Lieber Cousin Herbert,
jetzt haben wir uns im letzten Brieferl wirklich wieder genug über die Einzelfälle deiner Partei unterhalten.
Ich habe mal spaßeshalber versucht, mich in die Rolle seiner Kürzlichkeit zu versetzen, was zugegebenermaßen gar nicht so leicht und noch weniger spaßig war.
Also das mit dem Kanzlerjob kann ich mir schon gut vorstellen, aber so das geistige Drumherum ist halt nicht so leicht. Ich will damit nicht sagen, dass er blöd ist. Nicht so richtig zumindest. Ein Mindestmaß an so etwas wie Intelligenz muss schon vorhanden sein, um es so weit bringen.
Was würde ich als minimal gebildeter, dafür umso braverer und schleimiger Partei-, Wirtschaftskammer- und Industriellenvereinigungssoldat machen, um Maßnahmen im Land umzusetzen, die für die meisten Menschen nachteilig sind?
Ich suche mir einen Koalitionspartner, von dem ich weiß, dass dessen Mitglieder nur eine einzige Aufgabe wirklich zuverlässig übernehmen:
Einzelfälle produzieren!
Das hat enorme Vorteile.
1) Wenn ich irgendwelche scheinheiligen Sauereien umsetzen will, schaut keiner mehr so genau drauf, weil sich doch alle über meinen Koalitionspartner echauffieren.
2) Wenn mein Partner mal über das Ziel hinausschießt, dann macht das auch nix. Weil dann mahne ich sie heldenhaft ab, was mir neue Fans bringt. Weil ich doch einer von den Guten bin und außerdem über Durchsetzungsvermögen verfüge.
Im Zufall des Einzelfalls, dem Unfall des Zerfalls, dem Wasserfall des verbalen Ausfalls liegt im Extremfall nicht nur Verfall, sondern vielmehr ein Vorfall für legistischen Abfall.
Also lass uns lieber den Fokus auf die “Veränderung“ legen, die unter seiner Kürzlichkeit begonnen hat. Dazu habe ich die BBHF, die “Basti & Bumstis Hall of Fame“ mal wieder auf den aktuellsten Stand gebracht.
„#Brieferl No.184 – Fälle: Ab, Aus, Einzel, Un, Ver, Vor, Wasser, Zer und Zu“ weiterlesen