#Brieferl No.250 – Black Friday




Lieber Cousin Herbert,

an diesem heutigen Black Friday möchte ich mich bei dir bedanken. Danke, dass du mir immer so aufmerksam zugehört und meine Brieferln an dich voller Leidenschaft gelesen hast. Dass du mir nie geantwortet hast, soll unserer cousinialen Freundschaft keinen Abbruch tun.

Dennoch wird es Zeit, Abschied zum nehmen. Ich finde, mehr als 250 Brieferln hast du dir nicht verdient.

Lass uns die Gelegenheit nutzen, ein bisserl zurückzublicken. Kooperativ wie du oft bist, warst du schon so nett und hast bereits auf Facebook eine Liste zusammengestellt. Eine Liste von all dem, was der goaschtige Herr Peschorn an Errungenschaften deiner BIMAZ-Zeit wieder rückgängig gemacht hat.

Armer Herbie! Vor allem der Verlust der Polizeipferderln macht dir sicher besonders zu schaffen. Wenn ich mich erinnere, wie lieb du gestrahlt hast, als du in München selbst auf einem Pferderl sitzen durftest …

Was du in deiner Aufzählung allerdings vergessen hast, wenngleich das wohl die größte deiner Ignoranzen darstellt, ist die Tatsache, dass deine ultimative Forderung

“das Recht hat der Politik zu folgen und nicht die Politik dem Recht“

noch immer nicht umgesetzt wurde! Vielleicht hast du es auch verdrängt, weil das doch besonders schmerzlich sein muss für dich.

Anlässlich dieses letzten Brieferls möchte ich mit dir einen kleinen Streifzug durch die türkis-blaue Zeit unternehmen, in der wir so viele interessante Dinge erfahren und außergewöhnliche Menschen kennengelernt haben, dass es wahre Freude war.

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HC Bumsti Strache

 

Lass uns mit unserem Bumsti beginnen, dem Helden von Ibiza sowie Clash of Clans und zudem Göttergatten der wilden Fipsi.

Begonnen hat die ganze Tragödie damit, dass er als frischer Minister Opfer einer fiesen Klopapier-Intrige wurde. Geplant und durchgeführt von der SPÖ (no na, von wem sonst).

Als Witzekanzler durfte er sich nicht nur zusätzlich über sein eigenes Ministerium, sondern vor allem ein üppiges Sonderbudget freuen.

Die Tatsache, dass man ihn offiziell “Ex-Neonazi“ nennen darf, hat mich zu einer speziellen Gratulation und dem neuen Gratulations-Service inspiriert.

Wie groß war erst die Inspiration für ganz Österreich, nachdem das Ibiza-Video erschienen war! Hier geht‘s zum “Best of #Ibizagate“.

KHB, nicht zu verwechseln mit dem schönen KHG

 

Sie war die Beste, sie war das Gelbe im faulen Regierungs-Ei! Sie, deren Namen ich mir nie merken konnte (Hartinger-Klein oder doch Klein-Hartinger) und sie deshalb mit ihren Initialen in umgekehrter Reihenfolge ausgestattet habe. Zu schön auch die mit ihr stets verbundene Erinnerung an den schönen, armen KHG.

Was hat sie uns nicht Freude bereitet in ihrer Rolle als “von 150 Euro kann man locker einen Monat leben“-Sozialministerin!

Auch ihre Kampagne FÜR das Rauchen wegen der Gastfreundschaft als Gesundheitsministerin bleibt unvergesslich.

Als legendär möchte, nein MUSS ich ihre Expertise als Arbeitsministerin betreffend wirtschaftlicher Zusammenhänge beschreiben, denn:

“Bitte verstehen Sie eines und das sage ich bewusst hier auch als Arbeitsministerin auch, ja! Wer schafft die Arbeit? Wer schafft die Arbeit? WER SCHAFFT DIE ARBEIT? Na sorry – wer schafft die Arbeit? DIE WIRTSCHAFT SCHAFFT DIE ARBEIT! Bitte merkst euch das amal!“

Dass sie uns von den Lasten der privaten Haltung von Braunbären und den Gefahren von Hasch-Brownies befreit hat, zeigt nur einmal mehr, dass ihre Selbsteinschätzung

„Ich bin die Wärme“

mehr als nur richtig war!

Norbert Norbsi Hofer

 

Vom eher unscheinbaren Minister für Verkehr, Innovation und Technologie hat er es geschafft, sich zum Heizlüfter zum mausern.

