#Brieferl No.142 – Der giftige RoboPol im Advent





Lieber Cousin Herbert,

nach dem aufregenden Vormittag im Untersuchungsausschuss durftest du am Dienstag noch zum Armin Wolf in die ZIB2. Schlecht hast du irgendwie ausgeschaut, und auch ziemlich nervös. Oder vielleicht auch nur genervt. Unlängst wurde ich durch einen deiner Fans auf eine mögliche gesundheitliche Beeinträchtigung deiner Person aufmerksam gemacht.

“Aus meinem Bekanntenkreis in Kärnten, auch Verwandten, höre ich, dass Dein Cousin bereits gesundheitlich angegriffen sei durch die ungerechtfertigten Angriffe gegen ihn, nicht von dir, sondern eben von denen, denen er im Weg ist. Er ist sehr belastet offenbar.“

Ich war sehr erleichtert, dass er nicht mir die Schuld in die Schuhe geschoben hat. Vielleicht ist sogar das Gegenteil der Fall und meine Brieferln verhelfen dir zu neuer Energie und muntern dich auf. Wobei …. sollte ich dann weiterschreiben? Natürlich! Im Sinne verwandtschaftlicher Unterstützung.

Glaubst du eigentlich, dass es Zufall war, dass ausgerechnet während deiner Befragung die Einigung bei der bundesweit einheitlichen Mindestsicherung erzielt wurde?

Der Basti war ja auch in der ZIB2, einen Tag nach dir. Allerdings beim handzahmen Tarek Leitner und nicht bei Armin “das sind jetzt allerdings a bisserl Krokodilstränen“ Wolf.
Da warst du dann doch recht schmähstad, als Herr Wolf gemeint hatte, du warst in der deiner Funktion als Generalsekretär nicht immer ein großer Fan der “übelsten Politjustiz“. Aber die Zeiten ändern sich eben in Anbetracht eines schicken Ministerpostens. „#Brieferl No.142 – Der giftige RoboPol im Advent“ weiterlesen

#Brieferl No.141 – BVT highlight and an ugly surprise





Lieber Cousin Herbert,

na, das war heute ja richtig spannend – du als Auskunftsperson (was Wahrheitspflicht bedeutet) im BVT-Untersuchungsausschuss! Das absolute Highlight bisher. Wenngleich die Erwartungen ob bahnbrechender Erkenntnisse oder gar Geständnisse freilich enden wollend waren.

Du warst sicherlich sehr aufgeregt und hast deshalb Red Bull getrunken. “Flying Horse“ wäre irgendwie witziger gewesen, aber ich glaube, dir war nicht so zum Spaßen zumute. Oder doch? Ich habe die besten Passagen für dich zusammengefasst. Man kann sich ja doch oft nicht so erinnern, was man gesagt hat.

Alles, was hier zitiere, habe ich dem Live-Ticker auf derstandard.at entnommen.

https://derstandard.at/jetzt/livebericht/2000092339043/ab-10-uhr-live-innenminister-kickl-kommt-in-den-bvt-untersuchungsausschuss

Ich mag deine Volksnähe.

“Ich stehe für Bürger gerne zur Verfügung, soweit es
mein Terminkalender zulässt.“

Frau Schwarz von der ÖVP wollte das nicht recht glauben und mutmaßte:

„Ich gehe davon aus, dass Sie wissen, dass Frau P. nicht eine normale Bürgerin ist und deswegen einen Termin bekommen hat.“

Dein Antwort:

„Sie würden sich wundern, wie viele normale Leute bei mir
einen Termin bekommen.“

Passt. Jeder, der sich gerne mit dir treffen will, kann sicherlich eine entsprechende Anfrage an ministerbuero@bmi.gv.at oder über +43-(0)1-53 126-0 stellen, korrekt?

Die Frau Schwarz hat dich auch nach den Prioritäten während deiner ersten Tage als Minister befragt:

“Er habe zunächst schauen müssen, dass er einen Schreibtisch, ein Telefon bekommt, zeitgleich habe es zahlreiche Medientermine gegeben. Das seien die Prioritäten in den ersten Tagen. Da sei man mehr ein Getriebener, als man Gestaltungsmöglichkeiten habe.“

Armer Herbie 🙁
Haben sie dir nicht einmal einen Schreibtisch gegeben und auch kein Telefon?!?! Unfassbar, wenngleich vorhersehbar. Das war sicherlich auch so eine „menschlich letztklassige“ Aktion wie das Wegräumen des Klopapiers im Vizekanzleramt! „#Brieferl No.141 – BVT highlight and an ugly surprise“ weiterlesen

#Brieferl No.140– Huschi statt Luschi





Lieber Cousin Herbert,

mittlerweile ist es ziemlich huschi geworden. No na, ist ja auch Spätherbst. Da sollte man sich schon ein bisschen wärmer anziehen.

