#Brieferl No.312 – Durch den Kakao gezogen





Lieber Cousin Herbert,
fühlst du dich auch manchmal durch den Kakao gezogen? Manch einer, der nicht so höflich ist, wie wir beide es sind, könnte auch „verarscht“ sagen, aber so sind wir nicht!

Kakao per se ist ein nettes Getränk verknüpft mit vielen Kindheitserinnerungen. Ich war damals immer Fan von Benco. Der war geschmacklich einwandfrei und ließ sich auch gut in kalter Milch auflösen.

Ach, das waren noch Zeiten! Ob damals wirklich so viel besser war, lässt sich schwer einschätzen, weil wir ja eben Kinder waren und die Wahrnehmung der Welt in dieser Lebensphase eine doch ganz andere ist. Aber glücklicherweise gibt es heute auch noch viel Kakao.

Der Bumsti-FPÖ-Kakao

Der arme Bumsti! Nicht nur, dass er unfreiwilliger Star des Ibiza-Videos gewesen ist, jetzt wird das Ganze auch noch verfilmt!

Sooooo gerne würde er zurück zur FPÖ kommen, aber du bist hart wie Kruppstahl und lässt ihm auch noch „Never Ever“ ausrichten.

Da denke ich gleich an das alte Sprichwort: Wer den Schaden hat, braucht für den Kakao nicht zu sorgen!

Der VfGH-Kakao

In Kakao lässt es sich nicht so gut schwimmen wie in Wasser (nehme ich an, probiert habe ich es noch nicht), aber wer über Wasser gehen kann, schafft das mit Kakao noch besser.
Und wer über Flüssiges wandeln kann, der braucht sich auch nicht um das höchste Gericht im Lande zu kümmern.

Wenn also der VfGH daherkommt und jemanden dazu auffordert, seine privaten E-Mails vorzulegen, dann muss man nicht unbedingt gleich gelaufen kommen. Egal ob am Holzweg, über Wasser oder Kakao.

„Kurz ließ am Donnerstag offen, ob er der Aufforderung des Höchstgerichts folgen wird.“

Der Leiner-Kakao

Wenn man Glück hat, dann kann man sich bei dem einen oder anderen Geschäft viel Geld sparen, das einem dann wiederum für andere Einkäufe zur Verfügung steht. Kakao beispielsweise.

Wenn man einen guten Draht zum Kanzler hat und der es gemeinsam mit dem Justizminister sogar schafft, dass ein Bezirksgericht aufgesperrt wird, dann kann man schon mal eine Immobilie, deren Wert mit 95 Millionen beziffert wurde, um schlappe 60 Millionen erstehen.

René Benko, Sebastian Kurz und die Mariahilfer Straße 10–18

„Detail am Rande: Das Bundeskanzleramt teilte mit, dass Herr Benko kein finanzieller Unterstützer der ÖVP sei. Danach hatte Addendum gar nicht gefragt.“

Wer Kakao mag, kann kein schlechter Mensch sein und wer Teile seiner Immobilie in Form von Stiegengeländern zugunsten des Hilfswerks versteigern lässt, sowieso nicht!

Jeder, der jemanden anderen durch einen Kakao zieht, sollte jedenfalls auf der Hut sein!

Benko will Medien verbieten, über seine Verurteilung zu schreiben

In diesem Sinne, lieber Herbie, lass dir deinen Kakao gut schmecken. Vielleicht kannst du ein gutes Schluckerl brauchen, jetzt, da man dich ausgeliefert hat. Die meisten bejubeln das ja, weil es DICH trifft. Und dich mag eigentlich kaum jemand, so realistisch müssen wir schon sein.

Aber wenn einmal der Nikolaus Scherak von NEOS zu deiner Auslieferung meint

„Vielmehr öffneten ÖVP und Grüne der Willkür Tür und Tor!“

dann sollten auch jene, die sich hämisch freuen, weil du ihnen so unsympathisch bist, einen zweiten Blick auf die Sache werfen.

Denn was heute als harmloser Kakao daherkommt, kann sich morgen schon als braune Suppe entpuppen.

Liebe Grüße,
Cousine Daniela



Schreibe einen Kommentar