#Brieferl No.159 – Holla, die Waldfee





Lieber Cousin Herbert,

letzten Sonntag war doch mein Liebling, das Gelbe im faulen Regierungsei, die KHB (nicht zu verwechseln mit dem schönen KHG) in der Pressestunde zu Gast.
Holla, die Waldfee – das war ein Ereignis der Extraklasse, das ich zwar verpasst hatte, mir jedoch dank anderer KHB-Fans dann doch zum strapazierten Gemüte führte. Dass sie sich selbst als “die Wärme“ sieht, haben wir bereits im Brieferl No.157 besprochen.

Ein Ausschnitt hat mir besonders gut gefallen, als es nämlich um die neue Mindestsicherung und die damit einhergehende Schlechterstellung für kinderreiche Familien ging.

“Wir müssen uns überlegen, also wo die Finanzierung der Mindestsicherung eigentlich herkommt. Das sind alles die Steuerzahler, ja! Jede Österreicherin und jeder Österreicher zahlt die Steuer ein und daraus wird die Mindestsicherung ja auch finanziert.“

Beate, die Waldfee, hat gesprochen. Na was für eine Überraschung aber auch! Ich habe mal ein bisschen in der KHB-Biographie gegraben und musste entsetzt feststellen, dass auch sie auf Kosten der Steuerzahler

in die Schule gegangen ist,
die Universität besucht hat,
im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger ein Gehalt bezogen hat und
als Ministerin in Amt und (Un)Würden werkeln darf.

Die großartige Chris Lohner war diese Woche beim Wolfgang Fellner und hat dort unter anderem gemeint:

“Für mich sind die Politiker meine Angestellten, die den Haushalt Österreich führen, und wenn die das nicht ordentlich machen, dann kann ich bitte was sagen um mein Geld“

Das ist die richtige Einstellung!

Außerdem tät ich ja an KHBs Stelle nicht allzu sehr an der Mindestsicherung schrauben, weil doch der AMS-Algorithmus, den ich schon einmal für sie durchlaufen ließ, kein allzu rosiges Bild zeichnet, was wir bereits im Brieferl No. 135 besprochen hatten.

Bei ganzen 17,4 – 32,5% liegt die Chance, dass eine arbeitssuchende KHB wieder eine Stellung findet. Würde sie sich am freien Markt bewegen und nicht innerhalb ihrer Politik-Bubble eh über freundschaftliche Kontakte verfügen, versteht sich.

Holla, die Waldfee, hat übrigens auch bei einem weiteren Parteikollegen von dir große Äuglein bekommen, nämlich beim Mediensprecher Hansjörg Jenewein. Der will nämlich “auch eine personelle Neuausrichtung“ im ORF, weil ihm das Interview im “Report“ nicht gepasst hat. Außerdem war er der Ansicht, dass “die Interviewführung … nichts mit Objektivität zu tun hat und vielmehr an die ehemalige DDR-Nachrichtensendung erinnert“.

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20190206_OTS0065/fpoe-jenewein-zum-orf-report-plumpe-interviewfuehrung-vom-sendungsverantwortlichen

Ja genau, so stellt sich der “schnöde Blaue“ die Welt vor. Ab sofort wird nur noch mit geeignetem Personal und dann auch nur nach Parteivorgaben interviewt und berichtet. Vielleicht kann der Norbert Steger in seiner Funktion als ORF-Stiftungsratsvorsitzender was machen. Wozu ist er denn in diese Position gehievt worden, wenn nicht dafür?

Außerdem verstehe ich gar nicht, was ihm konkret an der DDR nicht passt. Du erinnerst dich doch sicher an deinen flammenden Auftritt vom 20. Juli 2017, oder? Damals hattest du bemerkt, dass dich das von der ÖVP gewünschte “Sicherheitspaket“ an ein

“Paket mit seinen Überwachungsmöglichkeiten an die Phantasien von Erich Mielke, der als Minister für Staatssicherheit einer der Hauptverantwortlichen für den Ausbau des flächendeckenden Kontroll- und Überwachungssystems der DDR war“

erinnert. “DDR 4.0“ wäre das nämlich.

