#Brieferl No.216 – Das Glück is a Vogerl oder ein Dildo





Lieber Cousin Herbert,

du weißt es ganz bestimmt, oder? Das Glück is a Vogerl und fliegt manchmal dem einem zu, dann vertschüßt es sich meistens und fliegt zum nächsten.

Eh auch fraglich, was Glück eigentlich ist. Du kennst vielleicht den Film “Das Streben nach Glück“. Ich liebe ja die Verfilmung von wahren Geschichten. Der Protagonist Chris Gardner schafft es, sich aus der größten Not zu befreien und sogar Selfmade Millionär zu werden.

Im Original heißt der Film “The Pursuit of Happyness“ und soll an “Life, Liberty and the pursuit of Happiness“ erinnern, die wahrscheinlich bekannteste Phrase aus der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten.

Chris Gardner hat allerdings das I in “Happiness“ gegen ein Y ausgetauscht. Weil praktischerweise das Y als “Wei“ ausgesprochen wird, genauso wie das “Why“ (Warum, Wieso, Weshalb) eben auch “Wei“ ist.

Es gibt also nicht nur das Recht darauf, nach seinem persönlichen Glück zu streben, sondern auch noch, dieses selbst zu definieren. Zumindest steht das in der Unabhängigkeitserklärung.

Was mich zu der Frage bringt: wie definieren verschiedene Menschen ihr Glück?

Das Glück der guten Arbeit

Es gibt Menschen, die arbeiten sehr gut und andere eben nicht gar so. Oder zumindest effizient. Unsere erste Bundeskanzlerin schafft es jedenfalls, mit weniger als der Hälfte an Mitarbeitern auszukommen, wie es noch bei den türkis-blauen Helden der Fall war.

Statt 395 braucht sie nur 191. Da hat sie wirklich Glück, dass sie doch so viele fähige Mitarbeiter gefunden hat. Weil man sich doch fragen muss: warum “musste“ man zuvor 395 haben, wenn es doch auch mit 191 funktioniert?
Waren die 395 nur halb so leistungsfähig und/oder begabt? Oder gab es andere Gründe für die vielen Posterln?

Das Glück der richtigen Parteizugehörigkeit

Es gibt offenbar in Österreich Möglichkeiten, dieses unstete Vogerl namens Glück ein bisserl an die Kette zu legen, damit es nicht gleich wieder den Abflug macht. Ein probates Mittel scheint die richtige Parteizugehörigkeit zu sein.

Als Teil der ÖVP, die, wie wir aus dem Brieferl No.198 wissen, ganze 11.822 Tage durchgehend in der Regierung war, kann man schon besonders viel Glück haben.

Aber auch als blaues Parteimitglied kann man Glück haben und das Vogerl bleibt nicht nur, sondern verleiht der Karriere richtig schöne Flügerl.
Die kleine Zeitung hat eine schöne Aufstellung gemacht, wer genau es sich in schönen Posterl-Nesterln bequem machen konnte.

Mit von der Partie sind alte Bekannte wie Harald “Chuck Norris“ Mahrer, der zwar schwarz-türkis ist, dafür aber die ebenfalls bekannte Barbara Kolm (FPÖ) zur Vizepräsidentin hat. Den Peter Sidlo kennen wir seit dem letzten Brieferl (das ist der mit dem jung-dynamisch-schleimigen Foto).

Schön finde ich, dass der Fluglehrer vom Heizlüfter Norbsi in der Austro-Control eine perfekte Landung gelungen ist. Auch die dortige Dichte an Ehefrauen, wie beispielsweise Kathrin Glock (die um 51 Jahre jüngere wie treusorgende Gattin des Waffenproduzenten Gaston Glock), finde ich ausnehmend schön. Neben ihrem Posterl im Aufsichtsrat der Austro-Control ist sie außerdem auch im “unabhängigen Expertenstab“ der Spanischen Hofreitschule. Da haben wir auch gelernt, dass so manches Glück auf den Rücken der Pferde liegen kann und eine aufrechte Ehe keine Notwendigkeit darstellt.

Das Glück der Bildung

Bildung ist immer wichtig, weil, wie meine Mutter immer zu sagen pflegte, sie das Einzige ist, was dir nie jemand wegnehmen kann.

Umso schöner finde ich die “Pension Enzian“, idyllisch gelegen in St. Jakob im Defereggental. Solltest du nicht wissen, wo das wo ist – bitteschön.

Hier findet man nicht nur Ruhe, Entspannung und Erholung. Sondern eben auch Bildung. Die hübsche Pension kann nämlich nicht nur Zimmer mit Frühstück anbieten. Sie ist vor allem das “Freiheitliche Bildungsinstitut“. Böse Zungen meinen, dieses ein wenig abgelegene Bildungsinstitut könnte HC Bumsti Strache und vielleicht auch anderen wie dir, wertester Cousin, am “Tag X“ als Zufluchtsort dienen. Vielleicht ist es gar nicht so unpraktisch, dass der “Regierungsbunker“ relativ nahe gelegen ist. Aber wer weiß es schon genau?

Das Glück des Händewaschens

Sich seine Hände zu waschen ist nur angenehm, sondern befreit üblicherweise auch von Schmutz. Anders verhält es sich oftmals, wenn die beteiligten Hände nicht an der gleichen Person angewachsen sind.

Würde beispielsweise eine novomatische Hand eine blaue Hand waschen, so würden beide schmutziger sein als zuvor. Würde dann auch noch eine türkis-schwarze Hand mitwaschen, wäre die Kleckserei perfekt.

Das Glück der Privatpersonen

Man könnte sich fast in einer Sumpflandschaft wähnen, wenn man so manche Glücksfälle betrachtet. Wir haben es jedoch dem engagierten FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker zu verdanken, dass wir nun alle wissen: bei den Hausdurchsuchungen betreffend des Händewaschens ist die “FPÖ nicht involviert – sondern lediglich Privatpersonen“.

Weil “Gudenus mittlerweile aus der Partei ausgetreten ist und auch Strache keine Parteifunktion inne hat“.

Dieser versteckte Hinweis an die schnöde Bevölkerung hat wiederum einen Informanten motiviert, mir nachstehendes, bisher geheime Formular zu übermitteln.
Generös, wie die FPÖ nun mal ist, stellt sie ab sofort nicht nur der Privatperson Strache, sondern auch allen anderen, die sich melden, Dienstwagen und Leibwächter zur Verfügung.

Liebe Grüße,
Cousine Daniela




3 Antworten auf „#Brieferl No.216 – Das Glück is a Vogerl oder ein Dildo“

  1. Hiiiiilfe. Ich brauch eine Alternative zu Österreich. Unpackbar, das alles, und unpackbar, wie konsequenzenlos die sich da aufführen dürfen.
    Danke für deinen feinen Humor, mit dem ich das Kasperltheater unter Tränen lachend dann doch wieder ertragen kann.

Schreibe einen Kommentar