‚linken Endkampf‘ im ORF zu sprechen, beantwortete der 74-Jährige nicht wirklich:“

„Erstens ist alles würdig, sonst würde ich es nicht sagen.“

Wetten über die mögliche Zukunft der Moderatorin Nadja Bernhard als Ordnerin im Kellerarchiv des Küniglbergs oder Auslandskorrespondentin am strahlenden Mururoa-Atoll werden noch angenommen. „#Brieferl No.75 – Opus Burschii“ weiterlesen

#Brieferl No.74 – Harmonisch durch die Grillsaison





Lieber Cousin Herbert,

heute habe ich noch einen hübschen FPÖ-Umfaller von einem treuen Leser bekommen.

Studiengebühren
13. September 2017FPÖ-Karlsböck: ÖVP-Forderung nach Studiengebühren inakzeptabel
15. Dezember 2017ÖVP und FPÖ wollen neue Studiengebühren einführen

 

Heute ist ja überhaupt wieder ein historischer Tag für die gemeinsame Reise nach Schasklappersdorf an der Banane. Der ORF wird nämlich gerade schön gebläut. „#Brieferl No.74 – Harmonisch durch die Grillsaison“ weiterlesen

#Brieferl No.73 – Herbeizuschaffende, Umfallende und Cojones Tragende





Lieber Cousin Herbert,

mir tun die ganzen FPÖ-Wähler mittlerweile wirklich schon leid, das muss ich sagen. Nichts, aber auch gar nichts, wovon sie selbst profitieren könnten und was ihnen versprochen wurde, wird umgesetzt.

Ich bin so frei und möchte den Weg einer Neuorientierung für FPÖ-Wähler ebnen. Deshalb habe ich mir die drei aktuellsten Umfaller angesehen.

Sicherheitspaket
26. Juni 2017, Kickl: Sicherheitspaket der ÖVP ist gefährliche Drohung und wird von der FPÖ abgelehnt!
20. April 2018Überwachungspaket von Koalition beschlossen
„Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) betonte, er sei als Ressortchef für den größtmöglichen Schutz der Bevölkerung verantwortlich.“

12 Stunden Arbeitstag
16. September 2013, Frage im Wahlchat des Kurier: Wie stehen Sie zu einem 12 Stunden Arbeitstag?
HC Strache: Eine asoziale leistungsfeindliche Idee, da dies für alle Arbeitnehmer Nettoreallohnverluste bedeuten würde.
26. April 2018,  Ist ja alles (angeblich) gar nicht so, ist ja alles (angeblich) freiwillig!

CETA
31. Jänner 2017, Strache will Volksabstimmung über Ceta und TTIP
16. Mai 2018, Türkis-blaue Regierung segnet Ceta ab „#Brieferl No.73 – Herbeizuschaffende, Umfallende und Cojones Tragende“ weiterlesen

#Brieferl No.72 – Na Na Na Hey Hey Hey Goodbye





Lieber Cousin Herbert,

in den letzten Tagen gab es viel Aufregung rund um die Zeremonien zum Gedenken an die Befreiung Österreichs. Der schweigende Basti konnte sich wieder einmal durchringen, einen Kommentar abzugeben, juchuuu!
Nein, nicht zur Politik, nicht zu seinem Koalitionspartner, nicht zu den Sammelquartieren, nicht zum angestrebten Sozialabbau – nein, zur Rede von Michael Köhlmeier.

Und dann das Geraunze seitens der FPÖler, weil sie nicht nach Mauthausen eingeladen wurden.
Glaubt ihr wirklich, dass das ewige Beteuern, man sei strikt gegen Antisemitismus in jeder Form, irgendwen hinter dem Ofen hervorlockt, wenn man gleichzeitig Burschenschafter und Küssel-Fans beschäftigt?

Nun denn, lassen wir die Vergangenheit kurz ruhen und wenden wir uns doch lieber der Reise nach Schasklappersdorf zu.
Es tut mir echt leid, dass es jetzt schon gar Ungetreue aus den eigenen Reihen gibt, die sich an dieser Reise nicht beteiligen wollen.

„Wegen der ‚unsozialen Politik‘ der FPÖ auf Bundesebene kündigte der Fraktionschef der freiheitlichen Arbeitnehmer in der AK, Franz Ebster, seinen Austritt aus der FPÖ an.“

Ich bin wirklich gespannt, wann die Wählerschaft die „unsoziale Politik“ überzuckern wird. „#Brieferl No.72 – Na Na Na Hey Hey Hey Goodbye“ weiterlesen

#Brieferl No.71 – Hauptsache Action





Lieber Cousin Herbert,

um meinem Sohn eine Freude zu bereiten, waren wir gestern im Kino und haben uns „Avengers: Infinity War“ angeschaut. Ich bin ja nicht gar so ein Fan dieser Superhelden (ausgenommen die Dark Knight-Reihe).
Dennoch war ich voller Zuversicht, da mir die IMDB versichert hatte, dass der Film mit einer Bewertung von 8,9 aus 10 Sternchen mehr als nur gut sein werde.

Außerdem frohlockte ich angesichts der Darsteller.
Neben den ansehnlichen Herren Downey Jr. und Cumberbatch, den wunderbaren Damen Paltrow und Johansson durfte ich mich laut Auskunft meines Sohnes (woher weiß er solche Sachen eigentlich?) auf einen ehemaligen „sexiest man alive“ namens Chris Hemsworth freuen.
Ich bin ja diesbezüglich bei den Preisträgern Hugh Jackman und Johnny Depp stehengeblieben, lerne aber immer gerne dazu.

