Lieber Cousin Herbert,
Last night I had the strangest dream
I sailed away to China
In a little rowboat to find you
And you said you had to get your laundry cleaned
Na fast … Ich habe nicht von dir Wäsche waschend in China geträumt, sondern von der Regierung Bierlein. Vermutlich hatte ich diesen Traum, weil ich die ganze Zeit überlege, wie wohl die erste Kanzlerin mit ihrer Experten-Regierung in dieser Krise agiert hätte …
Das war wohl der wesentliche Unterschied zwischen der aktuellen Regierung und dem Kabinett von Frau Bierlein. Die einen versuchen, aus der Krise politisches Kapital zu schlagen und die anderen hatten Experten.
Ich glaube, es wäre viel erspart geblieben. Nicht nur uns allen, sondern auch dem armen Basti! Ja, jetzt mutiert er gerade zum vermeintlichen “Heiland-Krisenmanager-Helden“. Aber wenn wir das alles überstanden haben, dann wartet die Staatsanwaltschaft bereits gespannt auf seine Zeugenaussage. Weil er während einer Pressekonferenz nebulös von zwei „hochrangigen“ Journalisten fabuliert hatte, die ihm erzählt haben sollen, dass ihre Redaktionen Akten auch von Staatsanwälten bekommen hätten.
Wenn du Lust hast, könnten wir eine Wette abschließen, was er bei dieser Zeugenbefragung antworten wird.
Du kannst wählen zwischen
“Vorab ist es mir wichtig zu betonen, dass es ein klares Ziel der Bundesregierung ist, eine effiziente und kunden- beziehungsweise serviceorientierte Verwaltung anzubieten, um dadurch auch den Standort Österreich nachhaltig zu stärken. Ich bemühe mich stets, in regem Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern in unserem Land zu stehen. Dabei besteht naturgemäß auch ein regelmäßiger Austausch mit den Unternehmerinnen und Unternehmern unseres Landes, die heimische Arbeitsplätze schaffen und sichern.“
(Original-Text seiner Beantwortung zur parlamentarischen Anfrage “Beziehung zu René Benko“)
und
“Sie wissen, das Jahr 2020 war ein sehr turbulentes Jahr. Es war teilweise ein unvorhersehbares Jahr. Dank des fulminanten Wahlergebnisses war es der ÖVP vergönnt, die große Herausforderung anzunehmen, weil es eine große Verantwortung ist. Wir haben diese Verantwortung demütig angenommen und uns gleich an die Arbeit gemacht. Und jetzt können wir uns wieder den Maßnahmen im Kampf gegen die illegale Migration und den politischen Islam widmen“
(Adaptierter Text aus Pressekonferenz mit Werner Kogler)
Ein bisserl habe ich gestern in die Nationalratssitzung reingehört. Ich finde ja, dass du in der Opposition eine ausnehmend gute Figur machst!
So wie Beate Meinl-Reisinger heute auch sinngemäß gesagt hat … Du warst ja als BIMAZ selber so manchen Überwachungsmaßnahmen nicht ganz abgeneigt. Aber wenn du jetzt auch ein bisserl kritischer bist, dann kann es uns allen nur recht sein.
Dir zu Ehren habe ich ein paar Highlights deiner Rede transkribiert (deine gesamte Rede ist hier zu finden)
“Wir bekommen E-Mails von Leuten, die auch dadurch verängstigt sind, dass SIE Herr Bundeskanzler, wie Sie eben getan haben, … durch Horrorszenarien wie das Nennen von Zahlen von hunderttausenden Toten diese Angst erst hervorrufen! Das ist unseriös, was Sie hier tun!“
“Vielen in Wien fällt die Decke auf den Kopf, weil sie in kleinen Wohnungen leben und die Antwort von Ihnen … dass man ihnen die Gärten, die großen Grünflächen vor der Nase zusperrt und diese Leute dann zu Lebensgefährdern erklärt!“
“Der Schulterschluss ist ein Geben und ein Nehmen und nicht nur ein Nehmen, das sollten Sie sich einmal merken, Herr Bundeskanzler!“
Dann hast du noch die Medienlandschaft kritisiert …
“Die Medienlandschaft in Österreich, die über weite Teile gleichgeschaltet ist.“
Und dann kam DER Satz, von dem ich zu 100 Prozent annehmen darf, dass er auch mir gegolten hat, nämlich:
“Und ich habe tiefsten Respekt vor denjenigen, die in diesen Zeiten es noch wagen, Kritik zu üben und diesen Kurs der Gehirnwäsche nicht bedingungslos mitmachen.“
Danke Herbie, ich bin fast zu Tränen gerührt, ich muss es zugeben!
