#Brieferl No.222 – Warum ich Greta nicht leiden kann





Lieber Cousin Herbert,

heute muss ich etwas mit dir besprechen, was dir im ersten Moment sicherlich gut gefallen wird. Weil du annehmen wirst, dass ich dir und anderen nach Rechts Ausgerichteten damit in die Hände spielen werde.

Ach, ich sehe schon sie schon jetzt, die moralinsauren Kommentare wie “also gerade von IHNEN hätte ich mir das nicht erwartet“ und so weiter.

Bei genauerer Betrachtung wirst du allerdings schwer enttäuscht sein.

Es mag viele Gründe geben, warum die “türkise Mäderl- und Buberlpartie“ und die blauen Kompagnons so beliebt sind. Eines ist jedenfalls klar: wir können uns alle noch so sehr über Einzelfälle oder Netzwerke echauffieren, ihr werdet weder Strategie noch Intention ändern. Die “Anderen“ ändern sich selten. Was man aber tun kann ist, sich selbst zu ändern.

Auch nicht leicht, aber jedenfalls machbarer als Änderungen beim “Anderen“ zu erwarten.

Wenn “Links“ wirklich “Links“ wäre, also jene Ausrichtung, deren Ziel Würde und Wohlergehen ALLER ist, dann hättet ihr wohl keine Chance. Aber leider ist das nimmer der Fall.
Die Linke wurde durch eine Pseudolinke ersetzt, die Maßnahmen wie Hartz IV erlässt und deren vorrangiges Pseudoziel es ist, Gleichwürdigkeit durch die “richtige“ Wahl der Worte zu erreichen.

Es ist nämlich einfacher, viel schicker, wesentlich bequemer und lustvoller, sich für das Binnen-I stark zu machen, immer und überall Rassismus und Sexismus anzuprangern und sich damit selbst zur kämpferischen Ikone stilisieren, als fade Kämpfe für echte, wahrhaftige Gleichwürdigkeit und Gerechtigkeit auszutragen.

“Denn um wie viel bequemer und lustvoller ist ein solches Engagement, als wenn man sich mit strukturellen Problemen, wie Austeritätspolitik, Armutsfallen und Hartz IV – oder auch den Freihandelsverträgen mit afrikanischen Staaten – beschäftigen müsste!“

(Zitat “Erwachsenensprache“ von Robert Pfaller, Seite 39)

Auch in Österreich haben wir “schöne“ Beispiele, wie meine “Lieblingsfreundin“ Sigi Maurer.
Was den vornehmlich weiblichen Protagonistinnen gemein ist: sie befinden sich in einer privilegierten Position, von der aus sie (abge)sicher(t) agieren können.

Mich wundert es ja nicht, dass die AFD in Deutschland bei den gestrigen Wahlen in Brandenburg und Sachsen so zugelegt hat. Wenn man augenscheinlich niemanden hat, der sich wirklich für einen selbst einsetzt, so wählt man eben jene, die das vielleicht am ehesten doch tun werden.

Das zuvor genannte Pseudoengagement für einzelne Gruppen (Bsp: “wer Menschen exotisch nennt, ist ein Rassist“) hat mehrere Effekte:

Effekt No.1: Die Menschen werden in zwei Gruppen auseinanderdividiert: diejenigen, die brav mitlaufen und die “Anderen“, deren Moral in Zweifel gezogen werden kann und denen dann gerne “Selbstreflexion“ empfohlen wird.

Effekt No.2: Die dabei ausgetragenen Kämpfe in den sozialen Medien kann man vorsichtig als “nimmer feierlich“, weniger vorsichtig als “erschreckend, beängstigend“ bezeichnen.

Effekt No.3, und der wiegt am schwersten: Die Aufmerksamkeit wird von der großen Ungleichheit auf die kleinen Differenzen verlagert!

Ein kleines Beispiel dazu:
Interessant ist die sprachliche und kulturelle Kolonialisierung Europas durch die USA. Die gesellschaftlichen Unterschiede konnten in den USA durch die jahrhundertelange Tradition der Sklaverei leicht an der Hautfarbe dingfest gemacht werden. Womit sich auch die Verachtung des Wortes “Nigger“ erklären lässt.

