Servus Kickl,
wegen dieses neuen Virus möchte ich dich fragen: wann soll ich den nächsten Atomschutzbunker aufsuchen?
Danke, Sandra
Liebe Sandra,
du hast völlig recht, dich mit dieser wesentlichen Frage zu beschäftigen! Ich habe bereits die ersten Meldungen in den sozialen Medien gelesen, dass Mitmenschen sich bereits tatsächlich in Bunkern befinden oder sich zumindest ein Platzerl im Bunker eines Freundes gesichert haben.
Es gibt tatsächlich viele Gründe, sich für ein Bunkerplatzerl zu interessieren:
Bumsti for Bürgermeister
Auch wenn die Wahrscheinlichkeit, dass unser Bumsti in Wien Bürgermeister wird, ungefähr so ist, wie an ein und demselben Tag den Corona-Virus zu erwischen, im Lotto einen Sechser zu gewinnen und zur Garnierung noch vom Blitz getroffen werden, so handelt es sich doch um eine reale Chance.
Es bleibt ganz dir überlassen, ob du dich schon jetzt in einen Bunker verziehst, um seinen Ausführungen in den nächsten Monaten zu entgehen, oder ob du abwartest.
Das Gejammere nach der Wienwahl wird vermutlich so lange anhalten, wie es das ganze DAÖ geben wird. Die Überlebensdauer selbiger Gruppierung kann man wohl am ehersten mit der Stabilität eines schwarzen Lochs in CERN vergleichen.
Basti bleibt Bundeskanzler
Gerüchteweise soll es ja Mitmenschen geben, die weder vom Basti noch von der türkisen ÖVP und auch nichts von der türkis-grünen Regierung auch nur irgendwas halten. Die Aussicht, sich mit dieser Regierung für die nächsten Jahre auseinandersetzen zu müssen, kann durchaus ein Bunkergrund sein.
Solltest du auch zu diesen Menschen gehören, liebe Sandra, so bleibt dir neben der Bunkeroption natürlich auch die Mitlauf-Variante! Mitlaufen ist immer gut, weil man doch nur seine Pflicht tut und da kann einem genau niemand böse sein, richtig? Weil jeder doch immer nur seine kleine Aufgabe verrichtet. Was mich daran erinnert …
Ich habe in meinen Brieferln an den lieben Cousin (mittlerweile Ex-BIMAZ) Herbert des Öfteren aus dem Film „I wie Ikarus“ zitiert, in dem das Milgram-Experiment beschrieben wird. Der Beobachter fragt den Versuchsleiter:
„Aber, nehmen Sie den Fall eines Völkermordes. Da beschließt ein eiskalter Diktator, fünf, sechs Millionen Männer, Frauen und Kinder umbringen zu lassen. Dafür braucht er doch mindestens eine Million Komplizen, Mörder und Henker. Wie macht er das, dass man ihm gehorcht?“
Die Antwort:
„Indem er die Verantwortung auf viele Leute verteilt. Ein Diktator braucht einen funktionierenden Staatsapparat. Das heißt, er braucht Millionen von kleinen Funktionären, von denen jeder eine anscheinend unbedeutende Aufgabe wahrzunehmen hat. Und jeder von ihnen wird diese Aufgabe ausführen. Mit Kompetenz und ohne Bedenken.
Und niemand wird sich klar machen, dass er der millionste Teil eines grausamen Verbrechens ist. Die einen werden die Opfer verhaften, sie haben nur den Befehl ausgeführt, jemanden festzunehmen. Andere verantworten den Transport in die Lager. Und dabei haben sie nur ihren Beruf als Lokomotivführer ausgeübt. Und der Lagerkommandant, der das Tor hinter den Opfern zuschlägt, meint er tut seine Pflicht wie ein gewöhnlicher Gefängnisdirektor. Natürlich werden die Mörder und Henker am Ende der Kette besonders ausgesucht. Aber den einzelnen Gliedern der Kette macht man den Gehorsam so leicht wie möglich.“
Dieses “jeder tut seine Pflicht“ kann an Phrasen wie “das steht so im Regierungsprogramm“ oder auch „sie war an das Arbeitsübereinkommen gebunden“ erinnern.
Das, was man gemeinhin als Zivilcourage, bezeichnet, oder, vielleicht noch treffender als „zivilen Ungehorsam“, nämlich bei gewissen Dingen nicht mitzumachen, scheint für viele keine Option. Nicht, sobald man selbst am Futtertrog sitzt.
In den Corona-Bunker
Du kannst natürlich auch wegen des neuen Virus Ausschau nach dem nächsten freien Bunkerplatzerl halten. Es gab ja schon einige Bedrohungen, die zur Ausrottung von uns allen geeignet gewesen wären.
Wir erinnern uns an das Waldsterben, das Ozonloch, an BSE, AIDS, SARS, EHEC, Schweinepest und Vogelgrippe. Noch jedes Mal stand die gesamte Menschheit angeblich zur letalen Disposition. Ob du dich nun narrisch machen lässt oder nicht, liegt an dir.
Vergiss jedenfalls nicht, an die anderen Dinge zu denken, die mysteriöserweise kaum noch in den Medien zu finden sind …
– der Ankauf der Eurofighter
– die genannte Postenbesetzung in den Casinos Austria
– Spenden an FPÖ-nahe Vereine
– die Anklage gegen ÖVP-nahe und bestens vernetzte Spitzenbeamte aus dem Innenministerium, die “Spenden in der Höhe von rund einer Million Euro an ihnen Nahestehende verteilt haben“ sollen
– die Wahlkampfkostenüberschreitung der ÖVP
– BUWOG und den schönen KHG
– lustige Posten mit viel Kohle und null Arbeit = Mascherlposten
– “Kulturförderung“ für KTM, die bestimmt nichts damit zu tun hat, dass KTM-Chef Stefan Pierer in der Höhe von 436.563 Euro an die ÖVP gespendet hatte
Um deine Entscheidung betreffend „ab in den Bunker wegen Corona“ auf ein gutes Fundament zu stellen, empfehle ich dir nachstehendes Video. Viel Spaß damit.
Herzliche Grüße,
Die Kickl
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