Lieber Cousin Herbert,
manchmal habe ich das Gefühl, die Regierungsmitglieder und da wiederum besonders die FPÖler sind wie die kleinen Kinder. Jahrelang haben sie nichts zu Naschen bekommen und jetzt, da sie am großen Schoki-Tisch sitzen, fressen sie förmlich in sich hinein, als ob es kein Morgen gäbe.
Wobei manche dieser Kinder öffentlicher schnabulieren und andere eher heimlich. Solange es halt geht. Du scheinst mir eher der Kategorie “Ich stopfe mir die Schoki lieber heimlich rein“ anzugehören.
Die Presse-Schoki
Was tut der geneigte Minister, wenn ihm die Presse-Schoki zu süß und außerdem nicht dunkelbraun genug ist?
1) Wenn er Inserate schaltet, dann hauptsächlich in Medien, die seinen Vorstellungen entsprechen. Wenn also eine Dame von “Reporter ohne Grenzen“ dazu meint
“Diese Zeitungen seriös anzuerkennen ist absurd, da sie nicht im geringsten versuchen objektiv zu sein. Sie schreiben Hetzartikel, falsche oder bewusst falsch recherchierte Artikel, nicht selten mit antisemitischen Inhalten. “
dann schmeckt die braune Schoki besonders gut.
2) Ein Mitarbeiter seines Ministeriums versendet eine “Anregung“ per E-Mail, damit “kritische Medien“ künftig weniger saure Drops verteilen können.
Geheimpapier: Kickls brisante Medienkontrolle
3) Aufgeputscht durch den Zuckerschub der Presse-Schoki werden auch Nacht und Nebel-Aktionen möglich. Schwups, wird die Pressestelle des Bundeskriminalamts aufgelöst und ins eigene Ministerium integriert.
“Die Nachricht war offenbar für alle Beteiligte derartig überraschend, dass noch nicht einmal geklärt ist, wo die Pressemitarbeiter des Bundeskriminalamts überhaupt Platz im Innenministerium finden werden.“
Innenminister Kickl „zentralisiert“ die Öffentlichkeitsarbeit
Die Armen. Wo werden die denn untergebracht? Dein Kammerl mit dem Feldbett wird wohl nicht groß genug sein. Leider konnte ich kein Foto davon finden, um eine genauere Einschätzung treffen zu können. „#Brieferl No.186 – Der Schoki-Tisch und der Brennessel-Topf“ weiterlesen