#Brieferl No.235 – Protokolle am roten Teppich





Lieber Cousin Herbert,

du bist mir ja ein kleiner Schlawiner. Beim Armin Wolf absagen, aber mir die internen Gesprächsprotokolle heimlich via Threema zustecken! Aber bitte, ich sag Danke!

Wie sagen wir am besten … ab?

Herbie: Du, Norbert, die von der ZIB2 haben angerufen.
Norbsi: Und? Mich auch.
Herbie: Ich geh dort hin und verpass dem Wolf einen rechten Haken, dass er nimmer weiß, wo er daham ist! Rhetorisch natürlich.
Norbsi: Das geht nicht. Ich hab schon abgesagt.
Herbie: Warum? Hättest halt wieder was vom HC seiner “Lebensleistung“ und so weiter erzählt.
Norbsi: Das zieht jetzt nimmer! Die wollen sicher wissen, warum wir die Fipsi nicht im Klub haben wollen. Ich hätte mich auf dich als Klubobmann ausreden können, aber das schaut aber auch deppert aus, wenn man Parteichef ist wie ich.
Herbie: Die Vorzugsstimmen sagen was anderes … „#Brieferl No.235 – Protokolle am roten Teppich“ weiterlesen

#Brieferl No.234 – Herbi, Ohrli und ÖKM





Lieber Cousin Herbert,

du weißt es sicherlich schon, aber dennoch müssen wir darüber reden: der Basti hat gestern den Auftrag zur Regierungsbildung erhalten. No na. Ich finde es ja so lieb, regelrecht herzergreifend, dass er sich so gefreut und gestrahlt hat.

Ich will dich jetzt aber gar nicht mit seiner eh nicht überraschenden Rede langweilen. Die Steuerentlastung will er weiter fortsetzen, die illegale Migration bekämpfen, irgendwie auch den Klimawandel im juvenilen Äuglein behalten und natürlich unpopuläre Maßnahmen durchsetzen. Du weißt doch: unpopuläre Maßnahmen sind das Elixier, aus dem die Helden sind!

Das kennen wir ja schon alles. Der Clou mit der Steuerentlastung kommt sicher gut an. Weißt eh, so im Sinne des Anbiederns an den “kleinen Mann“, den ihr ja ein wenig vergrault habt. Ja, eine Steuerentlastung wird sicherlich sehr toll! Weil es aber doch auch keine Vermögens- oder Erbschaftssteuer geben soll, werden dann halt die Einnahmen insgesamt weniger. Macht nix. Wer sich beispielsweise dennoch eine gute Medizin leisten will, soll das Geld, das zusätzlich im Börsel bleibt, eben entsprechend investieren. In eine Zusatzversicherung. Wie gut, dass wir einen Basti haben, der schon mal bei der Uniqa war.

Vom Reinhold Mitterlehner und einer Umfrage wissen wir ja bereits, dass der Basti etwas von einem “intriganten Erbschleicher“ hat.

Aber ein paar zusätzliche Informationen, diesmal vom Matthias Strolz, können zur Abrundung des Bildes nicht schaden:

“Wer mit Sebastian Kurz koaliert der hat ein bisserl ein Problem, weil man das Gefühl hat, ich kann ned amal aufs Häusl gehen, weil wenn ich zrück komm, hab ich vielleicht a Bombn unterm Sessel. Das ist a bissl das Problem, dass natürlich bei allem Schwiegersohn-Charme, den er hat, der ist beachtlich und beträchtlich, jene die enger mit ihm zusammenarbeiten im Parlament, die haben gewisse Vorbehalte gelernt … ob des hält. Ich kann mir vorstellen, dass den Grünen gscheit die Muffn geht.“

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#Brieferl No.233 – Berufsberatung





Lieber Cousin Herbert,

ausnahmsweise stehe ich dir heute nicht mit Rat und Tat zur Seite, sondern ersuche dich um einen Tip. Gar nicht für mich, sondern für meine Kinder, also deine Neffen zweiten Grades. Es geht um deren zukünftigen Lebensweg. Um die Frage, wie sie es anlegen sollen. Ich habe einmal ein paar Varianten für dich zur Auswahl vorbereitet.