Wirst du eh gut und warm angezogen sein, wenn du morgen zum BVT-Untersuchungsausschuss gehst? Du bist ja ein- bzw. vorgeladen. Ich habe extra für dich das “Handbuch zum Recht der Untersuchungsausschüsse im Nationalrat“ gesucht und gefunden.

Weil ich doch den Eindruck habe, du bist rechtlich irgendwie nicht am neuesten Stand. Wobei man das so eigentlich auch nicht sagen kann, denn beispielsweise das Verbotsgesetz gibt es schon seit dem Jahr 1947. Okay, ist vielleicht schon wieder zu alt, um sich noch damit auseinanderzusetzen.

Du hattest nämlich in der parlamentarischen Anfrage am Mittwoch, 21. November folgenden Satz von dir gegeben:

“… werden dann auch noch die Begriffe Rechtsextremismus, Neonazi – alles Dinge, die unsere Rechtsordnung im Übrigen in der Form NICHT kennt, dass das jetzt Straftatbestände wären …“

Ja, ich weiß eh. Das ist alles nicht so leicht mit den Gesetzen. „#Brieferl No.140– Huschi statt Luschi“ weiterlesen

#Brieferl No.139 – Das Bananenparlament





Lieber Cousin Herbert,

endlich kann ich nach einer Woche wieder ein Brieferl schreiben.
Ich hoffe, du freust dich, wenngleich ich den Eindruck habe, dass du mir nicht so wohlgesonnen bist wie ich dir. Sonst hättest du wohl nicht so schnell das Weite gesucht, als ich dich diesen Mittwoch in der Nähe der Cafeteria im Parlament ausgemacht hatte.
Das ist natürlich der Vorteil eines Triathleten. Da kann man schon flott und dringlich zur nächsten Anfrage tschörteln. Ist ja auch irgendwie suboptimal, einen sogar vom Bundesheer “entorderten“ Rechtsextremen aus dem Umfeld Gottfried Küssels zu beschäftigen, und das auch noch im BVT-Untersuchungsausschuß.

Es sind jedenfalls nicht alle so humorbefreit wie du. Wenngleich das Video mit dem Räderwechsel, der lediglich ein Reifenwechsel war, schon ausnehmend lustig gewesen ist. Und da hast du doch auch mitgemacht.

Vielleicht haben sie dir das Video vor der Veröffentlichung nicht gezeigt und es ist quasi durchgerutscht. So wie das Ali-missbraucht-die-ECard-Video, für das auch keiner verantwortlich sein wollte. Wenigstens war die SMS wirklich ein Irrläufer bzw. ein Vertippsler vom Witzekanzler, in der er hilfesuchend um Meinungen zu „Wie sollen wir einen 4. Direktor argumentieren, wenn dieser keine Arbeit mehr hat?“ gebeten hatte.

https://derstandard.at/2000091449332/Pechvogel-Strache

Zufälligerweise habe ich dazu eine witzige Studie aus dem Jahr 2002 gefunden. „#Brieferl No.139 – Das Bananenparlament“ weiterlesen

#Brieferl No.138 – Eine neue Sportart





Lieber Cousin Herbert,

es war am Montag, den 12. November 2018, 5 Uhr und 45 Minuten. Ja, tatsächlich 5 Uhr, nicht 17:00. 5:45 in aller Herrgottsfrühe, als selbst die Hühner noch schliefen, aber eine schon munter war: unsere KHB (nicht zu verwechseln mit dem schönen KHG), auch bekannt als das Gelbe im faulen Regierungsei.

Um diese noch hühnerlose Zeit hat KHB ganz Österreich via Presseaussendung wissen lassen: “Die Notstandshilfe bleibt“

Sie ist schon sehr herzig, die KHB. Immer wieder lehnt sie sich aus dem sozialen Fenster, vermutlich weil sie irgendwann am Gehaltszettel gelesen hat, dass sie doch auch als “Sozialministerin“ engagiert wurde. Sie hatte bereits am 2. Jänner in der ZIB2 erzählt: “Also gleich ganz deutlich: Hartz IV wird es bei mir nicht geben.”

