#Brieferl No.241 – Mari(e)





Lieber Cousin Herbert,

das war eine aufregende Woche, nicht wahr? Endlich hat sich der neue Nationalrat zusammengefunden und es gibt nicht nur Abgeordnete, die einer Partei bzw. einem Klub angehören, sondern auch unsere “wilde“ Fipsi!

Irgendwie finde ich sie in ihrer Art fast cool, da sie sich weder vom Klub- noch vom Parteiausschluss in ihrer Mission behindern lässt. Wenngleich ich das Gefühl habe, dass sie doch eher wegen der Marie (Geld) und dem von der Bürde des geregelten Einkommens erlösten Mari (französisch: Ehemann) ihren Dienst versieht, denn aus ehrlichem Engagement.

Gleich einmal die erste Abstimmung, nämlich jene des Nationalratspräsidiums zu verpassen, macht nicht den schlankesten aller Füße, wenngleich sie, lieb wie sie ist, beteuert hat, dass so etwas “nie wieder passieren“ wird.

Menschlich gesehen hat sie es sicherlich nicht leicht, hinten, ganz alleine hinten auf der “Quarantänebank“ zu sitzen. Damit ja niemand vom Virus der absoluten Unabhängigkeit infiziert werden kann …

Mich fasziniert am allermeisten, dass du, der Norbsi, die gesamte FPÖ, die beiden Straches wie Aussätzige behandelt und so tut, als hättet ihr von genau nichts gewusst. Als ob sie sich die Spesen ganz alleine haben zukommen lassen … „#Brieferl No.241 – Mari(e)“ weiterlesen

#Brieferl No.240 – Von Feiertagen und Luftballons





Lieber Cousin Herbert,

es tut mir wirklich schrecklich leid, dass ich deinen Geburtstag am 19. Oktober übersehen hatte. Glücklicherweise hast du dich auf deiner Facebookseite “für die vielen Glückwünsche“ bedankt, weshalb ich die Gelegenheit spät, aber doch, zum nachträglichen Gratulieren nutze: Gratuliere!

Heute gibt es auch wieder einen schönen Feiertag, zu dem wir uns alle selbst gratulieren können: den Equal Pay Day! Hurra, für den Rest des Jahres arbeiten Frauen rechnerisch gratis, weil ihr Durchschnittseinkommen eben um ein einiges geringer ist das der Männer.

Na, macht ja nix. Man muss und soll doch die Feste feiern, wie sie fallen und sich nicht ständig beschweren oder was wollen.

Seine Kürzlichkeit hat bisher den Österreicherinnen auf Twitter nicht gratuliert, was ich sehr schade finde. Die Vermutung liegt nahe, dass das spontane Gebet im Juni, von dem er freilich nichts wusste, doch nicht so gewirkt hat.

“Vater wir danken dir so sehr für diesen Mann, für die Weisheit, die du ihm gegeben hast, für das Herz, dass du ihm gegeben hast für DEIN Volk. Wir beten und wir danken dir, dass Gerechtigkeit in der Nation eine Nation aufrichtet. Dass Sünde für alle furchtbar ist. Wir beten, dass du ihm gerechte Führung gibst, riesige Weisheit und viel Schutz.“

Die Dankbarkeit hätte sich der Prediger schon einmal sparen können, denn von (normaler) Weisheit und Herz ist nix zu merken, nicht einmal ansatzweise. Und die erbetete “gerechte Führung“ und “riesige Weisheit“ lässt offenbar noch auf sich warten.

Mir dünkt, es handelte sich um ein großes Schauspiel zum Gaudium der Jünger. Oder war es gar ein unfähiger Scharlatan, der über gar keinen so guten Draht zum Angebeteten verfügt? „#Brieferl No.240 – Von Feiertagen und Luftballons“ weiterlesen

#Brieferl No.239 – Erinnerungen





Lieber Cousin Herbert,

da haben wir gestern Abend aber noch alle geschaut, als ihr beinhart Bumstis Facebookseite stillgelegt habt – und später dann auch noch die von unserer Fipsi. Ich frage mich ernsthaft, wer von euch diese mehr oder weniger geniale Idee hatte. Na ja, die Genies sind eben doch immer und überall.

Bumstis Anwalt sieht die Sache relativ locker, weshalb wir den gestern angesprochenen Popcorn-Vorrat sicherlich noch aufstocken müssen.