Dass er außerdem recht klagsfreudig ist, tut seinem Image keinen Abbruch. Dank der bumstischen Ibiza-Verfehlung hat es ihn mittlerweile sogar zum Bundesparteiobmann gebracht.

Sebastian Basti-Kürzlichkeit Kurz

 

Was haben wir ihm nicht alles zu verdanken: 12-Stunden-Tag, Indexierung der Kinderbeihilfe, der Streichung des Karfreitags als Feiertag, die Einführung des AMS-Algorithmus und andere Schmankerln.

Auch hat er deinen Parteikollegen Mario Kunasek werkeln und Verbindungsoffiziere in den Ministerien installieren lassen. Aber die sind ja dank der aktuellen Regierung mittlerweile genauso passé wie “Think Austria“.

Zusätzlich konnte ich aber auch ein wenig Licht ins Dunkel seiner Waldviertler, pardon, Meidlinger Vergangenheit bringen. So durftest auch du erfahren, wie Basti so als Klassenkamerad war oder wie er nix bei der Uniqa gehackelt, dafür aber seine Netzwerke geknüpft hat.

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Da du eh nimmer Minister bist und hoffentlich vermutlich auch nie mehr werden wirst, hast du jetzt ein bisserl mehr Zeit und kannst gemütlich alle Brieferln nachlesen. Die es ja auch in Buchform gibt, wie du sicher weißt.

Immerhin hatte ich dir doch das erste Exemplar per Einschreiben ins Ministerium geschickt.

Auch wenn du das Buch nicht gelesen hast, so durftest du dir zumindest das „Brieferl No.112 – Ein Frosch und ein Skorpion“ live im Parlament anhören. Weil es dir doch von der Martha Bißmann vorgelesen wurde.

Zum Abschied habe ich mich, wie eh immer, für dich ins Zeug gelegt und via Twitter eine Umfrage gemacht, wie wir dich über den Verlusts der Ponyzei am besten hinwegtrösten können.

Wie du dir vorstellen kannst, war auch meine Enttäuschung groß, dass es nicht das Pony geworden ist. Ich hätte sonst eine Spendenkassa für dich aufgemacht. Aber ich werde versuchen jemanden zu finden, der dir im Namen der Twittergemeinschaft ein tröstendes Semmerl überreichen wird. Versprechen kann ich nix, aber ich gebe wie immer mein Bestes!

Du musst auch nicht traurig sein, weil du jetzt vielleicht glaubst, dass du nie mehr etwas von mir lesen oder hören wirst.

Im Gegenteil! Unsere, zugegebenermaßen ein wenig einseitige Kommunikation hat mich dermaßen inspiriert, dass ich ab sofort Fragen aller Art entgegennehmen und in einem neuen Rahmen beantworten werde.

Ob nun deine Frage

“Wie schafft es Pamela Rendi-Wagner,
trotz Rodeo so lange im Sattel zu bleiben“

oder

“Sind die Zutaten für den Schasklapperdorfer Reichenauflauf
noch immer die gleichen?“

oder gar

“Wird die blaue Grünlegerhenne hinsichtlich der aktuellen Koalitionsverhandlungen zu neuem Glanz erstrahlen?“

lautet … du kannst mir deine persönliche Frage jederzeit schicken und zwar an: daniela@danielakickl.com

Und wenn du magst und überhaupt ganz lieb bist, dann freue ich mich, wenn du mir eine Spende zukommen lässt.





Allerliebste Grüße, lieber allerwertester Cousin Herbie,
Cousine Daniela




2 Antworten auf „#Brieferl No.250 – Black Friday“

  1. Und damit war es? Einfach sehr sehr schade. Ich werde nicht nur alle Briefe, sondern auch dich, sehr vermissen. Aber leider haben nicht die Leute deine Briefe gelesen, die sie hätten lesen müssen, sondern nur die, die ohnehin alles so sehen.. Aber vielen Dank für deine Bemühungen. Leider blieb es nur bei einem 7 € Gewinn bei der Euro Million….. Und das reicht nicht für mehr…
    Alles liebe Rositta

  2. Vielleicht könnten sie ihre Schreiblust ja jetzt in öffentlichen Briefen an Sebastian Kurz ausleben? Der fühlt sich wahrscheinlich eh schon von ihnen übergangen und verdient mehr Beachtung ;-).
    Ich würde sie sonst sehr vermissen!
    Liebe Grüße
    Ulrike Wermann

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