Praktisch ist es, wenn man sich heroisch in den Kampf gegen Rassismus werfen kann, die Entfernung der Wortes “Neger“ aus sämtlichen Büchern fordert und die “weißen Privilegien“ anprangert. Blöd nur, dass in Europa weiße Menschen von anderen weißen Menschen ausgebeutet wurden und werden.
(Vergleiche “Erwachsenensprache“ von Robert Pfaller, Seite 39)

Es gibt noch einen Effekt No.4: In Wahrheit passiert außer Worten nichts. Keine Frau hat je ein besseres Gehalt bekommen, weil es das Binnen-I gibt. Kein Mensch mit Migrationshintergrund hat mehr Chancen, weil andere seinen Namen nicht als “exotisch“ bezeichnen.

Du fragst dich jetzt sicher, was das alles mit Greta zu tun hat, nicht wahr?

Ich will weder inhaltliche und noch weniger auf ihre Person bezogene Kritik üben. Das einzige, was ich betrachten will, sind die Auswirkungen ihres Tuns.

Mir ist schon einige Male aufgefallen, wie sehr Leute, die auch nur den Anflug von Kritik an Greta üben, von deren Anhängerschaft niedergemacht und diffamiert werden, als ob es kein Morgen gäbe. Das geht mittlerweile so weit, dass Shitstorm-Unerfahrene ihre Tweets lieber löschen, bevor sie sich das weiter antun.
In Anbetracht der Tatsache, dass die Menschheit wohl nur dann überleben wird, wenn es größtmöglichen Zusammenhalt gibt, erscheint diese Vorgehensweise ein wenig … kontraproduktiv.

Ich habe ein kleines Experiment auf Twitter gemacht. Ich hatte einen Artikel im Standard (also eine seriöse Zeitung und weder eine Verschwörungstheorienplattform noch ein rechtes Schmierblattl) gelesen, diesen Artikel geteilt und aus dem Artikel zitiert.

Nur zitiert! Ohne weiteren Kommentar.

Gleich wurde mir “Wut, Hass, Kleingeisterei“ untergejubelt.

Freundlich, wie ich von Natur bin, habe ich eine Frage nachgelegt. Eine Frage! Keine Position dazu.

Mein persönliches, absolutes Highlight war jedenfalls der Kommentar, in dem ich den viel zitierten “alten, weißen Männern“ zugeordnet wurde. Die müssen ja immer dann als Symbol für alles Schlechte auf der Welt herhalten, wenn einem nix Besseres mehr einfällt.

Das, was Greta auslöst, ist nichts anderes, als die fanatischen Rassismus- und Sexismusexperten auslösen: keine konkreten Taten, keine konkreten Fortschritte, aber Hetze der Gefolgschaft gegen potentielle Kritiker.

Das Fehlen von konkreten, ändernden Taten ist auch für “Fridays for Future“-Kinder sehr praktisch. Das gute Gewissen, die Menschheit zu erretten kann schon dadurch gepflegt werden, dass man Freitags nicht zur Schule geht!

Ich erinnere mich an die Zeiten, als die Hainburger Au besetzt worden war, um den Kraftwerksbau zu verhindern. Der Erfolg dieser Besetzung war nicht nur der, dass das Kraftwerk nicht gebaut wurde. Es war viel mehr auch ein Sieg des zivilen Ungehorsams. Die reale Besetzung hatte reale Auswirkungen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Besetzung_der_Hainburger_Au

Ich erinnere mich an den tragischen Fall der Rainbow Warrior, jenes Schiff von Greenpeace, das ausgelaufen war, um Menschen aus dem atomar verseuchten Gebiet rund um die Marshallinseln zu evakuieren. Ihre zweite Mission, nämlich die Proteste gegen die Atomversuche der Franzosen anzuführen, konnte die Rainbow Warrior nicht mehr erfüllen – sie war zuvor von den Franzosen versenkt worden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Versenkung_der_Rainbow_Warrior

Aber sie bleiben lieber alle bei schönen Worten, diese Pseudolinken und Pseudoklimaschützer, und greifen schnell zu unschönen Worten, wenn es ihnen nicht in den Kram passt, dass ihre Wortklaubereien und Tatenlosigkeit bekrittelt werden.

Sie sind eure Handlanger, eure Erfüllungsgehilfen und tragen genauso ihren Teil zur Spaltung der Gesellschaft bei, wie ihr es tut. Vielleicht sind sie sogar noch schlimmer, weil sie lautstark Moral und das “Gute“ auf ihrer Seite wähnen, was man euch zumindest nicht vorwerfen kann.

Jetzt bleibt noch die Frage, was zu tun ist?

