#Brieferl No.218 – Wer reich ist, darf nicht der Dumme sein!




Lieber Cousin Herbert,

zuerst einmal möchte ich mein tiefstes Bedauern für den Bumsti zum Ausdruck bringen. Dem Armen habt ihr ja, wie geschrieben steht, die Rechte für seine Facebookseite gezupft.

Was macht er denn jetzt mit seiner vielen Freizeit? Das Ibiza-Video wird sicher bald ausgelutscht sein und Interviews hat er dazu ja schon gegeben.

Ah! Potzblitz! Er kann seine Göttergattin dabei unterstützen, für die FPÖ in den Nationalrat einzuziehen. Und er kann natürlich mit dem FPÖ-Dienstwagen durch die Lande kutschieren und seinen Leibwächtern ein bisserl Ausgang gönnen.

Aber so wie es der FPÖ offenbar nicht peinlich ist, dermaßen sichtbar familiären Postenschacher zu betreiben, ist sich auch die FPÖ Fischamend nicht zu blöd, ein Foto von dir (als du noch der BIMZWIREP warst) nebst Polizisten für Wahlzwecke zu verwenden.

Die Polizei hatte dann angemerkt, dass das Bild „offenbar missbräuchlich für Wahlzwecke“ verwendet worden war. Immerhin hat die Ortsgruppe Fischamend das Posting dann wieder gelöscht.

Am Montag, 19. August 2019 war doch der Norbsi Hofer in seiner Funktion als designierter Parteichef bei den ORF Sommergesprächen zu Gast. Ich muss gestehen, ich kann ihn mir kaum anschauen. Dieses schleimig-glitschig-süßliche Lächeln, dass er immer auf seinen Lippen hat, dieses Pflegen des „ich bin der liebe Norbsi und kann keiner Fliege was zuleide tun“ – Image ist mir unerträglich.

Wenn er wenigstens im echten Leben auch so gütig und lieb wäre, wie er vor der Kamera tut. Und bei anderen genauso nachsichtig wäre, wie er es beim Bumsti ist, beim dem ja auch die “Lebensleistung“ zählt. Du erinnerst dich ja sicher an die Klage vom Norbsi gegen meinen Freund, richtig?

Im Endeffekt hat er uns auch nix erzählt, was wir nicht eh schon wüssten.
– Die Bestellung von Herrn Sidlo in den Vorstand der Casinos Austria hätte angeblich nix damit zu tun, dass Herr Sidlo auch bei der FPÖ ist. Außerdem sei das die Verantwortung vom Aufsichtsrat.
– Mit der ÖVP mag er natürlich gerne wieder in eine Koalition gehen, wie erstaunlich.
– Und die Hausdurchsuchungen bei Bumsti und Joschi seien “eine dünne Suppe“, weil die doch aufgrund einer anonymen Anzeige durchgeführt wurden.

Apropos Suppe: während der Norbsi lediglich in seiner schleimig-glitschigen Lächel-Suppe dahinpaddelt, schwimmt die ÖVP förmlich im Geld.

Ich finde das so lieb und nett von der Frau Heidi Horten, dass sie der ÖVP 2018 und 2019 fast eine Million Euro gespendet hat, ich kann es gar nicht richtig in Worte fassen.
Natürlich hat sie in Raten à 49.000 Euro gezahlt, weil doch ab 50.000 Euro die Spenden sofort einsichtig gewesen wären. Ein bisserl madig, möchte ich fast meinen. Immerhin hätte sie 49.999,99 überweisen können. Auch Kleinvieh macht nämlich Mist!

Dass die ÖVP plötzlich und unvermutet die Spendenlisten veröffentlicht, hat sicherlich niemals nix damit zu tun, dass es sonst “Der Standard“ getan hätte, da bin ich mir ganz sicher!

Ach, diese Frau Horten! Ein Vorbild für alle, die meinen “Wer arbeitet, darf nicht der Dumme sein“. Also speziell für die ÖVP und deren Wähler.

Und Frau Horten kann schließlich auch nix dafür, dass ihr zufälligerweise in jungen Jahren ein Kaufhaus-König über den Sekretärinnen-Weg gelaufen ist. Die Liebe war groß, ebenso das Vermögen des Verehrers und so stand einer Vermählung nichts mehr im Wege. Der um 30 Jahre ältere Göttergatte verschied im Jahre 1987 und hinterließ ihr das gesamte Vermögen in der Höhe von etwa 1 Milliarde Euro.

Dass der Grundstein für das Vermögen des Helmut Horten durch den (für ihn) glücklichen Tatbestand der Arisierung im Dritten Reich zustande gekommen ist, darf man auch niemandem vorhalten. Jeder muss eben schauen, wo er bleibt.

Im Jahr 2018 wurde Heidi Horten auf der Forbes-Liste der Reichen dieser Welt auf Platz 731 geführt – mit einem Vermögen von 3,2 Milliarden Dollar. Sind in Euro aktuell leider nur 2,88 Milliarden Euro, aber ist ja auch nicht schlecht.

Forbes: Das sind die reichsten Österreicher und Österreicherinnen 2018

Also 2.880.000.000 oder 2.880 Millionen Euro.

Man sollte ihr das nicht mißgönnen. Irgendeinen besonders wertvollen Beitrag wird sie schon geleistet haben. Oder auch nicht.

Witzig finde ich den Zusammenhang mit der wehrhaften Haltung der ÖVP gegen die Vermögenssteuer! War doch im Wahlprogramm 2017 folgendes zu lesen:

Stellen wir einmal eine klitzekleine Milchmädchenrechnung an. Wenn man Vermögen ab einer Höhe von 1 Milliarde Euro jährlich mit nur 0,5 Prozent besteuern würde, dann wären das alleine im Fall von Frau Horten im Jahr 2018 ganze 14.400.000 Euro.

Im Falle von Herrn Pierer beispielsweise, den wir als Chef von KTM und auch großzügigen Spender an die ÖVP kennen, würde das halbe Prozenterl immer noch 5.850.000 Euro bringen (bei ihm waren 1,17 Milliarden Euro die Grundlage).

Der Johann Graf als Chef der Novomatic hatte ein Vermögen von 6,31 Milliarden Euro und würde so einen Beitrag von 31.550.000 Euro leisten.

Alleine die Besteuerung des Vermögens dieser drei Personen mit einem halben Prozenterl (!) würde also 51,8 Millionen Euro in die Staatskassa spülen.

Also, ich kann Frau Horten schon verstehen. Lieber pro Jahr ein bisserl mehr als ein halbes Milliönchen spenden, als vielleicht mehr als 14 Millionen an den Staat zahlen müssen.

Nur die Wähler kann ich nicht verstehen, die sich dermaßen einlullen lassen und auf das Blabla „Relevante Einnahmen gäbe es nur durch Belastung der Mittelschicht und Familienbetriebe“ hereinfallen.

Vielleicht sind aber die beispielhaften 51,8 Millionen Euro in des Basti-Heilands Äuglein wirklich „nicht relevant“.

Vielleicht wird es aber auch noch und die blau- und türkisäugigen wachen endlich auf. Schau ma mal, was bis zum 29. September noch alles passiert.

Liebe Grüße,
Cousine Daniela




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