#Brieferl No.321 – Familientausch





Lieber Cousin Herbert,
bitte lass dich nicht vom Titel des heutigen Brieferls in die Irre führen! Es geht nicht um uns!

Vielmehr habe ich es der Inspiration unserer gemeinsamen Bekannten (die dir im letzten Brieferl einen Abschluss an der Uni nahegelegt hat, damit auch du endlich Mag. Kickl bist) zu verdanken, mir Gedanken zur türkisen und einer anderen Familie zu machen.

Bye bye Ibiza Untersuchungsausschuss

Genau genommen hieß der UA ja Untersuchungsausschuss betreffend mutmaßliche Käuflichkeit der türkis-blauen Bundesregierung.

Nur jetzt ist er leider vorbei.

Dieser Spagat zwischen Tomaselli-Investigativ und Maurer-Koalitions-Mauern war sicher nicht leicht für die Grünen.

Haben wir der Nina Tomaselli das Engagement durchaus abgekauft, so waren wir dann doch nicht überrascht, dass einer Verlängerung seitens der grünen Fraktion nicht zugestimmt wurde.

So tun, als ob nix (gewesen) wäre

Weißt du, was mich am meisten an Politikern jedweder Couleur fasziniert? Diese Scheuklappenmentalität, das „so tun, als ob nix wäre oder war“.

Die Nina Tomaselli scheint völlig zu verdrängen, dass ihre Partei in einer Regierung mit der untersuchten türkisen Familie sitzt, während der Christian Hafenecker so tut, als ginge ihn die Regierungsbeteiligung seiner blauen Partei im Untersuchungszeitraum weniger an, als den Papst der Vatikan.

Auch du, werter Cousin, reihst dich in die Schlange derer, die mal so und mal so tönen, nahtlos ein. Ich finde deine Idee, eine parlamentarische Anfrage zum Thema „was hat der Kanzler in einem Ami-Milliardärsklub verloren“ im Grunde wirklich gut.

Wärst du halt nicht Innenminister im Jahr 2018 gewesen und da kann ich mich nicht erinnern, dass du dich irgendwie ob des Kanzlers Milliardärsnähe zu Wort gemeldet hättest! Sollte ich mich irren – du weißt ja, wo du mich findest und kannst es berichtigen!

Den Gesang im Blut

Der arme Basti ist entweder gänzlich ungebildet oder aber schüchtern. Oder beides. Jedenfalls war es ihm nicht möglich, bei seinem Amilandaufenthalt die österreichische Bundeshymne anzustimmen.

Es wäre aber auch möglich, dass das Ganser-Syndrom, an dem er möglicherweise leidet, sich zur vollen Blüte entwickelt hat.

Du erinnerst dich:

Das Ganser-Syndrom ist tatsächlich ein Krankheitsbild aus der Psychiatrie, „bei dem die meist jüngeren männlichen Patienten falsch antworten. Es wird auch als ‚Pseudodemenz‘, ‚Pseudodebilität‘ oder ‚hysterischer Dämmerzustand‘ bezeichnet.“

Jedenfalls haben wir, also unsere gemeinsame Bekannte und ich, uns gedacht, wir könnten eine Petition starten, um die türkise Familie durch eine sympathische, über jeden Zweifel erhabene Familie zu ersetzen.

Die Munster-Regierung

Grandpa Munster ist für mich der ideale Bundespräsident. Der wird sicherlich nicht „tu mas bitte nicht so dramatisieren“ sagen, wenn der Finanzminister per Exekution zur Lieferung von Akten gezwungen wird. Ein Fortschritt also!

Über die genau Verteilung der Posten zwischen Lily Munster, dem kleinen Eddie Munster und Marilyn Munster können wir noch nachdenken.

Jedenfalls sollte Herman Munster Bundeskanzler werden. Er ist sympathisch, beliebt, ehrlich, hält sich selbst nicht für den Größten und ist daher bodenständig und – das ist das Wichtigste – er kann singen!

Den Text der Bundeshymne werden wir ihm locker vermitteln können!

Liebe Grüße,
Cousine Daniela



Eine Antwort auf „#Brieferl No.321 – Familientausch“

  1. … „wäre er nicht Innenminister gewesen, wäre er wählbar geblieben“ frei nach Boethius…
    Leider geht’s mir da gleich, ok ich darf mich da nicht aufregen, habe ihn ja nicht gewählt und er muss natürlich seiner Klientel gerecht werden.
    Schade ist’s doch.
    Und nun, wie weiter?
    Die alternative der letzten beiden Wahlen hat sich durch sein verhalten in speziellen Dingen der anderthalb Jahre seit dem Jahreswechsel 19/20 bei mir auch ausghaut …

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