“Wenn es nicht gelingt, die pseudolinke Symbolpolitik endlich von links zu kritisieren und sie zugunsten einer wirklich linken, auf Gleichheit und Wohlstand ALLER ausgerichteten emanzipatorischen Politik zu verabschieden, dann wird es in Zukunft nichts mehr geben, was in vielen Ländern den bereits spürbar gewordenen Siegeszug der Rechten aufhalten kann.“

(Zitat “Erwachsenensprache“ von Robert Pfaller, Seite 42)

Ich persönlich habe mich dazu entschieden, auch diese Art der Kritik beizubehalten. Ich werde keine Tweets oder Sonstiges löschen, nur weil mich Pseudolinke wieder einmal ins rechte Eck drängen wollen.

Ich werde weiterhin so reden und schreiben, wie es mir passt und wenn ich gendere, dann gendere ich und wenn nicht, dann eben nicht.

Und ich werde meinen Fokus auf jene (potentiellen) Volksvertreter richten, von denen ich weiß, dass sie das große Ganze verstanden haben. Klimaschutz-Blabla kann man sich nämlich sparen, wenn man das Wesen des Kapitalismus nicht verstanden hat. Vermeintliche “Fortschritte“ für Frauen, Homosexuelle, Transgender, Einbeinige, Migranten und sonstige Gruppen durch die Vorgabe der „richtigen“ Worte kann man sich ebenfalls sparen, wenn der Fokus auf REALE Verbesserungen für ALLE gerichtet ist. Da sind nämlich eben ALLE drinnen in den ALLEN.

Möge die Übung gelingen!

Liebe Grüße,
Cousine Daniela




32 Antworten auf „#Brieferl No.222 – Warum ich Greta nicht leiden kann“

  1. Meine erste Überlegung wäre, muss man überhaupt twittern?…

    Ich tu mir nach wie vor mit dem gendern sehr schwer. Ich bin nicht sicher, ob es nicht einfach Probleme kreiert, wo keine sind: Ich war jahrelang in einer Firma, in der alles gegendert wurde. In der Uni muss man sowieso gendern. Jetzt hab ich eine neue Arbeit, in der wird absolut nicht gegendert, es herrscht noch nicht einmal ein Versuch das zu tun. Und… ich habe das Gefühl, die Firma ist hinten nach. Das mangelnde Binnen-I gibt mir das Gefühl, unerwünscht zu sein. Aber mein Ansatz war ja sowieso immer das Gendern sein zu lassen, männliche und weibliche Formen abzuschaffen. Es ist dann alles nur mehr sächlich, aus MitarbeiterInnen werden Mitarbeitende, aus Männer werden Männernde und aus Frauen werden Frauende…. oder so ähnlich 😉

    Ich verstehe die Kritik an Greta. Allerdings würde ich schon festhalten, dass man halt auch nur auf sich selbst schauen kann. Der erste Schritt zum besseren Klima ist, dass sie selber auf ihren Fußabdruck achtet. Sie leitet keine Firma, sie hat keine Angestellten, ich glaube (aber bin mir jetzt nicht sicher) dass die Segelleute sie ja auch umsonst rüber geschifft haben. Sie kann von den „Freiwilligen“ nicht erwarten, ihrem Beispiel zu folgen.

    Man darf auch nicht vergessen: Greta ist erst 16. Wer weiß, was sie in 10 Jahren macht. Heute sind es Streiks, die sinnlos scheinen. Ich würde behaupten, gerade durch das Schulstreiken ist bei Jugendlichen ein neues Interesse an Politik erwacht, und daran, was sie tun können um Dinge zu ändern. Ich bin zu jung um die anderen genannten Themen wirklich nachvollziehen zu können, aber… nur weil etwas nicht das Ergebnis bringt, dass man sich erhofft, ist es nicht wertlos. Natürlich freuen sich viele Schüler einfach dass sie frei haben. In Wien sieht man freitags dann auch die einweg-Plakate neben den Mistkübeln hingeschmissen, wo man sich denkt: Themenverfehlung… Doch das Thema Umweltschutz ist präsent wie noch nie (seit ich wählen darf, wenigstens) und das ist nicht begründet durch ein linkes Revival, durch die Grünen die endlich ihre Kernmessage durchrbingen… sondern durch Instagram posts und Kinder, die sich denken Freitag frei haben ist geil.