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Die Gutachter-Karriere

Liebe Kinder! Eine Karriere als Gutachter zahlt sich immer aus. Dafür braucht ihr auch nicht wahnsinnig viel zu können. Wichtig sind folgende Parameter:

1) die richtige Wortwahl bei den Studien
2) das ungefähre Gespür dafür, was sich der Auftraggeber als Ergebnis vorstellt
3) verlangt einen möglichst hohen Betrag für eure Leistungen. Je teurer etwas ist, desto wertvoller erscheint es. Als Richtwert könnt ihr 2.275 Euro pro Seite ansetzen.

Solltet ihr einen Auftrag für eine Studie erhalten und es fällt euch leider wieder einmal gar nix ein, dann nehmt einfach einen vorhandenen Text und ersetzt ein paar Worte, damit es nicht gar so auffällt. Auch durch geschickten Wortetausch könnt ihr die gesamte die Stimmung des Textes im Sinne eures Auftraggebers positiv beeinflussen. Ersetzt beispielsweise “nationalistisch“ durch “patriotisch“ und schon sind alle glücklich.

Die Peter-Prinzip-Karriere

Liebe Kinder! Es ist ziemlich egal, was ihr in einem zukünftigen Job macht. Auch ist es nebensächlich, ob ihr eure Aufgaben erfolgreich erledigt oder nicht. Wichtig ist, dass ihr euch schon in jungen Jahren für einen Job entscheidet und den dann einfach macht. „#Brieferl No.233 – Berufsberatung“ weiterlesen

#Brieferl No.232 – Ein Trottel kommt gut heim





Lieber Cousin Herbert,

wenn meine Kinder mal wieder von eigenwilligen “da greifst du dir an den Kopf“ – Situationen berichten, so erkläre ich ihnen immer:

“Die Trottel sind immer und überall. Je schneller man sich daran gewöhnt, desto besser ist es.“

Sie haben dieses Weltprinzip mittlerweile verinnerlicht und gehen deshalb glücklich durchs Leben. Aber dieses umfassende Prinzip gilt eben nicht nur für das “normale“ Leben, sondern auch für die Politik.

Ich freue mich ja besonders, dass ich den Ewald “Dobermann“ Stadler jetzt wieder so oft sehe. Nicht, dass ich inhaltlich ein großer Fan von ihm wäre. Aber unterhaltungstechnisch sowie vom Informationsgehalt her ist er definitiv immer wieder ein Highlight.

Wobei ich dem Andreas Mölzer fast ein bisserl böse bin, weil er unseren Waldi einen Trottel genannt hat. Und das wohl nur deshalb, weil dieser wiederum dem Herrn Mölzer vorgehalten hatte, er würde seit 40 Jahren von der Partei leben und zudem selbst schon Spesen zurückzahlen musste. „#Brieferl No.232 – Ein Trottel kommt gut heim“ weiterlesen

#Brieferl No.231 – Ein Herzblatt für Basti




Lieber Cousin Herbert,

ich weiß nicht so recht, ob ich mich mit freuen oder trauern soll. Ein Minus von fast 9 Prozent einzufahren ist schon eine Leistung. Ja klar, du wirst sicher sagen, dass weder du noch der Norbsi irgendwas dafür können. Das war alles der Bumsti. Zuerst mit seinem Auftritt auf Ibiza, dann noch die Sache mit dem üppigen Spesenkonto. Auch ist es eigenartig, dass die gute Philippa ein derart hübsches Salär bezogen haben soll.

Man munkelt doch, dass der gütig-verzeihende Norbsi, der bisher doch immer die Lebensleistung vom Bumsti in den Mittelpunkt gestellt hatte, diesen von der Partei ausschließen wird. Wenn er das tut, dann frage ich mich, warum er ihn nicht schon VOR abgesägt hat. Wäre das nicht ein explizites Zeichen an die Wähler gewesen? Ich frage mich die ganze Zeit, warum er das nicht getan hat …

Aber egal. Es tut mir auch leid für dich, dass der erhoffte “Schlag aufs Hosentürl“ nicht geklappt hat. Vielleicht probierst du es beim nächsten Mal mit Haxl stellen.

Ich bin jedenfalls fasziniert, dass es der Basti und seine “türkise Buberl- und Mäderlpartie“ wieder geschafft haben.

