Lieber Cousin Herbert,
du Tapferer hast es ja bereits vor zwei Jahren hinter dich gebracht und die magische Stufe des fünfzigsten Geburtstags erklommen.
Ich muss gestehen, dass ich mir den Tag irgendwann irgendwie anders vorgestellt hatte. Wobei ich mich nicht beschweren will, denn ich habe ein tolles Schatzi und zwei wunderbare Söhne.
Aber diese ganze Covid-Situation, die Statuen-Umreiß-Aktionen im Zuge von Black Lives Matter, das penetrante Bestehen auf Umbenennungen von Apotheken, die neue Polizei-Corona-Kombi, der türkise Sumpf und so weiter … das ist für die ganze Gesellschaft eine mehr als große Herausforderung.
Deshalb habe ich mir ein paar Gedanken gemacht, wie sich die Welt aus meiner ganz persönlichen Sicht seit 1970 geändert hat.
Die 1970er
Ich muss es so schreiben: ich war ein ausnehmend entzückendes Mädchen! Das war freilich nicht mein Verdienst und ausgewachsen hat es sich obendrein, aber erwähnen muss ich es dennoch. Überzeuge dich selbst:
Die ersten Nachrichten, an die ich mich aktiv erinnern kann und die mich bestürzt haben, war der Einsturz der Reichsbrücke. Dieser 1. August 1976 war ein Sonntag und wir hatten wie üblich das Radio an.
Mein Vater ist mit uns Kindern dann sogar hingefahren und wir haben Reichsbrücke geschaut. Sensationstourismus gab es wohl schon immer.
Das erste politische Ereignis, das mich zu fesseln wusste, war die Diskussion um das Kernkraftwerk Zwentendorf. „#Brieferl No.267 – 50 Jahre – eine kleine Zeitreise“ weiterlesen