    Bitte verzeihen Sie den etwas längeren Post, ich schreibe nicht oft, aber wenn dann denke ich mich so in Fahrt…

    1. Kurze Antwort:
      1) ja, man muss nicht unbedingt twittern. Dennoch ist Twitter wie jedes soziale Medium auch ein Abbild des echten Lebens. Bitte hier ist ein Brieferl, in dem ich das beschrieben habe:
      https://danielakickl.com/lieber-cousin-herbert/brieferl-no-207-apfel/

      2) ich habe keine Kritik an Greta geübt – weder implizit noch explizit – im Gegenteil hatte ich extra
      „Ich will weder inhaltliche und noch weniger auf ihre Person bezogene Kritik üben. Das einzige, was ich betrachten will, sind die Auswirkungen ihres Tuns.“
      geschrieben.
      Und trotzdem kommt das reflexartige „Greta ist erst 16“ usw.

      1. Ich beziehe mich ja auch gerade auf die Auswirkungen des Tuns. Oder auch die Abwesenheit davon – wobei ich eben behaupten würde, sie sind da, sie wachsen, und manche Dinge brauchen eben mehr Zeit.

        Was für Auswirkungen von ihrem Tun würden sie sich denn wünschen? Oder anders gefragt: was würden Sie Greta raten, wenn sie käme um um Rat zu frage?

          1. Sie schreiben unter Ihrem realen Namen, ich tue das auch. Es ist schwer, Ihrer Argumentation zu widersprechen, obwohl ich mich beim Lesen Ihres Artikels nicht besonders wohl gefühlt habe. Vielleicht, weil ich mich unbewusst „ertappt“ fühle, vielleicht aber weil mich irgendetwas stört, was ich derzeit nicht so genau greifen kann. Es geht um eine gesellschaftliche Entwicklung, die einen Nährboden für die Rechten erzeugt. Hmmm, was stört mich daran. Vielleicht, dass die Rechten im Grunde gar keinen bestimmten Nährboden, also irgendwelche Einflüsse von Außen, sei es Greta oder sonst irgendetwas brauchen. Ich mein, wie hat es ein Jörg Haider geschafft, aus einer knapp 5% Partei in so kurzer Zeit eine fast 27% Partei zu machen (Wahl 1999, bestes Haider Ergebnis) ? Wie hat (ich halte nicht viel von ihm, aber die Aussage ist recht treffend) Herr Petzner gesagt? „Wenn ein Kind Angst vor dem Monster unterm Bett hat, wird ein normaler Politiker das Kind beruhigen und ihm vorschlagen unter dem Bett nachzusehen. Der Populist wird dem Kind sagen, dass da wirklich ein Monster ist, es noch viel größer und böser sei als gedacht und nur er, der Populist, sei in der Lage, das Kind vor diesem Monster zu beschützen !“ – Das gefällt mir recht gut. Was war also Haiders Monster? Nicht allzu schwer, die bösen, bösen Ausländer. Daran hat sich bis heute nichts geändert (Never change a winning team). Allerdings sind da noch ein paar Sachen dazu gekommen, wäre es nicht Greta, dann eben was anderes, der Hass und die Zwietracht muss gefüttert werden, Aufmerksamkeit, DIE Währung schlechthin, will gewonnen werden. Was die Leute aber übersehen, manche , ab und an auch ich, fallen gern auf diesen Populismus, ob rechts, ob links, gerne hinein, gut, das ist ja auch der Sinn des ganzen Zaubers. Wichtig bei dem Ganzen, ist es, Menschen ein Feindbild zu geben und Greta bietet sich selbst auf dem Servierteller an. Aber was sollte sie auch sonst tun ? Was sollten wir tun, außer ein paar Kleinigkeiten in unserem Leben ändern ? Diesmal ist es sinnlos, sich in eine Au zu setzen und sich an einen Baum zu ketten. Diesmal geht es um Bewusstseinsänderung, um Eigenverantwortung und das funktioniert schon, langsam, aber doch. Der rechte Mob wird seine Opfer finden, mit oder ohne Greta und der linke Mob braucht nicht lange suchen, ein Blick nach rechts reicht da schon aus. Ich denke, ich weiß jetzt, was mich stört: es ist dieses düstere Bild, dass der Artikel zeichnet. Ich glaube nicht, dass die große Mehrheit sich von der Polemik dieser beiden Lager besonders beeindrucken lässt. Ich glaube, die große Mehrheit denkt über die Botschaft nach und nicht über die Botschafterin, zieht seine Schlüsse und versucht das Beste daraus zu machen. Sorry für die gestohlene Zeit – danke für die geschenkte.