Die Beate Meinl-Reisinger, das zweite Oppositions-Highlight, teilt unsere Kritik an dieser Kritiklosigkeit.
Wir unterstützen den Schulterschluss, wir tragen die strengen Maßnahmen gegen das Coronavirus mit.
Aber wir geben dafür nicht Grundrechte und Datenschutz auf. Die @Gruene_Austria dürfen sich nicht für ein Green-Washing von Überwachungsmaßnahmen hergeben.@bmeinl im #OeNR pic.twitter.com/3Bii5Dz8PH— Das Neue Österreich (@neos_eu) April 3, 2020
Oder, wie ich es am 31. März geschrieben hatte: “Aufschrei oder Nicht-Aufschrei“ ist nur eine Frage der Farbe.
Aber zurück zu dir!
“Was ist denn da los, wenn sich diejenigen, die sich immer gegen die Message-Control gewehrt haben, jetzt die Ersten sind, die sich dieses Joch umhängen lassen?“
Schau mal, was ich gefunden habe … Das ist vom 29. September 2019, also vom Wahlabend.
Der arme Werner! Wir wissen ja eh alle, dass die Ansichten zu Zeiten von Opposition und Regierung schon mal kräftig auseinander gehen können. Eine derartige Abkehr von faktisch ALLEM, wofür man einmal stand und noch schlimmer – wofür man wohl auch gewählt wurde – ist allerdings wohl einmalig.
Die gute Sigi ist ja auch ganz auf Linie und unterstützt den Kumpel ihres neuen Freundes Gust bei der Idee, die “Stopp-Corona-App“ verpflichtend einzuführen. Der Clou an der Sache ist, dass diese App zwar offiziell vom Roten Kreuz ist, aber von der UNIQA finanziert wurde. Ganz sicherlich ganz selbstlos.
Ist es Zufall oder Schicksal, dass unser Basti-Heiland in der UNIQA sozialisiert wurde, was meinst du?
Und diese fesche wie Posten spendende “Covid-19 Finanzierungsagentur“ erst! Aber es liegt auf der Hand!
Was soll man denn auch tun, wenn man in Corona-Zeiten gerade kein Häusle bauen kann? Richtig, man schafft ein paar Pöstle!
Na ja. Aber sie machen es schon richtig, die türkis-grünen Leuchten, die uns so gerne auf den Arm nehmen. Denn laut aktueller Sonntagsfrage gewinnen sie dazu.
No na ned! Deshalb machen sie ja unzählige Pressekonferenzen und sind gar so präsent. Was mich wiederum an den Dialog zwischen Clarice Starling und Hannibal Lecter erinnert:
“Wie beginnen wir zu begehren Clarice? Suchen wir uns Dinge zum Begehren aus? … Wir beginnen das zu begehren, was wir jeden Tag sehen!“
Also Herbert, mach bitte weiter so (hätte ich mir auch nicht gedacht, dass ich das so bald so schreiben würde)!
Hier habe ich meine persönlichen Highlights der Rede zusammengefasst:
Liebe Grüße,
Cousine Daniela
top! Danke Daniela Kickl, wer wenn nicht Sie informieren auf eine sehr erfrischende und kompetent recherchierte Weise!
Das ist Bürger Informations-Journalismus vom Feinsten! Beste Grüsse 🇨🇭
Danke und liebe Grüße in die Schweiz 🙂