Nur leider habe ich den Eindruck, dass niemand so recht mit ihm koalieren will. Die Neos täten zwar gerne, können aber nicht. Und bei den anderen sieht es aktuell schwarz und nicht türkis aus.

Aus meiner persönlichen FutureThek habe ich eine Folge Herzblatt ausgegraben, die uns den Basti bei der Wahl seines Koalitionspartners zeigt.

 

Moderator: Begrüßen Sie mit mir … Basti Kurz aus dem Waldviertel! (Applaus) Herr Basti, sind Sie ein typischer Waldviertler? „#Brieferl No.231 – Ein Herzblatt für Basti“ weiterlesen

#Brieferl No.230 – Der “menschliche Faktor“ im Lügenmuseum




Lieber Cousin Herbert,

kannst du dich auch noch an Chesley “Sully“ Sullenberger erinnern? Das ist jener, mittlerweile pensionierte Pilot, der am 15. Jänner 2009 einen Airbus A320 nach Problemen mit den Triebwerken durch Vogelschlag im New Yorker Hudson River notwasserte.

Unsereins, also flugtechnische Laien, war ob seines Mutes und der richtigen Vorgehensweise begeistert gewesen. Die Flugsicherheitsbehörde National Transportation Safety Board (NTSB) war nicht ganz so angetan von dem Manöver, weil er doch immerhin einen Totalschaden an der Maschine verursacht hatte.

Im Zuge der eingeleiteten Untersuchungen waren mehrere Flüge im Simulator durchgeführt worden, die alle zum gleichen Ergebnis kamen: er hätte nicht notwassern müssen, denn das Erreichen von anderen Flughäfen wäre zeitlich noch drinnen gewesen.

Die Simulationen waren grundsätzlich korrekt durchgeführt worden – bis auf eine klitzekleine, aber doch wesentliche Kleinigkeit: der Faktor “Zeit“, oder wie es Sully selbst nannte, der “menschliche Faktor“ war nicht berücksichtigt worden.

Alle im Simulator fliegenden Piloten konnten nämlich nach dem Crash mit den Vögeln unmittelbar (re)agieren. Das war in der realen Situation nicht möglich gewesen, denn da kam der Crash unvermutet. Nachdem man den Piloten im Simulator eine Zeitverzögerung von 35 Sekunden (!) vorgegeben hatte, waren diese nicht mehr Lage gewesen, auf den zuvor präferierten Flughäfen zu landen, sondern krachten vorher in die Hochhäuser von New York.

Du fragst dich jetzt sicher, warum ich dir das erzähle, richtig?

Es ist “der menschliche Faktor“, der mir keine Ruhe lässt.

Du erinnerst dich sicherlich daran, dass uns Pamela Rendi-Wagner am 18. September von den zwei Gesichtern des Sebastian Kurz erzählt hat. „#Brieferl No.230 – Der “menschliche Faktor“ im Lügenmuseum“ weiterlesen

#Brieferl No.229 – Margret Whittaker und der Rocky Balboa der österreichischen Politik





Lieber Cousin Herbert,

vorgestern habe ich wieder einmal “Who wants to be a millionaire“ angeschaut und dabei die unglaublich beeindruckende Margret Whittaker kennengelernt.
Es war eine alte Folge aus dem Jahr 2000 und Margret war die erste Frau, die in UK jemals 250.000 Pfund gewonnen hat.

Nachdem sie 125.000 Pfund Frage souverän beantwortet hatte, wurde ihr vom Moderator folgende Frage gestellt

“Can I just ask you what this money means to you, this huge amount of money? 125.000?“

“Darf ich Sie fragen, was dieses Geld für Sie bedeutet, dieser riesige Geldbeitrag? 125.000?“

Man könnte oder dürfte sich erwarten, dass sie entweder von einem Urlaub in der Südsee träumt, sich ein schickes Auto oder vielleicht ein kleines Häuschen zulegen möchte.

Ihre Antwort war jedoch folgende:

“It‘s indescribable. I can not describe as a single mom, life is a struggle from day to day. It‘s just I don‘t need to worry anymore.“

„Es ist unbeschreiblich. Ich kann als alleinerziehende Mutter gar nicht beschreiben, welch ein täglicher Kampf das Leben ist. Ich brauche mir nun keine Sorgen mehr zu machen.“

Lass es mich ganz klar und deutlich sagen:

es ist eine Schande, wenn jemand in Sorge und Angst leben muss!