          2. Vielen lieben Dank für diese Antwort. Ja, natürlich spielen viele Faktoren eine Rolle. Und das von mir beschriebene Phänomen ist eben nur eines.
            Darf ich Ihnen diese Brieferl ans Herz legen. Es dokumentiert, wie die PC als Keule gegen die Menschen und für die Neoliberalen rea, tatsächlich und täglich eingesetzt wird … Und bevor Sie argumentieren, dass es sich bei Apple um einen amerikanischen Konzern handelt, muss ich Sie enttäuschen. Nachdem ich mein Buch über Apple publiziert hatte, haben mir unzählige Menschen aus D und A von ähnlichen Arbeitsbedingungen berichtet.
            https://danielakickl.com/lieber-cousin-herbert/brieferl-no-207-apfel/

          3. Sehr geehrte Frau Kickl, diese Frage haben sie leider nicht beantwortet: Was für Auswirkungen von ihrem Tun würden sie sich denn wünschen? Oder anders gefragt: was würden Sie Greta raten, wenn sie käme um um Rat zu frage?
            Würde auch mich sehr interessieren was sie da auf Lager hätten.
            Freundschaft!

      2. Liebe Daniela Kickl,
        Vom Ansatz sehr diffentiert. Danke. Aber diese Überschrift? Muss denn alles, was wir tun mit Kampf zu tun haben? Mich hat die Rede von G. Thunberg in Kattowitz unglaublich berührt, bin froh, daß überhaupt etwas in Bewegung gekommen ist. Mich selber bewegte es , in meiner hier verdörrenden Landschaft in Mitteldeutschland, wo es seid 2 Jahren kaum noch regnet und die Bäume sterben, eine Initiative zu gründen, Bäume zu pflanzen(aber nachhaltig, pflanzen kann ja jeder, man muss sie auch gießen.. Wird ja leider gern mal vergessen..) Selber ess ich kaum noch Fleisch, obwohl mir schwerfällt erstmal, fliege nie., engagiere mich politisch.. Usw. Ich will meinen Kindern nicht sagen müssten, ich hab nichts getan.
        Und ich bin nur ein Bsp. Von vielen. Meine Kinder trauen sich nicht zu streiken, sie haben Angst etwas in der Schule zu verpassen, jetzt wird auch um 15 Uhr gestreikt, demonstriert, da gehen wir dann zusammen hin, hinterlassen auch kein Müll, beten Greta nicht an, sind freundlich zu unseren Mitmenschen und wollen einfch nur, daß wir alle eine Zukunft haben..
        Greta Thunberg hat was ins Rollen gebracht, darüber bin ich froh, ich kann sie sogar gut leiden, aber das ist ihr selber und der Sache wegen völlig wurscht! Es geht darum, daß wir etwas tun, handeln, nicht gegeneinder, sondern miteinander und diese endlosen Diskussionen stoppen.. Handeln.. Mit frdl. Gr.

    2. Die menschliche Rasse ist die wiederstandsfähigste Rasse auf der Erde. Viele tierische Rassen haben bis heute den Klimawndel nicht überlebt. Was soll’s ich passe mich meiner Umwelt an .Mit CO2 oder ohne. Die menschliche Rasse wird weiter leben wenn auch nur die Hälfte davon überlebt Nützt auch dem Umwelschutz.Weniger Verbrauch ein längeres Dasein des Menschen .

  2. Oje, Sie haben offensichtlich nicht verstanden, worum es bei der Greta-Geschichte geht. Und schon gar nicht, wie wichtig die Fridays for Future-Bewegung und/oder die XRs sind. Das enttäuscht mich doch einigermaßen, so gelungen viele Ihrer Brieferln auch sonst sind. Brauche dem Post vor mir nichts mehr hinzufügen und schließe mich vollinhaltlich an.

    1. Oje, Sie haben offensichtlich nicht verstanden…….

      Bei FfF geht es nur um Profit , CO2 Steuer und
      weitere Belastungen für alle.
      Siehe das Urteil in Canada gegen MANN.

      Der Brief 222 trifft ins Schwarze.

