#Brieferl No.352 – The Good, the Bad and the Ugly





Lieber Cousin Herbert,
na bitte, da geht’s ordentlich zu bei der SPÖ, nicht wahr? Irgendwie peinlich, wenn man als Chef seine Truppe so gar nicht im Griff hat. Aber gut, wir werden es ja sehen.

Ich persönlich finde es ja ausnehmend mysteriös, „ … dass von den ursprünglich mehr als 70 Bewerbern und Bewerberinnen drei übergeblieben sind“.

Aber gut, man will ja niemanden verdächtigen, irgendwas irgendwie manipuliert zu haben. Jedenfalls habe ich mir gedacht: so deppert das alles auch ist – immerhin: die SPÖ HAT zumindest 3 Leute, die in Frage kommen. Simma uns ehrlich!

Welche österreichische Partei kann denn in diesen Tagen noch 3 Leute ins Rennen schicken, ohne sich komplett lächerlich zu machen? Ich habe daher nachgedacht, wer bei wem in Frage käme. Eines ist klar – der Kandidat muss eine gewisse Bekanntheit haben, sonst wird das ganz sicher nix.

Na dann schau ma mal gemeinsam …

NEOS

Beate Meinl-Reisinger ist klar. Die macht ihre Sache auch recht gut, wenn man das Neoliberale halt mag. Wer könnte sie bezwingen?

Die Steffi Krisper kennen wir alle. Eine ausgesprochen nette und gescheite Frau (wobei ich glaube, das trifft auf Pamela Rendi-Wagner auch zu, und damit ist das also kein Kriterium für die Fähigkeit zum Flohzirkusdompteur), der allerdings sicherlich sozial-medial der eine unbedachte Oasch-Satz nachhängt, womit sie für höhere Weihen disqualifiziert ist.

Den Gerald „Sozialsprecher“ Loacker kennt man auch. Für alle, die im sozialen Stockholmsyndrom hocken und zudem Fans des „Vom Tellerwäsche zum Millionär – Tschaka – Du kannst alles schaffen, wenn du nur willst“ – Märchens sind, ist er der ideale Kandidat. Aus meiner Sicht wäre er optimal, denn dann hätten wir eine Wirtschaftspartei weniger im Parlament.

Die Grünen

Der Werner Kogler pickt zwar gut am Sessel, doch sollte er nicht mehr können oder wollen, dann steht eines fest – es müssen unbedingt 2 Frauen sein, die ihn herausfordern. Alles andere wäre gegen die grüne Gender-Ehre.

Ich sehe sie bereits vor mir … Sigi „Gummirückgrat“ Maurer, wie sie in die Kamera grinst, hinter ihr der Wöginger Gustl, wohlwollend lächelnd. Ihr Mittelfinger-Prosecco-Foto wird täglich in jeder Zeitung abgedruckt, man will schließlich vermitteln, woran man künftig ist.

Leonore „grinsend am Lastenfahrrad“ Gewessler wird als zweite Gegenkandidatin ins Rennen geschickt. Die Chance, dass die Grünen mit ihr an der Spitze noch einmal im Parlament landen, ist in etwa so hoch wie die Chancen der NEOS mit dem Gerald Loacker.

Volkspartei

Karl Nehammer, der Notkanzler, muss sich wohl oder übel eh auch zur Wahl stellen. Ich vermute fast, dass seine Gattin gar keine Freude hätte, würde sie keine Bodyguards mehr auf Kosten der Steuerzahler haben können. Er steht unter unter der Knute, was wetten?

Ich bemühe mich redlichst, einen Kandidaten zu finden, der es mit dem schönen Karli aufnehmen wollte.

Nehmen wir den Gustl Wöginger, der ja immerhin als Klubobmann sehr vielen Leuten und auch dem grünen Gummirückgrat bekannt ist. Er hat gleich viel Charme wie der schöne Karli, dem vermeintlichen Saftsack, und ist ihm auch sonst nicht unähnlich.

Wenn der Andreas Babler mithilfe von Natascha Strobl und Twitter glaubt das Rennen machen zu können, dann kann es die Gabriele Beierl erst recht! Sie ist ÖVP-Twitter-Grande-Dame und kann es mithilfe der versammelten Twitteria d’Autriche ebenso locker auf den Thron schaffen, wie der Andreas Babler. Zumindest bleibt ihr die Frau Strobl als Beraterin erspart. Was ihre Chancen im Vergleich zum Babler drastisch erhöht.

FPÖ

Unser Herbie steigt zwar widerwillig, aber erhobenen Hauptes auf das Pferd in den Ring. Er weiß, dass ihm keiner etwas anhaben kann.

Ich musste jetzt wirklich lange überlegen, welche Kandidaten wohl gegen DICH antreten könnten!
Die Marlene „Mannerschnitte“ Svazek, die gerne wie ein pubertierender Halbstarker am Sessel herumrutscht?
Der Udo „Liederbuch“ Landbauer?
Der eventuell vielleicht korrupte aber unschuldig vermutete Mario Kunasek?
Der Gottfried Waldhäusl vielleicht, den kennt zumindest wirklich JEDER!

Na hui, wenn man da länger nachdenkt, da kommen ganz schön viele … nun ja … „interessante“ Leute zusammen.

Ich wähle aber die Petra Steger, weil ich es so toll finde, dass man auch einen Sitz im Nationalrat gewissermaßen erben kann. Schon toll, nicht wahr? 183 Abgesandte , davon 31 für die FPÖ, für fast 9.000.000 Menschen und ausgerechnet die Tochter vom ehemaligen FPÖ-Chef und Vizekanzler ergattert einen Platz. DAS nenne ich Qualifikation und die muss damit belohnt werden, dass sie gegen DICH antreten darf!

Eine reelle Chance hätte die Dagmar Belakowitsch gegen dich, die ist auch eine Frau und sie kann sicherlich Sympathiepunkte erhaschen, weil sich die Leute in den sozialen Medien immer über ihre Frisur lustig machen und behaupten, sie hätte kein Haarshampoo zu Hause. Das kann ihr Stimmen bei den Fans einbringen.

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Ich bin jedenfalls gespannt wie das Duell „The Good, the Bad and The Ugly“ in der SPÖ ausgehen wird, wobei es deiner persönlichen Interpretation überlassen bleibt, wer wer ist.

Ich habe jedenfalls meine Präferenz und das ist jener, der die FPÖ am ehesten in die Knie zwingen kann – denn nochmals schwarz-blau brauchen wir echt nicht!

Liebe Grüße,
Cousine Daniela