#Brieferl No.160 – L‘État, c‘est Basti(lle)





Lieber Cousin Herbert,

unlängst bekam ich ein E-Mail eines Fans (auch von dir). Die liebe Dame war schon ganz verunsichert, ob es dir eh gut geht, weil man doch die längste Zeit nix mehr von dir gehört hat. Ich gehe mal davon aus, dass du in aller Ruhe an deiner “blauen Stasi“ arbeitest.

“Aussagen Kickls nähren Furcht vor Umfärbung im BVT“, meint zumindest die Steffi Krisper von den Neos. Ich glaube ihr das sofort.

Sind du und deine Regierungs- wie Parteikumpel eh recht erleichtert, dass es jetzt heißt “Wahlkampfkosten: Keine Ermittlungen gegen ÖVP und FPÖ“?

Mich würde das jedenfalls freuen, weil es ja offenbar eh wurscht ist, was man so macht. Überzieht einer von euch die Kosten, dann gibt‘s maximal eine Strafzahlung. Na, und wer wird die letztlich zahlen? Eben, der depperte Steuerzahler.

Und damit man auf der anderen Seite sparen kann, weil man ja muss, lässt der Finanzminister verlautbaren: “Staat allein kann Pension nicht zur Gänze sichern“

Nein, nein, und nochmals nein!
Das hat gar nix, aber überhaupt nix und am allernixesten damit zu tun, dass der Herr Finanzminister Löger früher Chef bei der Uniqa war.
Niemals und nicht!
Und weder er noch der Basti haben die Renditen der Großaktionäre im Auge, wie wieder gemutmaßt wird. Wenngleich sich fettere Renditen vielleicht in höheren Parteispenden bemerkbar machen könnten, die dann wieder in einem überzogenen Wahlkampfbudget enden könnten. Aber daran wollen wir gar nicht denken, nicht wahr? „#Brieferl No.160 – L‘État, c‘est Basti(lle)“ weiterlesen

#Brieferl No.159 – Holla, die Waldfee





Lieber Cousin Herbert,

letzten Sonntag war doch mein Liebling, das Gelbe im faulen Regierungsei, die KHB (nicht zu verwechseln mit dem schönen KHG) in der Pressestunde zu Gast.
Holla, die Waldfee – das war ein Ereignis der Extraklasse, das ich zwar verpasst hatte, mir jedoch dank anderer KHB-Fans dann doch zum strapazierten Gemüte führte. Dass sie sich selbst als “die Wärme“ sieht, haben wir bereits im Brieferl No.157 besprochen.

Ein Ausschnitt hat mir besonders gut gefallen, als es nämlich um die neue Mindestsicherung und die damit einhergehende Schlechterstellung für kinderreiche Familien ging.

“Wir müssen uns überlegen, also wo die Finanzierung der Mindestsicherung eigentlich herkommt. Das sind alles die Steuerzahler, ja! Jede Österreicherin und jeder Österreicher zahlt die Steuer ein und daraus wird die Mindestsicherung ja auch finanziert.“

Beate, die Waldfee, hat gesprochen. Na was für eine Überraschung aber auch! Ich habe mal ein bisschen in der KHB-Biographie gegraben und musste entsetzt feststellen, dass auch sie auf Kosten der Steuerzahler

in die Schule gegangen ist,
die Universität besucht hat,
im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger ein Gehalt bezogen hat und
als Ministerin in Amt und (Un)Würden werkeln darf. „#Brieferl No.159 – Holla, die Waldfee“ weiterlesen

#Brieferl No.158 – Der türkise Torero





Lieber Cousin Herbert,

wunderst du dich selbst eigentlich auch, dass du noch immer im Amt bist? Aus gut informierten Kreisen habe ich erfahren, warum das so ist.

Weil nämlich *Trommelwirbel * bumm bumm bumm * der Basti so ein großer Fan meiner Brieferln an dich ist!
Nur deshalb weist er seine “türkise Buberl- und Mäderlpartie“ (die borge ich mir so gerne von dir aus) immer an, die Misstrauensanträge geben dich abzuschmettern.

Jetzt habe ich mir gedacht, ich mache dem Basti einmal eine richtige Freude und schreibe ihm auch ein Brieferl. Wenn du bitte so nett bist, und es ihm überreichst. Danke herzlichst.

Liebe Grüße,
Cousine Daniela

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Lieber Basti,

grundsätzlich bin ich ja nicht jedem per du, aber da du mich und alle anderen Besucher deiner Homepage mit “du“ ansprichst, will ich mal nicht so sein.