  3. Liebe Frau Kickl,
    sie sprechen mir aus der Seele…
    …das Unbewusste ist eben unbewusst und solange man sich nicht selbst auf die Schliche gekommen ist, verarscht man sich und andere mit Pseudoverhalten.
    Vielen Dank und liebe Grüße!
    Eine (mit Sicherheit linke) Psychotherapeutin

  4. Bin nachdenklich geworden! Ich sehe das was Greta macht positiv und als Bewusstseinsbildend – leider braucht es Zeit um Wirkung zu sehen! Liebe Grüße ❤️🌻. PS: gendern halte ich für reinen Mumpitz‼️

  5. Sie schreiben mir aus der Seele! Ich wurde erst vor kurzem von einem meiner Söhne und seiner Frau gerügt, weil ich es wagte, zu fragen, ob das stimmt, was der STANDARD da schreibt. Ich habe keine Kritik an Greta geübt! Gleich würde mir um die Ohren gehauen, wie ich es nur wagen kann, die Überfahrt in Frage zu stellen, wo Greta mit ihren Streiks und Demos doch schon so viel erreicht hat! Ich finde ja, ausser reden über die Klimakrise hat sie ja nicht viel erreicht oder ist irgendwas gemacht worden, um eine Verbesserung zu erreichen? Vielleicht hab ich es ja nicht mitgekriegt!

    1. Ich glaube nicht. Ich hatte extra nachgeschaut und das, was ich als „konkreten“ Maßnahmen gefunden hatte, waren Arbeitskreise, die von Fridays for Future mit Regionalpolitikern eingerichtet wurden.

  6. sehr geehrte damen und herrinnen….liebste daniela 🙂
    herzlichen dank für dieses briefchen- es spricht nicht nur mir aus der seele. leider hat die anhängerschaft des geschätzten cousins (ironie ist nicht die kleine schwester vom iron man!) wohl mit dem ausdruck gutmenschen nur zu oft ins schwarze getroffen. nämlich als bezeichnung für diejenigen, die anderen die welt erklären, sich aber nur zu gern in ihrer verständlichen und sicherlich auch gutgemeinten ablehnung gegen so vieles, in kleinlichen grabenkämpfen verlieren. in ihrem frontendenken sowie der ausdrucksweise sind sie dann kaum mehr von denen zu unterscheiden, die sie eigentlich; meist zu recht wohlgemerkt; so sehr ablehnen….(geistige zeugen jehovas quasi: wir sind die guten, wir lehnen gewalt ab, weil es kommt dann am ende der zeit eh der papa, der alle auslöscht und in die ewige verdammnis wirft, die nicht so denken wie wir). wenn man sich als einen der guten ansieht, kanns eigentlich nur schiefgehen. mit ein bisschen mehr demut und dankbarkeit dafür, dass man aufgrund vieler umstände wie familienabstammung, umfeld etc. das glück hatte, zu einer vernünftigeren und humaneren sichtweise gekommen zu sein, sieht die sache nur zu oft ein wenig differenzierter aus. dann führt eine haltung wie die deine in deinem brieferl eher zu dringend notwendiger nachdenklichkeit. ( man ( =mann, frau, alles dazwischen, ausserirdische, japaner, tankstellenbesitzer etc. etc. etc), möge mir verzeihen- wer sich die mühe des denkens und fühlens bereits gemacht hat, der kann um eine ähnliche sichtweise kaum herum) danke nochmals für deinen artikel.
    und zur greta: lobenswertes engagement. was ich ihr allerdings raten würde: so und nun zeigen wir mal den unterschied zwischen reden und taten- wir verschieben die proteste vom bequemen schulfreien freitag auf den unbequemen samstag. wer nach einem halben jahr noch dabei ist, ist wirklich bereit, etwas dafür zu tun, dass sich was ändert. die anderen gehören wohl zum grossen teil derer, die sich geistig selbst auf die schulter klopfen und damit die leise stimme des eigenen bewusstseins beruhigen. andere (politiker etc.) sollen was tun, wir sind ja die guten und protestieren uns den freitag schulfrei- eine änderung des eigenen, vor allem konsumverhaltens brauchts dann ja nicht. greta thunbergs lobenswerter aktionismus wird damit ad absurdum geführt. es braucht eben nicht zeit um ein bewusstsein zu wecken. es ist im gegenteil meist eine alibihandlung um selbiges zu verhindern. es zu wissen, hiesse nämlich unumstösslich selbst im alltag handeln und damit auf vieles verzichten zu müssen.
    …..aber wer dies kritisiert, wird gleich geshitstormt 🙂
    ich freu mich schon aufs nächste brieferl
    dein josef

    1. Ich finde die Demos am Freitag prinzipiell in Ordnung. Immerhin streiken Bahn- und Flugpersonal ja auch an Arbeitstagen und nicht in der Freizeit. Und die stehen auch nur rum, schwenken Plakate und freuen sich das sie nicht arbeiten müssen. Immerhin kommen die „Kleinen“ vor die Tür und unter Leute, ist doch auch schon was. Und sie lernen was fürs Leben: das die Politiker die Situation einfach aussitzen wie immer. Die Partei bissel grün anmalen und nach der Wahl ist alles beim Alten.