Na gut, was sagt man nicht alles, um die Wähler ins Boot zu holen. Du hättest ja schlecht sagen können:

“Wartet nur ab, bis ich Minister bin. Dann überwache ich euch, dass nicht einmal mehr Holla, die Waldfee, mit den Ohren schlackeln kann. Und das Beste wird sein, dass ich euch dann erzählen werde, dass ich das alles nur wegen der bösen Ausländer mache und ihr Deppen werdet‘s drauf reinfallen.“

Deshalb hat ja die FPÖ auch brav das Überwachungspaket – pardon – “Sicherheitspaket“ gesetzlich verankert. Blöd blöd, dass jetzt “Überwachungspaket: SPÖ bringt den Bundestrojaner vor den VfGH“ zu lesen war.

Na ja, nicht alles, was man sich im Leben so erträumt, funktioniert immer und reibungslos. Sind wir mal gespannt, wie z.B. der Michael Rami die Sache angehen wird. Jetzt, da er nicht mehr als Anwalt vom Bumsti agiert, hat er sicher mehr Zeit für die verfassungsrechtlichen Angelegenheiten.

Ich werde jedenfalls Holla, die Waldfee, bitten, übernächste Woche mit “seiner Exzellenz“ Basti zum orangen Donald zu reisen. Lassen wir uns von ihrem Bericht überraschen …

Liebe Grüße,
Cousine Daniela




11 Antworten auf „#Brieferl No.159 – Holla, die Waldfee“

  1. Ich finde Brieferl No. 159 wieder großartig.
    Ich wünschte ich könnte meine Gedanken auch so ausdrücken und müsste nicht mit meiner weissen Rose zwischen den anderen Omas stehen.
    Aber…. jeder hat eben seinen Platz.

  2. der basti macht doch im grunde nichts anderes als seinerseits schüssel getan hat, er läßt die freiheitlichen brav bellen, lenkt so die aufmerksamkeit von sich ab und kann brav durchziehen was die schwarzen granden von ihm verlangen…ist doch ein alter hut! erstaunlich ist dass es noch immer menschen gibt die diesen trick schlucken!

  3. da regen wir uns immer über den kickt auf und glauben schön brav, das er gefährlich und böse ist, mag schon so sein aber genau hingesehen meine ich ist das auch so gewollt und werden damit über den tisch gezogen. es sind die schwarzen (und nicht die türkisen) die das sagen haben, alles andere ist gebell.

    1. Den Verdacht hatte ich auch schon. Leute wie der Kickl beschäftigen die Presse und somit die Bürger so sehr, dass alles andere (nahezu – es gibt ja doch noch eine Oposition) reibungslos über die Bühne geht. 🙁

  4. Weltklasse! Immer wieder ein Genuss. Leider erreichen Deine wunderbaren Ausfühungen, zumindest wenn man den Umfragen glauben kann, immer noch viel zu wenig Menschen. Leider muss ich feststellen, dass uns derzeit die Grenzen der Demokratie deutlich aufgezeigt werden. So könnte sich die Demokratie selbst abschaffen. Aber natürlich stirbt die Hoffnung zuletzt und auch ich werde weiterhin wie ein Wanderprediger durch die Lande laufen und jedem, der es wissen will und natürlich auch jedem, der es nicht wissen will erzählen, was ich von der derzeitigen Regierung und vor allem von Deinem Cousin halte! Durchhalten heißt die Devise. Ich glaube noch immer, dass die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher das nicht wollen (können).

    Liebe Grüße und vielen Dank

    Herbert (Nomen est in diesem Fall keinesfalls Omen 😉)

  5. Wieder ein wunderbares Brieferl mit Fakten und Witz! Leider hab ich das Gefül der Ohnmacht in diesem Land und das macht mich wütend und deprimiert !! Bitte hören sie nicht auf ihre Brieferl zu schreiben! ❤️Gerda

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