Da habe ich übrigens gleich einmal die erste Bitte: auf deiner Homepage steht “Die Veränderung hat begonnen. Mit dir!“.

Bitte, mit MIR nicht! Vielleicht kannst du irgendwo eine Liste zur Verfügung stellen, in der ich mich eintragen kann. In der sich alle eintragen können, die deine Veränderungen in einem türkisen Zwielicht sehen. Das könnte dir ein bisserl einen Sinn für die Realität geben.

Apropos Realitätssinn: sag mal, hast du wirklich nicht gewusst, was du dir mit Cousin Herbert einhandelst? Ich unterstütze Herbie immer tatkräftig und diese Tradition möchte ich auch mit dir beibehalten. Schau mal, was ich gefunden habe, und zwar aus dem Jahre 2015:

Kickl ist „Totengräber des Abendlandes“

„#Brieferl No.158 – Der türkise Torero“ weiterlesen

#Brieferl No.157 – Die Erklimmung des Olymp





Lieber Cousin Herbert,

seit der unglaublichen wie erfolgreichen Bewerbung der Sonja Klima für die Spanische Hofreitschule ist die Erklimmung eines Olymp nicht mehr so schwer, wie man das gemeinhin annehmen mag.
Und Frau Klima ist nicht die Einzige, die sich in Höhen katapultiert hat, deren dünne Luft womöglich noch zu Schwierigkeiten führen könnte.

Der Olymp der Gefährlichkeit

Ich weiß ja nicht, ob es dir gefällt oder gar dein Ziel war, dass laut einer Umfrage die Mehrheit dein Rechtsverständnis als „gefährlich“ empfindet. Weil man das Gefühl nicht los wird, dass du die Gesetze nach deinen Wünschen zurechtbiegen möchtest und dir grundsätzlich der Rechtsstaat wenig wert ist.

Wobei sich natürlich die Frage stellt, was genau denn eigentlich “gefährlich“ ist? Man muss das doch nicht so eng sehen.

Eine herzige Sandviper ist in dem Sinn auch nicht so wahnsinnig gefährlich, außer man wird zufällig gebissen. Ansonsten sind das einfach possierliche Viecherl.
Oder auch der Skorpion ist auch sehr elegant und wer ihn übersieht und gestochen wird, hat eben Pech gehabt.
Selbst Elefanten können in Rage gebracht jemanden zu Tode trampeln, wenn man sie beispielsweise unbotmäßig antapscht. Dafür gibt‘s dann schon mal den Darwin Award.

Das wäre was! Eine neue Kategorie beim Darwin Award! Den Spezial-Darwin-Award für “großflächige Tätigkeiten“.

Das gab es erst im November einen schönen Artikel mit dem klingenden Titel “Wachsende Kluft bei Lebenserwartung: Arme sterben früher“.

Der Kurz-Darwin-Award wäre dem Namensgeber schon einmal sicher, ist er doch dafür verantwortlich, dass für weniger Geld mehr gearbeitet werden darf, die Ärmsten der Armen dank der neuen Mindestsicherung ohnehin vor der Selbstausrottung stehen und die Kranken bald tief in die private Geldbörse greifen dürfen. „#Brieferl No.157 – Die Erklimmung des Olymp“ weiterlesen

#Brieferl No.156 – Glaube Triebe Hoffnung





Lieber Cousin Herbert,

die Aufregung um deine zweifelhafte Aussage:

„Das Recht hat der Politik zu folgen und nicht die Politik dem Recht“

hat sich noch immer nicht gelegt. Zu Recht, möchte ich sagen.

Besonders lieb habe ich ja gefunden, dass der Basti verlauten ließ:

„Ich habe ihm sehr klar meine Meinung gesagt und GLAUBE, die akzeptiert er auch“.

Was er nicht alles GLAUBT, der Heiland. Ich finde es aber gut, dass er diesem seinem Heiland-Heiligen-Image die Treue hält und eben GLAUBT anstatt zu WISSEN. Man könnte natürlich auch eine gewisse Führungsschwäche orten. Also beim Basti jetzt.

Zum Nachdenken brachte mich auch, dass “nach Meinung des Kanzlers alles, was derzeit diskutiert werde, klar im Koalitionsabkommen verankert ist. Konkret sprach Kurz die Verfassung, Europarecht, Völkerrecht und internationale Vereinbarungen an, die Gültigkeit haben müssten“.