Die ganze Geschichte des Films dreht sich um einen Typen namens Thanos, der Steine sammeln will, mit denen er nicht nur die Weltherrschaft, sondern die Herrschaft über das gesamte Universum erlangen kann. Die Superhelden versuchen dieses Vorhaben zu verhindern, was aber nicht gelingt. Macht nix, deshalb darf man sich ja bereits über die Fortsetzung freuen.

Was ich hier in drei Sätzen beschrieben habe, zieht sich im Film über ganze 150 Minuten mit wenig Dialogen, dafür Action, Action und noch mehr Action.
In diesen schier endlosen zweieinhalb Stunden hielten mich folgende Gedanken von einem gemütlichen Nachmittagsschläfchen im bequemen Kinosessel ab:

Ist dieser Thanos eine komplette Computeranimation oder doch ein echter Darsteller, der digital aufgepimpt wurde?
Hat sich Chris Hemworth den Titel „sexiest man alive“ wirklich verdient?
Wie zum Geier ist dieses Machwerk zu 8,9 Sternchen in der IMDB gekommen?

Andererseits ….
Wie zum Geier hat es ein orangefarbener Ungustl geschafft, der 45. POTUS zu werden?
Wie zum Geier hat es ein schleimiger Maturant zum österreichischen Kanzler gebracht? „#Brieferl No.71 – Hauptsache Action“ weiterlesen

#Brieferl No.70 – Schmankerln, ZANK und 100 Millionen





Lieber Cousin Herbert,

nachdem wir im letzten Brieferl gemeinsam den Schasklappersdorfer Reichenauflauf entdecken durften, habe ich mir gedacht, ich schau mal nach, ob an dieser Rezeptur etwas dran sein könnte. Zum Thema „Ablenkung um jeden Preis“ sind mir einige Schmankerln ins Auge gestochen.

Schmankerl No.1

Weltverschwörungswahn, powered by BMI

Da gibt es also ein Schmierblattl, im o.g. Artikel auch „Aluhut-Postille“ genannt, das einen antisemitischen und rechtsextremen Ruf hat.

Das Bundesministerium für Inneres (also jenes Ministerium, dem du gerade vorstehst) schaltet dort ein Inserat. Zwecks Rekrutierung neuer Polizeibeamten.

Warum? Die möglichen Antworten:
1) Weil es dort so günstig war
2) Weil man sich in der Leserschaft recht(s) geeignete Kandidaten erwartet
3) Weil das investierte Geld eh wieder irgendwie in der blauen Parteikasse landet

Ich muss gestehen, dass ich zuerst dachte, ein besonders fähiger Mitarbeiter ließ sich dermaßen vom Holz vor der Hütte beeindrucken, dass ihm deshalb ein „T“ zu viel ins Inserat gerutscht ist. Dabei handelt es sich bei der abgebildeten Polizistin um Cornelia Hütter, die auch eine Skirennläuferin ist. Auf so ein kreatives Wortspiel muss man erst einmal kommen!

Schmankerl No.2

Der werte Herr Waldhäusl, dessen niveauvolle Art mich schon letztens beeindruckt hat, gab wieder ein passendes Statement ab.

„Der Caritas oder auch der Diakonie solche Aufgaben (Anm: Rückkehrberatung) zu übertragen ist,
wie kleine Kinder mit Feuer spielen zu lassen“

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#Brieferl No.69 – Das Original-Rezept für den Schasklappersdorfer Reichenauflauf





Lieber Cousin Herbert,

bevor ich etwas zum heutigen 1. Mai schreibe, möchte ich dir zu deinem Parteikollegen Gottfried Waldhäusl recht herzlich gratulieren! Endlich einer, der konsequent und mit voller Konzentration umsetzt, was du dir so ausdenkst.
https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/die-illegalen-zuwanderer-und-der-fpoe-landesrat/400029037

Es ist nicht nur die Tatsache, dass er die „Illegalen“ jetzt in „Vollversorgungsquartieren“ zusammenfasst, es ist auch die niveauvolle Art, die mich schwerstens beeindruckt.

Ob derartiges Niveau mit ein Grund ist, dass die FPÖ nicht zum Mauthausen-Gedenken am 6. Mai eingeladen wurde? Schon blöd irgendwie, wenn man in der Regierung sitzt und dennoch von wichtigen Ereignissen ausgeschlossen wird. Und ausgerechnet du wirst auch wieder namentlich genannt: „Es gibt unzählige Gründe, die etwa die Herren Strache und Kickl disqualifizieren.“
https://kurier.at/politik/inland/mauthausen-gedenken-am-6-mai-fpoe-politiker-unerwuenscht/400028617

Na ja, echtes Rückgrat kann man eben nicht kaufen, ebenso wenig wie Respekt. Nicht einmal mit Regierungsposten.

Apropos kaufen: ich wollte mir Gedanken zum „Tag der Arbeit“ machen. Und der wichtigen Frage nachgehen, warum Basti & Bumsti sämtliche sozialen Errungenschaften mit Füßen treten und dabei akzeptieren, dass die Menschen unter die immer größer werdenden Räder kommen.

Ich muss dieser Frage gar nicht mehr nachgehen, weil ich ein geheimes Geheimdokument gefunden habe. Exklusiv hier für dich präsentiere ich:

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„Das Original-Rezept für den Schasklappersdorfer Reichenauflauf“

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