#Brieferl No.268 – Das Sumpfdotterblümerl aka Blümerl-Photon





Lieber Cousin Herbert,
du erinnerst dich sicherlich noch an unseren kleinen Ausflug in die Welt der Fauna. Wir hatten gemeinsam die „Mantis religiosa Bastiani“ erforscht und studiert.

Heute wollen wir uns in die Welt der Flora begeben das allseits bekannte wie beliebte Sumpfdotterblümerl genauer untersuchen.

Verbreitung und Lebensraum

Der ursprüngliche Lebensraum der Mantis religiosa Bastiani (stammt sie aus dem rustikalen Waldviertel oder dem urbanen Arbeiterbezirk Meidling?) konnte bis dato nicht restlos geklärt werden.

Das Sumpfdotterblümerl stammt aller Wahrscheinlichkeit nach aus Wien und befindet sich dort gleichzeitig in Mariahilf und Landstraße.

Diesem Umstand hat das Sumpfdotterblümerl auch den Beinamen „Blümerl-Photon“ zu verdanken.

Grundsätzlich fühlt sich das Sumpfdotterblümerl – getreu seines Namens – im Sumpf am allerwohlsten. Ob es nun den tiefen Sumpf vor Augen hat oder gerne auf die Pauke schlägt – solange es sumpft, ist die Welt in Ordnung.

Damit der zwar ursprünglich türkise Sumpf nicht allzu langweilig wird, wird dieser gerne mit anderen hübschen Farben aufgepeppt.
Dazu zählen das schillernde Casinos-Austria-Rot, das spielerische Novomatic-Blau oder auch das oftmals unterschätzte Festplatten-Schredder-Grau.

In der Vergangenheit soll das schillernde Casinos-Austria-Rot mit geplanten Steuererleichterungen gepflegt worden sein.
Dem spielerischen Novomatic-Blau soll man mittels gezogener Strippen zu neuem Glanz verholfen haben wollen.
Nur das Festplatten-Schredder-Grau steht im Verdacht, ein bisserl unredlich zu sein, gilt doch der Grundsatz „Wer nichts zu verbergen habe, müsse auch nichts löschen oder schreddern.“

Die Anatomie

Das Sumpfdotterblümerl hat seinen Namen des türkisen Sumpfes und des gelben Dotters wegen. Warum genau es manchmal auch „Kuhblume“ genannt wird, kann mit dem Ausdruck „a so a blede Kua“ zu tun haben, muss aber nicht.

Anatomisch ist das Sumpfdotterblümerl am ersten Blick kaum von anderen Blümerln zu unterscheiden. Auffallend ist jedoch die ausnehmend schlechte Gedächtnisleistung, was wiederum o.g. Theorie betreffs „Kuhblume“ bestätigen könnte.

Um ein Sumpfdotterblümerl in der freien Wildbahn einfach und akkurat identifizieren zu können, hat sich die Frage nach dem Laptop als geeignet erwiesen.

Wie wir alle von unzähligen Fotos wissen, klimpert das Blümerl gerne auf der Tastatur seines tragbaren Computers herum. Die Frage nach Selbigem wird es dennoch mit „Ich glaube, ich hatte gar keinen Laptop“ beantworten.

Voilà, und schon ist das Sumpfdotterblümerl eindeutig identifiziert!

Die Partnerwahl

Während die weibliche Mantis religiosa Bastiani das Männchen vor, während oder nach der Paarung auffrisst, muss sich das Sumpfdotterblümerl mit derlei Dingen nicht herumschlagen.

Dafür ist es als „schwach giftig bis giftig einzuordnen. Bei empfindlichen Menschen kann es zu Vergiftungserscheinungen bereits durch den äußerlichen Kontakt mit der Pflanze kommen, wodurch die Haut und die Schleimhäute gereizt werden.“

Auf gut deutsch: man kommt unter Umständen aus dem Heulen nicht mehr heraus.

Das Sumpfdotterblümerl ist von Natur aus eher untreu. Auch wenn es bereits einen fixen ministerialen Partner hat, so ist es doch stets offen für noch „Schöneres“.

Liebe Grüße,

Cousine Daniela



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