„Der Versuch, durch die Stilllegung der streitgegenständlichen Social Media Präsenzen Fakten zu schaffen, ist ein Zeichen von Hilflosigkeit und bleibt ohne Auswirkungen auf einen offenbar von der FPÖ provozierten Rechtsstreit sowie das hierdurch für unseren Mandanten erzielbare Ergebnis.“

Aber lass uns die Gelegenheit nutzen um in Erinnerungen zu schwelgen …

Die Twitter-Block-Erinnerungen

Wie wir aus einer Studie (die ich für Brieferl No.51 rein zufällig gefunden hatte) wissen, zeigen Menschen mit „durchschnittlichen verbalen und nonverbalen Intelligenzwerten … die niedrigsten Werte hinsichtlich des Verständnisses und der Bevorzugung von schwarzem Humor.“

Das kann sich beispielsweise dadurch äußern, dass man sich eine Twitter-Blockade einfängt, wenn man freundlich nachfragt oder aber sein Mitgefühl zum Ausdruck bringt.

Facebook-Erinnerungen aus deiner Zeit als BIMAZ, eigentlich BIMZWIREP

Vielleicht hast du es ja vergessen oder auch verdrängt, dass du das Attribut BIMAZ, eigentlich BIMZWIREP, nur deinem ehemaligen Chef zu verdanken hast. Nun wissen wir zwar, dass „Dankbarkeit keine politische Kategorie“ ist, aber gar so goaschtig hättet ihr zu ihm dennoch nicht sein müssen.

Aber schieben wir das menschliche Drama beiseite und widmen wir uns den menschlichen Abschiebungen, die wir aus Brieferl No.43 kennen.

Zu schön auch die Erinnerung an deine grandiosen Leistungen als Sportler, die zum Wettbewerb #sportinglikekickl inspiriert hatten.

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#Brieferl No.238 – Der kleine Sondierungs-Leitfaden





Lieber Cousin Herbert,

kannst du mir vielleicht exklusiv verraten, wie es nun mit der Facebookseite von eurem Ex-Chefi weitergehen wird?

Schon deppert, dass ihr die “HC Strache“ Seite nicht mit der FPÖ zusammenhängen dürft. Das hätte euch auf einen Schlag hunderttausende neue Fans gebracht!
Werdet ihr heute noch das von Bumsti gestellte Ultimatum erfüllen und ihm die Zugangsdaten geben? Vielleicht um 23:59?
Oder müssen wir alle die Popcorn-Reserven gut bestücken, damit wir gut gerüstet durch die juristische Nachspielzeit kommen?

Aber nun zu den wirklich wichtigen Dingen:

Habe ich dir schon erzählt, dass ich auch gerne mit dem Basti sondiert hätte?
Ich hatte mir nämlich gedacht, wenn die NEOS mit ihren zwar nicht schlechten, aber im Vergleich zu den Nichtwählern doch läppischen 8,1% sondieren gehen, dann könnte ich das stellvertretend für die 24,41% Nichtwähler machen!

Ein tolles Team hätte ich bereits gehabt. Aber wie immer, wenn man was vom Basti will, kommt genau keine Antwort.

Er hätte zumindest eine freundliche Absage schreiben (lassen) können. Aber nein. Nix. Nada. Nothing. Na bitte, dann eben nicht.

Umso mehr hat es mich gefreut, dass die Pamela Rendi-Wagner jetzt auch nicht mehr mit dem Basti sondieren will.

Ich halte diese ganze Sondiererei sowieso für eine Augenauswischerei. Was bitte muss man denn sondieren? Da sitzen die ganzen Leute jahrelang gemeinsam im Parlament und dann tun sie so, als ob sie einander nicht kennen würden? Als ob sie keinen Schimmer hätten, wer was will?

“Notwendig seien Sondierungen nicht, denn die Inhalte der Parteien seien dem Gegenüber bekannt.“

Eben, meine Rede. „#Brieferl No.238 – Der kleine Sondierungs-Leitfaden“ weiterlesen

#Brieferl No.237 – Die aufgeworfene Ziem-Zicke




Lieber Cousin Herbert,

da warten wir alle mehr oder weniger gespannt, ob sich Bumstis Göttergattin Fipsi nun doch für ihr Nationalratsmandat entscheidet oder nicht, und was ist? Zeit lässt sie sich!

Ihren Facebook-Account scheint sie völlig vergessen zu haben vor lauter Nachdenken. Das letzte Posting ist vom 3. Oktober und der nicht mehr funktionierende Link auf die Tierschutzbeauftragte ist auch immer noch drinnen.

Wie ich dem neuerdings über sie vorhandenen Wikipedia-Artikel entnehmen durfte, war sie immerhin von Sommer 2018 bis Herbst 2019 ehrenamtlich in dieser Position tätig.