      Sich über das Konsumverhalten der Jugend zu mokieren finde ich im übrigen genauso absurd wie den untätigen Aktionismus. Wo haben die Lütten es denn her? Mutti & Pappi fahren den Junior mit dem neuen SUV bis vors Schultor weil „der arme Junge“ könnte ja nass werden oder Blasen an den Füßen bekommen. Und wer kommt heute noch ohne Smartphone aus wenn der Chef schon mit den Augen rollt weil man nach Feierabend nimmer ans Telefon geht? Oder Mutti angefressen ist weil sie einen nicht erreicht und fragen kann was man zum Grillen mitbringt. Oder die Freundschaftsanfrage bei Facebook nicht innerhalb von 10 Sekunden angenommen wird?

      Die Probleme sind alle selbst verbockt von uns, von denen vor uns und die nach uns werden es auch wieder verbocken wenn sie aus dem Idealismus raus gewachsen sind mit Job, Kind und Kegel. So what? Viel Lärm um das ewig Gleiche.

    2. Danke lieber Josef. Ja, es sind die Shitstorms, die einen ereilen, wenn man (vermeintliche) Kritik übt. Das „beste“ ist: immer, wenn ich solche Sachen schreibe, werden diese zwar öffentlich relativ selten positiv kommentiert, dafür steigt die Zahl der persönlichen Nachrichten. Da steht dann sinngemäß drinnen „Danke, dass endlich wer was sagt. Ich trau mich aber nicht, das öffentlich zu schreiben …“. 🙁

  7. So lasset den Worten Taten folgen wäre die Quintessenz des tuns der ach so kämpferischen Jugend. Aber leider weit gefehlt. Denn darauf angesprochen fällt die so schön gebastelte Argumentation wie ein Kartenhaus in sich zusammen und Phrasen werden stupide und automatisiert wiedergegeben. Auch auf die Gefahr hin so weit wie möglich nach rechts verschoben zu werden ist meines Dafürhalten die Idee im Ansatz gut und wichtig. Nur die Umsetzung eher dürftig. Und ob die gute Greta wirklich erfassen kann welche Stilblüten das ganze inzwischen treibt wage ich ernsthaft zu bezweifeln.
    Aber lassen wir unseren Kindern ein wenig ihren Spaß denn der Ernst des Lebens holt sie schneller ein als ihnen lieb sein wird und damit ist die neue Generation Helikoptereltern schon in den Startlöchern.
    Deshalb lassen wir uns nicht aus der Ruhe bringen und schauen was uns die Zukunft bringt.

  8. Sie wollen Greta nicht persönlich oder inhaltlich kritisieren. Warum dann diese Überschrift? Die ist schon sehr persönlich. Was kann denn dieses Kind dafür das sich Erwachsene ,evtl auch falsch verhalten wenn sie für sie argumentieren. Was lösen Sie denn mit Ihrem Brief aus?Vielleicht auch Beifall von Seiten von denen Sie es sich nicht wünschen? Das ist aber nicht Ihre Schuld. Gestehen Sie das doch Greta auch zu. Sie erwarten nicht wirklich das die Kids sich an Bahngleisen ketten o.ä. um was zu erreichen. Schlimm genug und peinlich das dieses Thema nur von Kindern und Jungen Erwachsenen bearbeitet wird. Wir sollten unsere Energie wirklich auf den Inhalt des Pronlems richten statt uns mit den Randerscheinungen zu beschäftigen. Aber das ist natürlich viel einfacher. LG Marcus

  9. Spitze No.222 – Ursache& Wirkung.
    Besser kann man den. „Bunten neoliberalen Diversifizierungsfaschismus“ mit seinen Empathieterroristen und der Dauerberieslung durch Angst Fetischisierung des Seienden – Klima, Meteoriten und einen unweigerlichen Ende in einen Gravitationskollaps, nicht bloßstellen.