Der optimistische Mensch könnte ihr tatsächlich glauben und das Unheil ebenfalls bei der SPÖ orten, die “gezielte Verunsicherung betreibt“. Blöd nur, wenn wir uns daran erinnern, dass unsere KHB wenige Tage später, am 5. Jänner, vom Bundesmaturanten die Flügel zurecht gestutzt bekam.

“Wer keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld habe, bekomme die Mindestsicherung, stellte Kurz klar. Dies bedeutet das geplante Ende der Notstandshilfe.“

Meinst du, hat KHB ihre Meldung ob der Hoffnung auf postpubertäres Langschläfertum vom Basti so früh geschickt? Das ist so ähnlich wie bei kleinen Kindern. Die halten sich gerne die Augen zu und meinen, man sieht sie nicht. Kann eh sein, dass der Basti das verschlafen hat. Zumindest hat er noch nix dazu gesagt. Aber das darf uns nicht irritieren, ist er doch grundsätzlich eher auf der schweigsamen Seite. „#Brieferl No.138 – Eine neue Sportart“ weiterlesen

#Brieferl No.137 – Ein-Jahres-Jubiläum





Lieber Cousin Herbert,

jetzt ist es schon wieder genau ein Jahr her, dass ich dir das erste Brieferl geschrieben habe. Du hast eh alle gelesen, oder etwa nicht?

Lässt sich jedenfalls irgendwie schwer überprüfen. Genau wie diese “Am Schulhof ist nur noch deutsch zu sprechen, jawolllll“ – Initiative vom Manfred Haimbuchner. Ich verstehe ja, dass er gerne hätte, dass jeder alles verstehen kann. Wobei, wenn man konsequent ist, man dann auch Dialekte abschaffen müsste.

Ab sofort sollte es deshalb es keine mieselsüchtigen Grantscherben, sondern nur noch schlecht gelaunte, verdrießliche Menschen geben. Und der Bahöl kann auch gleich in Gatsch hupf‘n.

Ich frage mich, wie genau sich der Herr Haimbuchner die Kontrolle und auch die Strafmaßmaßnahmen bei Zuwiderhandeln vorgestellt hat. Gar nicht wahrscheinlich, weshalb ich wieder einmal helfend eingreife.

Für die Kontrolle schlage ich vor:

– Einrichtung eines freiwilligen (!) Spitzelwesens innerhalb der Schülergemeinschaft, Projektname “Blockwart 2.0“

– Herzige Miniponys mit Abhörgeräten auf Schulhofstreife. Die werden von allen gestreichelt, weil sie so herzig sind. Daher können sie sich den Verdächtigen gut annähern und mitlauschen.

– Bekanntmachung der Gratis-App “Troja Quest“, die wegen des herzigen Pferderls am Logo eh jeder freiwillig herunterlädt und die das hinterrückse Installieren des spionierenden Bundestrojaners obsolet werden lässt.

Auch für die Strafmaßnahmen habe ich Vorschläge für dich bzw. deinen Kollegen ausgearbeitet:

– Durchführen von Gehsteigreinigungen (die Gehsteige können ja doch nie sauber genug sein), Projektname “Reibpartie 2.0“

– Wöchentliche Singkurse mit Udo Landbauer. Damit der Umgang mit der deutschen Sprache gefestigt wird.

– 100 Mal “Das Land bekennt sich zur Heimatpflege durch das Bewahren der landestypischen Brauchtümer und Traditionen“ schreiben. Handschriftlich, versteht sich. „#Brieferl No.137 – Ein-Jahres-Jubiläum“ weiterlesen

Haus der Verantwortung





Unlängst wurde ich gebeten, meine Stellungnahme zum Geburtshaus von Adolf Hitler abzugeben, das zum „Haus der Verantwortung“ gemacht werden soll.

Als interessant und traurig zugleich empfinde ich, dass der Fragende zwar sehr institent auf meine Beantwortung gedrängt, jedoch diese dann seinerseits nicht mehr beantwortet hat. Vielleicht war meine Antwort nicht die, die er lesen wollte …

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Sehr geehrter Herr,

ich danke Ihnen für die Ehre, diese schwierige Frage auch beantworten zu dürfen. Ich musste erst in Ruhe darüber nachdenken, weshalb ich erst jetzt antworte. Hier meine persönliche Ansicht.