Was folgende Frage aufwirft: WER in der FPÖ kümmert sich jetzt um die Viecherln?

Um diese Frage zu klären, habe ich mir die Webseite der FPÖ angeschaut und ganz allgemein “Tierschutz“ eingegeben.

Also da ist wirklich was weitergegangen mit der Fipsi, das muss man ihr lassen!
Der letzte Eintrag der blauen Quelle stammt vom 2. Dezember 2018.

Na, macht ja nix. War eh nur ehrenamtlich, da darf man nicht so pingelig sein. „#Brieferl No.237 – Die aufgeworfene Ziem-Zicke“ weiterlesen

#Brieferl No.236 – Mantis religiosa Bastiani





Lieber Cousin Herbert,

heute möchte ich mit dir einen Ausflug in die Biologie unternehmen. Habe ich doch eine spezielle Art der Mantis religiosa (Europäische Gottesanbeterin) ausgemacht: Die Mantis religiosa Bastiani, kurz MRB.

Verbreitung und Lebensraum

Die gemeine MRB ist vor allem in Österreich zu finden. Ob sie ursprünglich dem rustikalen Waldviertel oder dem urbanen Arbeiterbezirk Meidling entstammt, konnte trotz intensiver wissenschaftlicher Analysen bis heute nicht restlos geklärt werden.
Den Lebensraum sichert sich die MRB mit einem Mix aus religiösen Anbetungsriten und monoton-monochromer Farbenlehre.

Die Anatomie

Die gemeine MRB wächst in schwarzen Eiern heran, um nach einem raschen Reifungsprozess in türkis zu schlüpfen.
Wie alle Fangschrecken verfügt auch die MRB über einen sehr beweglichen Kopf.

Diese Eigenschaft ist besonders dann wichtig, wenn es um die Partnerwahl geht. Die Auswahl des geeigneten Partners ist für das Weibchen (die MRB wurde bisher nur in dieser Form erspäht) insofern von besonders großer Bedeutung, als dieser eventuell nicht nur zur Paarung dienlich ist. (Siehe “Partnerwahl“) „#Brieferl No.236 – Mantis religiosa Bastiani“ weiterlesen

#Brieferl No.235 – Protokolle am roten Teppich





Lieber Cousin Herbert,

du bist mir ja ein kleiner Schlawiner. Beim Armin Wolf absagen, aber mir die internen Gesprächsprotokolle heimlich via Threema zustecken! Aber bitte, ich sag Danke!

Wie sagen wir am besten … ab?

Herbie: Du, Norbert, die von der ZIB2 haben angerufen.
Norbsi: Und? Mich auch.
Herbie: Ich geh dort hin und verpass dem Wolf einen rechten Haken, dass er nimmer weiß, wo er daham ist! Rhetorisch natürlich.
Norbsi: Das geht nicht. Ich hab schon abgesagt.
Herbie: Warum? Hättest halt wieder was vom HC seiner “Lebensleistung“ und so weiter erzählt.
Norbsi: Das zieht jetzt nimmer! Die wollen sicher wissen, warum wir die Fipsi nicht im Klub haben wollen. Ich hätte mich auf dich als Klubobmann ausreden können, aber das schaut aber auch deppert aus, wenn man Parteichef ist wie ich.
Herbie: Die Vorzugsstimmen sagen was anderes … „#Brieferl No.235 – Protokolle am roten Teppich“ weiterlesen

#Brieferl No.234 – Herbi, Ohrli und ÖKM





Lieber Cousin Herbert,

du weißt es sicherlich schon, aber dennoch müssen wir darüber reden: der Basti hat gestern den Auftrag zur Regierungsbildung erhalten. No na. Ich finde es ja so lieb, regelrecht herzergreifend, dass er sich so gefreut und gestrahlt hat.

Ich will dich jetzt aber gar nicht mit seiner eh nicht überraschenden Rede langweilen. Die Steuerentlastung will er weiter fortsetzen, die illegale Migration bekämpfen, irgendwie auch den Klimawandel im juvenilen Äuglein behalten und natürlich unpopuläre Maßnahmen durchsetzen. Du weißt doch: unpopuläre Maßnahmen sind das Elixier, aus dem die Helden sind!

Das kennen wir ja schon alles. Der Clou mit der Steuerentlastung kommt sicher gut an. Weißt eh, so im Sinne des Anbiederns an den “kleinen Mann“, den ihr ja ein wenig vergrault habt. Ja, eine Steuerentlastung wird sicherlich sehr toll! Weil es aber doch auch keine Vermögens- oder Erbschaftssteuer geben soll, werden dann halt die Einnahmen insgesamt weniger. Macht nix. Wer sich beispielsweise dennoch eine gute Medizin leisten will, soll das Geld, das zusätzlich im Börsel bleibt, eben entsprechend investieren. In eine Zusatzversicherung. Wie gut, dass wir einen Basti haben, der schon mal bei der Uniqa war.

