Lieber Cousin Herbert,
kennst du das Gleichnis vom gekochten Frosch? Falls nicht, möchte ich es dir gerne erzählen.
Wenn du einen Frosch kochen willst, dann darfst du ihn keinesfalls einfach ins kochende Wasser werfen. Der Frosch würde die Hitze sofort bemerken und alles unternehmen, um sich zu befreien. Deshalb lege man den Frosch in lauwarmes, angenehmes Wasser, damit er sich so richtig wohl fühlt. Dann mache man das Wasser langsam heißer. Der Frosch wird es nicht bemerken, sondern angenehm müde werden und schließlich ist er gekocht.
Du fragst dich sicher, warum ich heute mit Froschzubereitung daherkomme, stimmt‘s? Weil ich das Gefühl habe, der rot-weiße-rote Frosch soll im türkis-blauen Wasser zerkocht werden.
Lass uns gemeinsam ein Gedankenexperiment durchgehen:
Was würde ich als professionelle Froschzubereiterin machen, wenn ich die Arbeits- und Sozialwelt zum Nachteil der Bevölkerung revolutionieren wollte?
1) Ich bringe ein Nebenthema aufs Tapet und bausche es auf. Ich impliziere, dass nicht nur die Einsatzfähigkeit des Heeres in Gefahr ist, sondern schmiere auch den “Gutmenschen“ Honig ums Maul, indem ich die NGOs mit berücksichtige.
2) Ich garniere meinen Plan damit, dass ich, pflichtbewusst wie ich nun mal bin, auf den “Unmut über die wachsende Ungerechtigkeit“ reagiere. Ungerechtigkeit mag niemand, also bin ich die Heldin. „#Brieferl No.188 – Ein Volk, eine Gesundheit, ein Frosch“ weiterlesen