Eine besondere Schande ist es, wenn Sorgen und Ängste in Ländern verbreitet sind, die reich sind!

Und die größte Schande ist es, wenn es gleichzeitig Superreiche mit Milliardenvermögen gibt, die gerne 49.000 Euro in monatlichen Tranchen an eine Partei spenden, die keine Vermögenssteuer einführen, aber dafür unter dem Deckmantel der “Freiheit“ soziale Errungenschaften abschaffen will, Stichwort “Deregulierung“!

Es ist ein einziger Schand-Fleckerlteppich, wenn man auch nur ein bisserl genauer hinschaut. „#Brieferl No.229 – Margret Whittaker und der Rocky Balboa der österreichischen Politik“ weiterlesen

#Brieferl No.228 – Schrödinger raus, Basti rein!





Lieber Cousin Herbert,

mir tut es ja soooo wahnsinnig leid, dass die FPÖ die erhofften 3,4 Millionen Euro als Schadenersatz wegen der Präsidentenwahl nicht zugesprochen bekommen hat. Dabei hättet ihr das Geldi so gut brauchen können, nicht wahr? Oder hättet ihr damit eh nicht die 3 Millionen Schulden zurückgezahlt, sondern lieber in noch bessere Wahlkampfwerbung investiert?

Man weiß es freilich nicht. Wobei man als Staatsbürger ja schon fast froh sein muss, wenn eine Partei “nur“ Schulden in Millionenhöhe hat und nicht auch noch im Fokus der Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA steht, so wie die ÖVP.

Als bescheidener Mensch gibt man sich ja auch schon mit kleinen Dingen zufrieden, weil das Leben an sich kein Ponyhof ist.

Die FMA prüft jetzt jedenfalls, “ob die Geldinstitute, die der Partei Kredite gewährt haben, alle Regeln wie etwa das Bankwesengesetz (BWG) eingehalten haben“.

Außerdem seid ihr mit 3 Millionen eh relativ gut aufgestellt. Die “türkise Buberl- und Mäderlpartie“ soll immerhin 18,2 Millionen Euro Schulden bei Banken haben.

Aber ist eigentlich eh alles wurscht, weil ihr doch alle viel Parteienförderung und Wahlkampfkostenrückerstattung bekommt. Ich habe mal spaßeshalber nachgeschaut, wie viel Geld aus dem Steuertopf alleine die ÖVP im Jahr 2018 bekommen hat. Da gibt‘s nämlich einen sehr hübschen wie detaillierten Wikipediaartikel.

9.710.779,27 € Parteienförderung
5.987.244,39 € Klubförderung
2.885.608,85 € Parteiakademien
hübsches Sümmchen von: 18.583.632,51 €

Glücklicherweise sind die angegebenen Summen eben nur aus 2018 und nicht für die vergangenen Jahre. „#Brieferl No.228 – Schrödinger raus, Basti rein!“ weiterlesen

#Brieferl No.227 – Im Clinch mit dem französischen Server





Lieber Cousin Herbert,

wieder einmal bin ich mehr als nur stolz auf dich. Dass du dich traust, dich mit den politischen Gegnern jetzt sogar in den Ring zu stellen, ist schon mehr als nur mutig!

Ich nehme an, dass dich der Auftritt vom Vitali Klitschko bei seiner Kürzlichkeit inspiriert hat.

Schau nur, wie er strahlt, der Basti. Richtig herzig. Das geht die ganzen 3 Minuten so.

Ich nehme an, du hoffst darauf, ein ähnliches Strahlen dem Norbsi auf die Lippen zaubern zu können, denn er ist nun der neue FPÖ Parteichef. Und schmeißt dich deshalb schon mal in den Ring:

“Die, die du nicht niederclinchst, in deiner Art, die kriegen von mir eine Gerade oder einen rechten Haken!“

Ja genau, Herbie! Zeig‘s ihnen, gib‘s ihnen!