Vom Reinhold Mitterlehner und einer Umfrage wissen wir ja bereits, dass der Basti etwas von einem “intriganten Erbschleicher“ hat.

Aber ein paar zusätzliche Informationen, diesmal vom Matthias Strolz, können zur Abrundung des Bildes nicht schaden:

“Wer mit Sebastian Kurz koaliert der hat ein bisserl ein Problem, weil man das Gefühl hat, ich kann ned amal aufs Häusl gehen, weil wenn ich zrück komm, hab ich vielleicht a Bombn unterm Sessel. Das ist a bissl das Problem, dass natürlich bei allem Schwiegersohn-Charme, den er hat, der ist beachtlich und beträchtlich, jene die enger mit ihm zusammenarbeiten im Parlament, die haben gewisse Vorbehalte gelernt … ob des hält. Ich kann mir vorstellen, dass den Grünen gscheit die Muffn geht.“

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#Brieferl No.233 – Berufsberatung





Lieber Cousin Herbert,

ausnahmsweise stehe ich dir heute nicht mit Rat und Tat zur Seite, sondern ersuche dich um einen Tip. Gar nicht für mich, sondern für meine Kinder, also deine Neffen zweiten Grades. Es geht um deren zukünftigen Lebensweg. Um die Frage, wie sie es anlegen sollen. Ich habe einmal ein paar Varianten für dich zur Auswahl vorbereitet.

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Die Gutachter-Karriere

Liebe Kinder! Eine Karriere als Gutachter zahlt sich immer aus. Dafür braucht ihr auch nicht wahnsinnig viel zu können. Wichtig sind folgende Parameter:

1) die richtige Wortwahl bei den Studien
2) das ungefähre Gespür dafür, was sich der Auftraggeber als Ergebnis vorstellt
3) verlangt einen möglichst hohen Betrag für eure Leistungen. Je teurer etwas ist, desto wertvoller erscheint es. Als Richtwert könnt ihr 2.275 Euro pro Seite ansetzen.

Solltet ihr einen Auftrag für eine Studie erhalten und es fällt euch leider wieder einmal gar nix ein, dann nehmt einfach einen vorhandenen Text und ersetzt ein paar Worte, damit es nicht gar so auffällt. Auch durch geschickten Wortetausch könnt ihr die gesamte die Stimmung des Textes im Sinne eures Auftraggebers positiv beeinflussen. Ersetzt beispielsweise “nationalistisch“ durch “patriotisch“ und schon sind alle glücklich.

Die Peter-Prinzip-Karriere

Liebe Kinder! Es ist ziemlich egal, was ihr in einem zukünftigen Job macht. Auch ist es nebensächlich, ob ihr eure Aufgaben erfolgreich erledigt oder nicht. Wichtig ist, dass ihr euch schon in jungen Jahren für einen Job entscheidet und den dann einfach macht. „#Brieferl No.233 – Berufsberatung“ weiterlesen

#Brieferl No.232 – Ein Trottel kommt gut heim





Lieber Cousin Herbert,

wenn meine Kinder mal wieder von eigenwilligen “da greifst du dir an den Kopf“ – Situationen berichten, so erkläre ich ihnen immer:

“Die Trottel sind immer und überall. Je schneller man sich daran gewöhnt, desto besser ist es.“

Sie haben dieses Weltprinzip mittlerweile verinnerlicht und gehen deshalb glücklich durchs Leben. Aber dieses umfassende Prinzip gilt eben nicht nur für das “normale“ Leben, sondern auch für die Politik.

Ich freue mich ja besonders, dass ich den Ewald “Dobermann“ Stadler jetzt wieder so oft sehe. Nicht, dass ich inhaltlich ein großer Fan von ihm wäre. Aber unterhaltungstechnisch sowie vom Informationsgehalt her ist er definitiv immer wieder ein Highlight.

Wobei ich dem Andreas Mölzer fast ein bisserl böse bin, weil er unseren Waldi einen Trottel genannt hat. Und das wohl nur deshalb, weil dieser wiederum dem Herrn Mölzer vorgehalten hatte, er würde seit 40 Jahren von der Partei leben und zudem selbst schon Spesen zurückzahlen musste. „#Brieferl No.232 – Ein Trottel kommt gut heim“ weiterlesen