#Brieferl No.258 – Ave Basti, morituri te salutant





Lieber Cousin Herbert,
geht es dir bei diesem ewigen Geschwafle von der „neuen Normalität“ so wie mir? Kannst du es auch nimmer hören?
Dabei hat sich gar nichts verändert, nichts!

Es gibt immer was zu feiern – Teil 1

Kannst du dich noch an den Jahresausblick 2020 erinnern?

Schon damals habe ich dir prophezeit, dass Gerald Fleischmann zum neuen Liebling der Nation werden könnte.

Tatsächlich wurde er Anfang Mai zum “Marketingleiter des Jahres“ gekürt! Völlig zurecht, denn wer, wenn nicht er, könnte mit einem Budget von mageren 15 Millionen Euro eine derartig “geniale Arbeit“ leisten.

Es gibt immer was zu feiern – Teil 2

Überlassen wir potentielle Sorgen um Gegenwart und Zukunft dem Proletariat und feiern wir stattdessen lieber gedanklich mit. Wenn schon illegal wegen der Corona-Auflagen, dann gleich ordentlich inklusive Kokain, MDMA oder Cannabis.

Die betroffene Lokalität gehört dem Martin Ho, der angeblich ein guter Kumpel von unserer Kürzlichkeit ist. Auf diesem Foto scheinen sie sich jedenfalls gut zu verstehen, wenngleich noch nicht geklärt werden konnte, wer der aufblasbare Würstelmann im Hintergrund ist.

Der Basti hatte es ja auch nie so mit der Bildung, das hat er schon mal mit seinem Kumpel gemein. Vielleicht empfindet auch unsere Kürzlichkeit einfach nur Verachtung für Lehrer.

„Ich habe nicht daran geglaubt, dass mir ein Mensch erzählen kann, wie es funktioniert, der es selber nicht schafft, etwas aufzubauen, der nur da vorne steht und redet.“

Ein gewisses Schnöseltum scheint jedenfalls ein verbindendes Element zu sein. Während sich unser Basti über das lange Schlafen mokiert, ist Ho ein ausgewiesener Experte in Sachen Arbeitswelt.

“Kaum jemand am Arbeitsmarkt weiß, was es heißt, wirklich arbeiten gehen zu müssen.“

Ob die Party die zarten Bande der Freundschaft zwischen Basti und Martin unbeschadet überstehen wird, wissen wir noch nicht. Denn immerhin hat Ho während der Party geschlafen!

RC RANZIG (Rudern, Aber Nur Zurück Ist Gut) Aspiranten – Teil 1

Was hat unser Werner Kogler nicht schon alles unternommen, um endlich im RC RANZIG aufgenommen zu werden?
Begonnen hat es mit dem Zurückrudern von “mit dieser türkisen Schnöseltruppe geht sich keine Koalition aus“.

Der nächste Versuch war ein bisserl ungeschickt eingefädelt, denn er ruderte nicht zurück, sondern verkaufte uns seine Ansicht zu den Flüchtlingen auf den griechischen Inseln als “Privatmeinung“.

Sein aktueller Versuch zurückzurudern kann für eine Mitgliedschaft im RC RANZIG aber endlich ausreichen. Wer diplomatisch “vertagt“ als Grund für das aktuelle Doch-Nicht-Befürworten der Vermögenssteuer angibt, könnte sich beim RC Vorstand durchaus beliebt machen.

Richtig spannend wird es, wenn unser Basti auf der Jagd nach der absoluten Mehrheit (vorübergehend) dem Wunsch der Mehrheit der Bevölkerung nachgibt und eine Vermögenssteuer einführen würde. Er könnte sie ja dann, wenn er endlich am Ziel der Ziele angelangt ist, mit dem Argument, die Arbeitslosenzahlen seien eh gesunken und diese zusätzliche Steuer wäre nicht mehr von Nöten, lockerst wieder abschaffen.

“73 Prozent der Befragten halten es für gerechtfertigt, dass Vermögensanteile von mehr als einer Million Euro besteuert werden. Genauso wird das für die Besteuerung von Millionenerbschaften gesehen (72 Prozent)“

Wenn unser Werner dann auch noch von der „Vertagung“ zurückrudert, sehe ich keinen Grund mehr, der einer Aufnahme im RC RANZIG entgegen stünde.

RC RANZIG (Rudern, Aber Nur Zurück Ist Gut) Aspiranten – Teil 2

Was hatten wir uns nicht schon Sorgen um Antonella Mei-Pochtler gemacht, als ihr “Think Austria“ von Kanzlerin Bierlein rüde abgeschafft worden war. Glücklicherweise hat unser Basti dem “Zukunftsradar und Ideenlabor“ wieder Leben eingehaucht und ganz Österreich darf sich über die Visionen der Toni freuen.

“Europäische Gesellschaften müssten nun eben Technologien akzeptieren, die an der Grenze des demokratischen Modells verlaufen.“

hatte sie in einem Interview mit der Financial Times erzählt und meinte damit unter anderem die App vom Roten Kreuz.

Nun musste schon der Rudi Anschober für sie zurückrudern und betonte deshalb, dass die App in jedem Fall freiwillig bleiben würde.

Da die Mitgliedschaften im RC RANZIG begrenzt sind und unsere Toni wohl schon ein Platzerl durch den Rudi besetzt sah, ließ auch sie es sich nicht nehmen, das Ruder verärgert zu ergreifen. Sie versicherte, dass

„… die missverständliche Financial Times-Formulierung meine Aussagen nicht korrekt beziehungsweise verdreht wiedergegeben hat, was mich extrem ärgert“.

Wie du sicher selbst weißt, bekommt man als Interviewter üblicherweise den Text vor Veröffentlichung zwecks Freigabe zugesandt. Komisch, dass ihr da gar nix aufgefallen ist.
Und noch komischer, dass der Text in der Financial Times zwar korrigiert, die entsprechende Passage aber drinnen gelassen wurde.

Wir können nur hoffen, dass derartige Ärgereien in ihrem Job im Aufsichtsrat von PULS4 nicht auch auftreten. Nicht, dass sie dort auch noch zurückrudern muss. Wenngleich natürlich für den RC RANZIG – je mehr gerudert, desto besser.

Du siehst also, alles läuft normal im Staate Österreich!

Selbst die Gleichen sind weiterhin ungleich, weshalb der Jagdpächter ins schöne Tirolerland ohne Corona-Test und Quarantäne anreisen kann, während andere ins Börsel für einen 190-Euro-Schnelltest greifen dürfen.

“Viribus Unitis“

lautete der Wahlspruch von Kaiser Franz Joseph I.


Von Hugo Gerard Ströhl - Wappenrolle Österreich-Ungarns nach H. Ströhl [1]
 Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1303852

Wenn man die Verzweiflung vieler Menschen betrachtet, die kaum noch wissen, wie sie überleben sollen, scheint mir als Motto für unsere Kürzlichkeit

“Ave Basti, morituri te salutant“

geeignet.

Liebe Grüße,
Cousine Daniela



3 Antworten auf „#Brieferl No.258 – Ave Basti, morituri te salutant“

  1. „Technology such as contract tracing apps“ – steht in der Financial Times wirklich „contract tracing“? Dann wäre das ja eh nichts fürs Coronavirus (Mit dem befinden wir uns nämlich im vertragslosen Zustand), sondern viel besser geeignet für „Wo woa me Leistung?“, die unendliche Eurofightergeschichte und dergleichen. 😉

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