Die Idee vom „Haus der Verantwortung“ gefällt mir gut, die der „Stadt der Verantwortung“ nicht. Eine Stadt und damit deren Bewohner, die wirklich nichts dafür können, verantwortlich zu machen, sie Verantwortung tragen zu lassen, kann zu einer Last werden. Diese Last kann ins Gegenteil umschlagen, nämlich dass man entweder von der ganzen Angelegenheit gar nix mehr hören will oder noch schlimmer, nach dem Motto „wenn mich schon alle für einen Nazi halten, dann kann ich auch gleich einer sein“,
Man darf Menschen nicht beladen mit etwas, wofür sie nichts können. Weder in der einen noch in der anderen Richtung.

Beim Abendessen habe ich meinen 15-jährigen Sohn, der Adolf Hitler mit den Eckpunkten natürlich kennt, gefragt, was er denn tun würde, wenn er in Braunau spazieren ginge und plötzlich vor dem Geburtshaus stünde. Er hat gemeint: ich würde hineingehen und herausfinden wollen, wie er zu solch einem Monster geworden ist. „Haus der Verantwortung“ weiterlesen

#Brieferl No.136– Die Henne und das Ei





Lieber Cousin Herbert,

auch wenn, oder gerade weil du gestern in die USA gereist bist, sollst du nicht ohne Lesestoff in Form verwandtschaftlicher Korrespondenz auskommen müssen.

“Mir ist wichtig, den von Österreich eingeleiteten Paradigmenwechsel
in den Bereichen Schleppereibekämpfung, EU-Außengrenzschutz
und Asylpolitik weiter voranzutreiben”

Warum eigentlich? Hat es mit der Schließung der Balkanroute doch nicht so geklappt, wie sich der Basti das vorgestellt hatte? Wahrscheinlich, sonst müsstest du dich jetzt nicht so ins Zeug legen.

Weißt du, was ich mich grundsätzlich frage?
Wer von euch beiden, also dir und dem Basti, ist eigentlich die Henne und wer das Ei?
Ich erkläre dir auch gleich, warum mich diese Frage überhaupt beschäftigt.

Grundsätzlich könnte man doch annehmen, dass der Basti als Kanzler die Henne ist, die das ministeriale blaue Ei, also dich, gelegt hat. Nun ist mir aber folgendes aufgefallen: „#Brieferl No.136– Die Henne und das Ei“ weiterlesen

#Brieferl No.135– Der Polit-Algorithmus





Lieber Cousin Herbert,

wegen der vielen anderen Arbeiten, die zu tun waren, komme ich erst jetzt dazu, mit dir dein Interview mit dem Kurier zu besprechen.

Wirst du eigentlich dem Standard oder dem Falter auch ein Interview geben? Weil doch damals in der Elektropost eines deiner Mitarbeiter gestanden ist, dass die Kommunikation mit “kritischen Medien“ wie eben Kurier, Standard und Falter “auf das nötigste Maß“ zu beschränken seien.

Das Kurier-Interview finde ich nicht wirklich erquickend, dafür jedoch die Tatsache, dass die Reporterin das Handy abgeben musste, bevor sie mit dir sprechen durfte. Diese Abgabe-Regelung soll ja sogar für deine Mitarbeiter gelten.

Warum denn? Angst vor dem eigenen Überwachungspaket?
Oder heimlichen Aufnahmen im Büro?
Hast du gar auch irgendeinen Reichsadler hängen, der nicht der aktuelle ist?
Oder tönen fidele Oldies aus der ministerialen Stereoanlage? „#Brieferl No.135– Der Polit-Algorithmus“ weiterlesen

#Brieferl No.134 – Visionen für den BIMZWIREP





Lieber Cousin Herbert,

gestern hatten wir es auf Twitter so unglaublich lustig. Danke danke für dein tolles Statement betreffend des auch von der FPÖ überzogenen Wahlkampfbudgets.

“Es ist ja nicht so, dass dieses Geld nicht auch irgendwo ankommen würde, wo dann auch wieder ein Nutzen in Österreich entsteht.
Das sollten wir nicht vergessen. Da hängen also auch Jobs dran …
Also dieses Geld wird nicht irgendwo sozusagen verheizt,
sondern es fließt in einen wirtschaftlichen Kreislauf“

Jetzt mal ehrlich Herbert, wir sind ja unter uns – kommst du immer selbst und alleine auf solche Antworten? Und meinst du das ernst oder kannst du in Wahrheit das Lachen kaum unterdrücken?
Ich könnte so was nicht sagen. Echt nicht. Mir würde die ganze Zeit “bist du deppert, so verarscht habe ich die alle noch nie“ im Kopf herumgeistern, was einer ernsten Darbietung des Textes im Wege stünde. „#Brieferl No.134 – Visionen für den BIMZWIREP“ weiterlesen