Ich hoffe ja nur, dass du nie gegen den Vitali Klitschko direkt antreten musst. Ich habe den Eindruck, der zerbröselt dich schon, wenn er dich nur schief anschaut. Aber wahrscheinlich bist du deshalb gerne als Triathlet unterwegs. Du kannst ihm dann zumindest davonlaufen oder wegradeln. “Zack Zack Zack“, wie dein früherer Chefi, der Ibiza-Bumsti, wohl sagen würde. „#Brieferl No.227 – Im Clinch mit dem französischen Server“ weiterlesen

#Brieferl No.226 – Wenn ich der Basti wäre …





Lieber Cousin Herbert,

es gibt etwas, was mir keine Ruhe lässt und das ich deshalb mit dir besprechen möchte. Nein, nicht die Heiratsverbot-Vision der “türkisen Buberl- und Mäderlpartie“ für Cousins und Cousinen. Damit habe ich mich abgefunden.

Es geht um seine Heiland-Kürzlichkeit Basti und die Rolle der Medien.

Kannst du dich noch erinnern? Es ist jetzt fast ein ganzes Jahr her, als wir von dem E-Mail aus deinem Innenministerium erfahren haben. Da stand drinnen, dass der Kontakt zu “gewissen Medien auf das nötigste (rechtlich vorgesehene) Maß zu beschränken“ sei.

Ich hatte mich während deiner ganzen Amtszeit gefragt, ob der Basti und seine türkise Entourage eigentlich mit deinen Vorgehensweisen einverstanden sind. Offensichtlich ja. Denn das, wovon auf Ibiza geträumt oder in internen Mails angeordnet wurde, macht die ÖVP, so der Eindruck, selbst eh viel besser.

Eines dieser “gewissen Medien“ war der Falter, von dem wir mittlerweile durch Herrn Jeanée wissen, dass er ein “Bolschewikenblattl“ sein soll.

Kein Wunder also, dass auch die türkise ÖVP nicht ganz so ihre Freude mit dem Falter hat. Zuerst wollten sie dessen Journalisten nicht bei ihren Pressekonferenzen, die sie vordergründig “Hintergrundgespräche“ nennen, dabei haben. Weil sie ja nur Tageszeitungen und TV eingeladen hatten. Nachdem auch der Presseclub Concordia diese Vorgehensweise kritisiert hatte, waren sie doch noch so nett und gewährten Einlass.

Sicherheitshalber haben sie den Falter jetzt geklagt. “Die Türkisen werfen der Wochenzeitung vor, entweder falsch oder manipulativ berichtet zu haben.“

Finde ich ja irgendwie witzig: “falsch oder manipulativ“.

„Falsch“ ist gleichzusetzen mit erstunken und erlogen. Manipulativ? “Manipulativ“ ist insofern gut, weil eher schwammig und allgemein.

“Als Manipulation von Menschen wird die Einflussnahme bezeichnet, bei welcher die Annahme einer Meinung, Ware oder Dienstleistung durch die Zielperson zu einem Nachteil für diese führen kann.“

Dann sind wir mal gespannt wie die Pfitschipfeile, was dabei herauskommen wird. Und auch, was bei der Anzeige vom Peter Pilz zu Tage gefördert wird. Der wiederum hat nämlich die Herren Kurz, Blümel und Nehammer wegen des mutmaßlich „vorgetäuschten“ Hackerangriffs angezeigt.
Und der Florian Klenk bereitet in seiner Funktion als Chefredakteur des Falter eine Klage gegen den “Schreiber“ Michael Jeannée vor.

Für diese Herren, ebenso wie für den Falter, gilt freilich die Unschuldsvermutung!

Zufälligerweise bin ich über den §146 StGB gestolpert. Der behandelt “Betrug“ und besagt:

“Wer mit dem Vorsatz, durch das Verhalten des Getäuschten sich oder einen Dritten unrechtmäßig zu bereichern, jemanden durch Täuschung über Tatsachen zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung verleitet, die diesen oder einen anderen am Vermögen schädigt, ist mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen zu bestrafen.“

Was meinst du? Wenn beispielsweise ein Spitzenkandidat einer Partei, nehmen wir mal spaßeshalber unsere Kürzlichkeit, den Basti, die Wähler bewusst täuschen würde, um mehr Stimmen und damit mehr Parteienförderung zu erhaschen … Würde dann dieser Paragraph zum Zug kommen? „#Brieferl No.226 – Wenn ich der Basti wäre …“ weiterlesen