  10. Sehr geehrte Frau Kickl,
    Ihr Artikel ist gut und schlüssig, jedoch verleitet die Überschrift zu Schlüssen, die nicht in Ihrer Absicht liegen! Ich halte aus diesem Grunde die Überschrift für unnötig provozierend, polarisierend, was sie ja selber an der FFF-Bewegung kritisieren und änderungswürdig.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Tamino Hildemann

    „Fiat iustitia (communismus) et pereat mundus“

  11. Liebe Daniela Kickl,
    Vom Ansatz sehr diffentiert. Danke. Aber diese Überschrift? Muss denn alles, was wir tun mit Kampf zu tun haben? Mich hat die Rede von G. Thunberg in Kattowitz unglaublich berührt, bin froh, daß überhaupt etwas in Bewegung gekommen ist. Mich selber bewegte es , in meiner hier verdörrenden Landschaft in Mitteldeutschland, wo es seid 2 Jahren kaum noch regnet und die Bäume sterben, eine Initiative zu gründen, Bäume zu pflanzen(aber nachhaltig, pflanzen kann ja jeder, man muss sie auch gießen.. Wird ja leider gern mal vergessen..) Selber ess ich kaum noch Fleisch, obwohl mir schwerfällt erstmal, fliege nie., engagiere mich politisch.. Usw. Ich will meinen Kindern nicht sagen müssten, ich hab nichts getan.
    Und ich bin nur ein Bsp. Von vielen. Meine Kinder trauen sich nicht zu streiken, sie haben Angst etwas in der Schule zu verpassen, jetzt wird auch um 15 Uhr gestreikt, demonstriert, da gehen wir dann zusammen hin, hinterlassen auch kein Müll, beten Greta nicht an, sind freundlich zu unseren Mitmenschen und wollen einfch nur, daß wir alle eine Zukunft haben..
    Greta Thunberg hat was ins Rollen gebracht, darüber bin ich froh, ich kann sie sogar gut leiden, aber das ist ihr selber und der Sache wegen völlig wurscht! Es geht darum, daß wir etwas tun, handeln, nicht gegeneinder, sondern miteinander und diese endlosen Diskussionen stoppen.. Handeln.. Mit frdl. Gr.

  12. Die Schärfe der Überschrift macht mich traurig.
    Ja, die Sache mit dem Flügen der Segler war peinlich und ungeschickt. Aber das Mädel ist 16 – an welchen hehren und hohen (überhöhten) Maßsstäben wird sie da gemessen ? Werden die Messenden selbst diesen Maßstäben gerecht ?
    Was zählt: sie hat etwas bewirkt !!
    Haben Sie auch die erste „Elefantenrunde“ in „Klartext –
    Ö1/ORF III“ gehört/gesehen ? Noch vor ein paar Monaten hätte der Heilige Basti bei jeder Wortmeldung die Kurve gekratzt zu den Migrantenströmen und wie er heldenhaft die Balkanroute geschlossen hat und die Mittelmeerroute schließt. Jetzt kein Wort mehr davon. Das haben wir zu großem Ausmaß der Greta zu verdanken.
    Und: ich glaube nicht, dass es für SchülerInnen bequemer ist, am Freitag die Schule zu schwänzen, anstatt am Samstag zur Demo zu gehen. Die Freitagsdemos mit Schulschwänzen sind deutlich auffälliger – und das ist gut.
    Den Kommentar mit den „Empathieterroristen“ will ich lieber nicht gelesen haben, das ist sowas wie Zuspruch von der falschen Seite. Da gabs andere kritische Kommentare die noch mehr Diskussion + Antwort verdient hätten.

  13. Das Greta die Gesellschaft spaltet, dafür sorgen PR Manager die hinter ihr stehen. Das Mädel wird halt für das Klima und die Spaltung der Menschen benutzt.

    Wir hatten schon solche Hitzewellen in Europa so dass es zur französischen Revolution und dem Mehlkrieg kam, weil die Menschen durch die Hitze nichts mehr zu essen hatten. Wenn so was wieder auf uns zukommt, dann stehen alle Schornsteine still, weil dann keiner mehr was zu Essen hat.

    Leider kann ich selbst nur in der Geschichte lesen, was schon war, was in der Zukunft kommt weiß niemand. Ob mit oder ohne CO2 Steuern, treffen wird es wenn es kommt wieder nur das Volk und nicht die Regierenden. Geld ist wurst, dass kann man nicht fressen, aber wenn nichts mehr wächst, hat zumindest der Teil der die CO2 Steuern kassiert hat, dorthin abzuhauen, dass er nicht verhungert.

    Deshalb keine Angst vor der Zukunft, die Zukunft gab es immer schon. Ob mit Basti oder Bumsti (der ist ja schon Geschichte) oder sonst wem. Wer das meiste Geld hat, wird mit seinen dreisten Propagandalügen das sogenannte Stimmvieh fernsteuern.

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