Da drängt sich doch die Frage auf, warum diese Sachen überhaupt im Koalitionsabkommen niedergeschrieben sind?
Könnte es denn sein, dass die “türkise Buberl- und Mäderlpartie“ (das habe ich mir von dir ausgeborgt) genau gewusst hat, welche Natter sie am Busen nährt? Und so haben sie wenigstens irgendwas, worauf sie verweisen können? „#Brieferl No.156 – Glaube Triebe Hoffnung“ weiterlesen

#Brieferl No.155 – Der Westentaschenphilosoph





Lieber Cousin Herbert,

heute muss ich mich den Worten Norbert Hofers anschließen und seiner Aussage “Er ist, wie sie wissen, ein Philosoph und ein Humanist“.

Glücklicherweise hat Hofer nämlich weder “großer Philosoph“ noch “größter Philosoph aller Zeiten“ gesagt, weshalb es möglich wäre, dass er einen “Westentaschenphilosophen“ gemeint hat. Da bin ich dann nämlich voll dabei.

https://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_35520/index.shtml

Wie wir ja alle wissen, geht mit deinen Studien irgendwie gar nix weiter. Was ich auch gut verstehen kann. So ein gut bezahlter Posten in der FPÖ, als Abgeordneter und jetzt als Minister, ist sicher wichtiger als schnödes Lernen. Und so passt du auch besser zum Basti.

Ich verstehe dich ja, wenn du gestern im ORF-Report gesagt hast:

“Ich glaube immer noch, dass der Grundsatz gilt, dass das Recht der Politik zu folgen hat und nicht die Politik dem Recht.“

Ui, da regen sich jetzt aber viele auf darüber. Und sind ganz verwundert, dass du damit auch die EMRK, die europäische Menschenrechtskonvention infrage stellst, wenn du weiter fabulierst, dass es

„irgendwelche seltsamen rechtlichen Konstruktionen, teilweise viele, viele Jahre alt, aus ganz anderen Situationen heraus entstanden, und die hindern uns daran, das zu tun, was notwendig ist“

gäbe.

https://derstandard.at/2000096888042/Kickl-stellt-Menschenrechtskonvention-in-Frage

Es ist auch immer und immer wieder das Gleiche. Da schreibt man eh genau auf, wie man sich die Welt künftig vorstellt, aber offensichtlich liest das keiner. Oder nimmt einen nicht ernst.

Im Wahlprogramm der FPÖ 2017 steht nämlich auf Seite 6 geschrieben:

Na echt wahr! Steht eh alles schwarz auf weiß da geschrieben. Und jetzt wundern sich wieder alle. Ich finde das in höchstem Maße unfair dir gegenüber. „#Brieferl No.155 – Der Westentaschenphilosoph“ weiterlesen

#Brieferl No.154 – 3 K und 5 Bier





Lieber Cousin Herbert,

heute möchte, nein muss ich förmlich, ein paar Dinge mit dir besprechen, die meiner Haarpracht zu neuen Bergen verhelfen.

K No.1: Klimabedingungen

Wir Älteren haben Sonja Klima ja noch gut in Erinnerung, als sie von der Volksschullehrerin zur Kanzlergattin mutierte. Ist auch nichts dabei, die Liebe fällt eben oft hin, wo ein Geldbörsel zu erwarten ist.

Jetzt, da der Chefposten an der Spanischen Hofreitschule frei geworden ist, konnte sich Sonja Klima gegen den Mitbewerb fulminant durchsetzen. Dass ein anderer, interner Kandidat zwar besser qualifiziert war, braucht uns Fußvolk nicht zu stören. Dem Beirat jedoch hat diese Diskrepanz nicht ganz so gut gefallen, weshalb er geschlossen zurückgetreten ist.

Ich glaube natürlich nicht, dass ihre Besetzung irgendwas damit zu tun, dass sie sich so gut mit dem Basti versteht. Vielleicht schon eher die Tatsache, dass es unter ihrer Leitung auch dem “kleinen Stallarbeiter“ gut gehen wird. Das sind mal Worte einer wahrlich großen Persönlichkeit.

Ich vermute, dass ihr Erfolg lediglich auf das beeindruckende Bewerbungsschreiben zurückzuführen ist. Weshalb ich mir dieses zum Vorbild genommen und mich für ihre bis dato Position als Präsidentin der Ronald McDonald Kinderhilfe beworben habe.

Qualifizierter als sie bin ich allemal. Ich gehe daher davon aus, dir bald über meinen neuen Job berichten zu können. Ich halte dich auf dem Laufenden.

K No.2: Nicht jammern, sondern klagen

Unsereins, als gelernter Österreicher, jammert doch gerne. Und wenn es gerade mal nichts gibt, worüber man gut jammern kann, so muss notfalls das Wetter herhalten. Das eignet sich immer. „#Brieferl No.154 – 3 K und 5 Bier“ weiterlesen

Die Bewerbung





Ich bin noch immer extrem fasziniert vom Bewerbungsschreiben der Sonja Klima, das sie an die Spitze der Spanischen Hofreitschule katapultiert hat.

https://www.news.at/a/sonja-klima-neue-chefin-der-spanischen-hofreitschule-10601009

Eigentlich wollte ich heute wieder ein #Brieferl an den Herbie schreiben.

Dann ist mir aber eingefallen, dass doch der Posten der Präsidentin der Ronald McDonald Kinderhilfe demnächst frei wird.

Also habe ich mir die Bewerbung von Sonja Klima für die Hofreitschule zum Vorbild genommen und schon mal geschrieben … Ich werde über den weiteren Verlauf berichten.

Die Hoffnung, dass die Welt irgendwie doch besser funktioniert, als nur mit Beziehungen und Einschleimen, stirbt jedenfalls zuletzt 🙂

#Brieferl No.153 – Die größte Kreativität in Schasklappersdorf





Lieber Cousin Herbert,

man sagt sich doch gerne wie häufig, dass es auf die Größe nicht ankommt. Zumindest sagen das immer jene, die diesbezüglich wenig aufzuwarten haben und auf Zustimmung hoffen. Ich finde, dass es auf die Größe sehr wohl auch ankommt. Nicht nur, aber schon auch.

Umso mehr schwillt meine cousiniale Brust vor Stolz nur so an, wenn ich lese, dass du einer der Größten bist. Herbiemus Maximus, wie der alte Lateiner zu sagen pflegt.

Zu deiner Größe hat dir, falls du dich nimmer erinnern kannst, einer verholfen, der schon im Nationalrat tätig war, als wir noch die Schulbänke gedrückt haben.
Du warst, wie meistens, eher kleinlich und wolltest es partout nicht auf dir sitzen lassen, dass Peter Pilz dich als „Drahtzieher“ einer „illegalen Razzia im Verfassungsschutz“ bezeichnet. Und schon gar nicht als „Gefahr für die öffentliche Sicherheit“.

Ich bin ja so froh, dass Peter Pilz das jetzt teilweise zurückgenommen hat. Er sagte nämlich bei der Verhandlung am Handelsgericht Wien, die am 14. Jänner stattgefunden hat:

„Ich würde es heute nicht mehr so zurückhaltend formulieren, dass Kickl eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit ist“

Und jetzt kommt die Jubelmeldung, die dich zum Herbiemus Maximus erblühen lässt:

„Mit dem heutigen Wissen würde ich sagen: ‘Er ist eine der größten Gefahren für die öffentliche Sicherheit.‘“

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#Brieferl No.152 – Die geheime Langschläfer-Datenbank und Vollpfosten





Lieber Cousin Herbert,

heute müssen wir über Schlafgewohnheiten sprechen. Wie steht‘s bei dir? Eher der Frühaufsteher und Kurzschläfer oder doch der Langschläfer? Oder bist du gar auch einer dieser (vor allem in der Politik zu findenden) Wunderwuzzis, die von sich behaupten, sie brauchen nur 4 Stunden Schlaf?

So schön hatte seine Kürzlichkeit Basti der Heiland formuliert, als es darum ging, die Kürzungen bei der Mindestsicherung für Kinder zu verteidigen:

“Ich glaube nicht, dass es eine gute Entwicklung ist, wenn immer weniger Menschen in der Früh aufstehen, um zu arbeiten, und in immer mehr Familien nur mehr die Kinder in der Früh aufstehen, um zur Schule zu gehen“

Ich sehe sie förmlich vor mir, die Mindestsicherungsbezieher, wie sie vor sich hin gammeln in ihrer sozialen Hängematte und noch nicht einmal mit dem Finger schnippen, um ihre Kinder zu wecken. Ich bin froh, dass seine Kürzlichkeit den Mut hat, die ihm obliegende Pflicht als oberster Kurzschläfer wahrzunehmen und die Mindestsicherungsbezieher ins faule Eck zu drängen, wo sie sind und hingehören.

Ob es demnächst auch Langschläferrazzien geben wird? Wäre total neu und innovativ.

Mit Polizeipferdeln vielleicht? Das wäre zumindest schick und wenn du jetzt auch noch Hufeisen mit Gummi bestellst, dann können sie sogar lautlos antraben. „#Brieferl No.152 – Die geheime Langschläfer-Datenbank und Vollpfosten“ weiterlesen